Vietnam: ein Horror namens Halong Bay
Unsere Erfahrungen in der Halong-Bucht
und hier: der hochmotivierte, symphatische Guide namens Nhan Duong, aber er kann ja für nichts...der Arme! Und immer die bösen Touristen, die heil und gesund nach Hause kommen wollen
hier endlich die Adresse des Reisebüros unseres Mißtrauens in der
84 Cau Co Street im Hoan Kiem District direkt am See, Sinh Tourist hat kein Office in Hanoi, das sind ALLES nur gefälschte Büros, lonely planet hat von denen noch nie was gehört und die Telefonnummer funktioniert auch nicht....also auf jeden Fall einen großen Bogen drum machen und alle anderen Touristen davor warnen....wir konnten nur noch ein paar Touristen vor diesen Betrügern warnen, dann durften wir Gott sei Dank wohlbehalten Hanoi verlassen.
Alptraum Halong Bay
Am Morgen werden wir mehr oder weniger pünktlich, was bisher für unseren gesamten Aufenthalt eher ungewöhnlich ist, mit dem Bus vor dem Hotel abgeholt. Naja, was man so Bus nennt, es ist eine dreckige Rostlaube, eigentlich jetzt schon voll, ein Gemisch aus Vietnamesen und Touristen blickt uns mit den selben unverständlichen Blicken an wie wir sie. Doch noch haben wir unseren Optimismus nicht verloren, das ist bestimmt nur der
" Zubringer" zum richtigen Bus. Diese Hoffnung verschwindet, als wir eindeutig das Stadtgebiet verlassen und ein lautstark schimpfender amerikanischer Tourist darauf aufmerksam schreit, dass das nicht der Standard ist, den er gebucht hat. OK! unserer auch nicht, aber in zwei Stunden Fahrt sind wir im Hafen, bei unserer klassischen Barke auf gutem mittleren Niveau, und da kann der erfahrende Vietnamtourist diese Fahrt schon mal überleben.
Wie recht Jeff, so heisst der lärmende Mitreisende aus Californien, noch behalten soll , wird uns 3 Stunden später klar.
Nach einem heillosen Durcheinander am Hafen, das nur immer mehr deutlich macht, dass unserer "Guide" von Tuten und Blasen keine Ahnung, geht es zum Boot......
Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, es ist einfach nur eine heillose Katastrophe, selbst in meinen schlimmsten Vorstellungen wäre ich nicht auf die Idee gekommen, auf einen derartigen Betrug reinzufallen.
Ich allein wäre niemals auf so ein Schiff gegangen, aber meine mitreisenden Mädels versuchen meine - ehrlich und tiefempfundene Todesangst und Panik in den Griff zu kriegen, und bevor ich wieder handlungsfähig bin, haben wir abgelegt.
Jetzt schreit nicht nur Jeff, ich reihe mich mit weiteren 5 -6 Mitreisenden in die Reihe derjenigen, die dem Guide zusetzen.
Und ganz ehrlich, an dieser Stelle passiert das für mich schlimmste dieser Fahrt, er dreht sich zu seinen Kumpanen vom Schiff um, und sie lachen uns einfach aus, die Gesten, die uns gezeigt werden, werde ich hier als gut erzogener Mensch nicht wiedergeben, es ist die Hölle.
Eine Spanierin leiht mir ihr Telefon mit vietnamesischer Simkarte und ich rufe meine Freunde in Danang an. Doch wie ich erfahre, haben wir angeblich ja nur das günstigste gebucht, wir wollten kein Geld für ein besseres Schiff bezahlen, und er, der arme Guide hätte damit ja so gar nichts zu tun, er wäre hier das Opfer....die gesamte Mannschaft ist nicht nur unglaublich frech, sie lügen auch noch wie gedruckt.
Ich greife zurück in meine Erinnerungskiste aus den "guten alten kommunistischen Zeiten in der DDR", in der ich geboren wurde und aufwuchs und greif mir den Typen mal auf Seite. Wir reden nicht mehr über Bosse und Polizei, wir reden übers Politbüro in Hanoi, über die kommunistische Partei und über den guten Rufs Vietnams... Fazit: Wir bekommen zumindest 2 Flaschen Vodka, 3 Bier pro Person und wir suchen uns aus der Katastrophe an Bord das kleinste Übel aus, wir nehmen eine Zweibettkabine, in der man zumindest ein Fenster ein wenig öffnen kann, somit der Gestank halbwegs erträglich wird und in der die Toilette zumindest nicht vor Dreck stinkend in einer Lache aus was auch immer steht. Wir legen unsere Taschen auf die unglaublich eklig dreckigen Betten und schauen uns mal das Deck an.
Meine Vorkenntnisse als ehemalige Rettungsschwimmerin greifen, ich checke ab, dass wir beim sicheren Untergang dieses Schiffs die - in diesem Fall Gott sei Dank mit anderen Booten gut gefüllte Halongbay - mit Hilfe derselbigen trotz einer kleinen Schwimmrunde in diesem recht dreckigem Wasser zumindest lebend verlassen können.....Die HalongBay ist ja Weltkulturerbe, weiß die Unesco eigentlich, wie hier damit umgegangen wird?
Wir beschliessen, die Nacht an Deck zu verbringen, sieht doch nett aus, oder?, und trinken uns den Abend mit den anderen Opfern schlicht und ergreifend schön. Bei Einbruch der Nacht liegen wir verzurrt mit drei weiteren Booten - unsere Überlebenschancen steigen rasant - kurz vor Cat Ba Island.
Wir haben mit den Leuten aus unserer Reisegruppe und denen von den anderen 3 Booten richtig Spass, wir tanzen auf einem der mit uns verzurrten Boote und machen richtig satt gut Party....die Party der Verzweifelten...
Am Morgen docken wir an und werden mit der nächsten Katastrophe von Bus, noch schlimmer als der aus Hanoi, in Richtung Cat Ba Stadtstrand gefahren, naja, eher transportiert. Da nicht genug Plätze für alle da sind, werden kurzerhand 3! Plastikstühle in den Gang gestellt und wo ist das Problem???
Es bricht spontan Applaus aus, als dieses Schrottteil mit viel Geächte einen Berg über - tuckert, fahren würde ich das nicht nennen. Nicht nur der Boden hat Löcher, im Dach klafft ein ca. 20 cm großes Loch, müssen wir am Schluß noch einen Zuschlag für diese Art der Klimaanlage zahlen???
Programmgemäß wird auf dem Weg noch an einem Nationalpark gehalten, eine Treckingtour in die Berge wird angeboten. Unsere jungen Damen laufen mit, wir alterstechnisch Fortgeschrittenen sind einfach nur enttäuscht von diesem Ausflug und wollen unter die Dusche ins Hotel. Bekommen wir überhaupt ein Hotel, ich gebs zu, zu diesem Zeitpunkt geben meine Nerven nach?.?...
An dieser Stelle erfolgt die Auflösung des Rätsels, ja, zumindest das hat geklappt, wir hatten ein tolles Hotel mit Blick auf die gesamte Bucht von Cat Ba Stadtstrand und nach einer zweistündigen Dusche ging es uns schlagartig wieder besser und zumindest drei von uns zogen los, den Ort zu erkunden und ein gutes Restaurant zu finden, denn gegessen hatten wir auf dem Boot natürlich auch nix.....
Und diesmal hab ich mich durchgesetzt, wir haben in dem
wundervollen" AliBaBa" Hotel erst gut gegessen und nach Rücksprache mit dort seit ein paar Tagen wohnenden Touristen auch über Mr. Bo, den Inhaber, eine Rückreise auf eigene Faust nach Hanoi für den morgigen Tag gebucht, die 10 USD ist mir mein Leben wert, ich mache keinen Schritt mehr auf das Boot dieser Verbrecher.....
Nach dem leckeren Essen und der Erleichterung, dieses Abenteuer überlebt zu haben, liegen wir gegen halb neun in sauberen Betten und verschlafen den eigentlich noch verabredeten Abendspaziergang.
Das diese Story trotzdem noch nicht beendet ist, erfahren wir morgen.
Aufbruch: | 06.03.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.03.2015 |
Thailand
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Erfahrungen in der Halong-Bucht