Das große Abenteuer Kambodscha und Vietnam

Reisezeit: März 2015  |  von Birgit 4.

Dalat

Dalat an Tag 11 und 12

...erreichen wir mit 3 ! Stunden Ver-Frühung!!!! Ich glaube, wenn die Gesellschaft meiner Lebensversicherung von dieser Fahrt gewußt hätte, ich hätte mir die Raten nicht leisten können....

Gott sei Dank bietet das Unternehmen Futa -Busses in Dalat einen kostenlosen Shuttle-service vom Busbahnhof in alle Hotels an. Wir haben Glück und können in unserem auch direkt einchecken, das ginge nachts um halb 4 sicher nicht überall und so kriegen wir nach dieser Wahnsinnsfahrt noch eine Mütze Schlaf im Hotelbett. Zum besseren Verständnis: die Fahrt im Sleepingbus kann ich Europäern Ü1,65m , Ü 50kg und Ü50 ob der Nervenbelastung nicht unbedingt empfehlen!
Die " Sleepingkabinen" sind nicht unbedingt für unsere Maße gemacht....

Gegen 9 sind wir dann halbwegs wach und machen uns auf den Weg in diese, nach dem Schwitzen im Süden, nicht nur temperaturmäßig sehr angenehme Stadt.
Dieser Ort in 1500m.ü.d.M. hat ganzjähriges mildes frühlingshaftes Klima und wird auch Stadt der Liebe oder Petit Paris genannt.

Im Zentrum befindet sich sogar eine Nachbildung des Eifelturms, diesen sehen wir direkt vom Hotelzimmer aus.

Viele Hochzeiten finden hier statt und überall sieht man alles dazu benötigte, einschließlich z.B. einer Hochzeitskutsche mit silbernen Metallpferden....naja, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten...in der Mitte des Ortes liegt ein wunderschöner See, dort kann man dann auch noch Schwanen-Tretboot fahren, Romantik pur

Nach einem kurzen Frühstück nehmen wir uns einen Guide mit Jeep und lassen uns entführen in eine Landschaft mit klaren Seen, Wasserfällen, immer grünen Wäldern und dutzenden Blumengärten, einen besichtigen wir kurz und lernen dabei, dass Avocado an Bäumen wächst.

Plantagen rund um Dalat sind für ihren Kaffee bekannt, vor allem sollte man angeblich unbedingt den Wieselkaffee probieren! Vietnam ist übrigens der zweitgrößte Kaffeeproduzent weltweit, und auch wir halten an solch einer Plantage an. Dort werden ausser dem Wieselkaffee auch noch handgewebte Seidenprodukte und verschiedene andere Souvenirs angeboten.
Wir sind mutig und probieren zwei der drei Kaffeesorten, Mokka und Arabica, und stellen fest, wir mögen keinen davon. Und auch wenn das Kilo 200USD kostet, unsere Gaumen sind dafür anscheinend nicht exquisit genug.... Welche Funktionen bei der Herstellung der Kaffees die Wiesel haben, bitte findet es selbst heraus....

Nach kurzen Zwischenstop in einer Seidenfabrik gehts zum lachenden Buddha. Dieser ist dermaßen groß, dass wir davon überwältigt sind, wie auch von der Tatsache, dass wir hier ganz allein sind, keine weiteren Touristen weit und breit. Die Pagode daneben ist ebenfalls riesig und ebenfalls Touristen-leer... So genießen wir diesen Ort und nutzen das schöne Licht für einen ausgiebigen Fotostop. Danach fährt uns unser Guide, der sich übrigens auch " der Buddha" nennt ( naja, irgendwie sieht er auch so aus, klein und rund ) zum Elefantenwasserfall, der eine Meisterleistung der Natur ist und sich wunderschön in diese sehr ursprüngliche und mit wilden Luftwurzeln durchzogene Wildnis einfügt.

Danach beenden wir diese Führung im Zentrum Dalats und tauchen ein ins abendliche Gewühl einer vietnamesischen Stadt. Außer uns sehen wir im Laufe des Abends noch ca. 10 weitere Europäer, sonst tummeln sich hier nur die Einheimischen. Unter diese mischen wir uns dann auch, als wir unsere erste " echte" Garküche besuchen. Diese ist proppenvoll, das Essen scheint hier wohl der örtliche Renner zu sein. Es gibt nur ein Gericht, die für Vietnam typische" Pho", die Suppe, die zum Frühstück, Mittag und Abendessen gegessen wird. Ein Mann mit leichten Englischkenntnissen bittet uns, in die Küche zu schauen , als er unsere etwas hilflos dreinschauenden Blicke richtig deutet. In einem riesigen Topf brodelt die Brühe, der Grundstoff der Suppe. Wir bekommen jeder ein Tellerchen mit frischen Kräutern, eine Schüssel mit Glasnudeln und der Brühe, das Fleisch nicht erkennbaren Ursprung haben wir dankend abgelehnt, und los gehts. Wir schauen zu, wie die Leute an den anderen Tischen alles in die Suppe tun und machen es Ihnen gleich. Wir bekommen noch warme Sprossen und eingelegten Knoblauch, Chilli und Limettenstückchen, scharfe rote Soße und Sojasoße gereicht, jeder mischt sich das nach eigenem Gutdünken und Hej, die Suppe ist SUPER LECKER. Und das alles für 0,50€!

Danach gehts ins Hotel, wird sind wieder mal k.o. ob der vielen Eindrücke und Erlebnisse.

Für den 11. Tag unserer Reise haben wir uns noch einen weiteren Abstecher in die Umgebung ausgedacht.

Vom hübschen alten frz. Bahnhof in Dalat fährt eine alte Eisenbahn zwischen 7,45 bis 16 Uhr etwa alle zwei Stunden in den 8 km entfernten Ort Trai Mat, wo die mit Millionen kleiner Keramikstückchen verzierte Linh-Phuoc- Pagode ein beliebtes Fotomotiv ist. Und diese Pagode ist so umwerfend, man kann es kaum beschreiben . Riesig groß, in verschiedene Abschnitte und Teilpagoden unterteilt, jede ein Highlight für sich. An eine riesengroße Glocke kann jeder kleine Zettelchen mit seinen Wünschen an - ja an wen eigentlich??? - kleben und dann soll man drei Mal das Riesenklöppel an die Glocke schlagen. Sicher ist sicher, wir machen das natürlich auch....

Danach gehts mit dem alten Zug zurück nach Dalat, wir schlendern zurück zum Hotel, holen uns noch ein paar der hier angebotenen leckeren Croissants und dann gehts auch schon weiter in den nächsten Ort, ab ans Meer, nach Qui Nhong, weiter in Richtung Norden.

Und jetzt ratet mal womit?

Richtig, mit dem Sleepingbus!?!

8 Stunden Fahrt liegen vor uns und ich bin immer noch zu lang, zu dick, naja, zu alt nicht mehr, denn der heutige Fahrer fährt wesentlich vorsichtiger. Und das ist auch gut so, denn es geht mitten durchs Gebirge 4 Stunden nur die Serpentinen hoch und runter. Jetzt weiß ich auch, warum der letzte Bus um 15 Uhr ab Dalat geht. DIE Strecke im dunkeln fahren will glaube ich nicht mal ein eingefleischter vietnamesischer Busfahrer.

Und nur weil der Bus Sleepingbus heisst, muss ich ja nicht zwangsweise schlafen. Kann ich auch gar nicht, denn nach ca. 1Stunde gebe ich jegliche Versuche auf, mich irgendwie in diese Schlafschale zu sortieren und lasse meine Beine einfach raushängen.... Aber dafür entgeht mir im Gegensatz zu meinen Mitreisenden auch nicht die atemberaubende Landschaft, durch die sich der Bus schlängelt. Mir werden landschaftliche Ausblicke geboten, für die Andere für teuer Geld in die Schweiz oder nach Frankreich reisen, nicht enden wollende Schluchten, kleine Wasserfälle, besagte Serpentinen, es ist fantastisch.
( für dieses Naturerlebnis zahlen wir. übrigens 11USD pro Person)

Auf der anderen Seite sehe ich aber auch einige kleine "Ansiedlungen" mitten in den Bergen, bei denen ich nicht weiß, wie ich sie nennen soll und was das genau sein soll.
Ärmlichste Behausungen, etwas zwischen Hühnerstall und uralter Berghütte nach dem Abgang der 3. Schneelawine, davor Kinder und Erwachsene, die so verwahrlost aussehen, dass man es nicht beschreiben kann. Keine der vielen Kabel für Elektrik führen hier hin, ich kann zumindest beim besten Willen keine finden. Ich sehe vier Büffel und zwei Hängebauchschweine dazwischen rumlaufen und erneut stellt sich mir die Frage, sind das Haustiere oder das Essen der nächsten Woche?

Was für krasse Unterschiede dieses Land doch zu bieten hat.

Nach 4 Stunden hat meine mitreisende Kollegin ein Erbarmen mit mit, wir tauschen die Plätze und ich kann endlich auch die Beine ausstrecken. Wir haben daraus gelernt, der erste oberste Sitz in der Mitte hat einen breiteren Fußkasten und ist daher auch für die etwas längeren Europäer geeignet.
So bekomme ich dann auch noch ein wenig Schlaf und als ich wieder aufwache traue ich meinen Auge nicht, rechts von mir blinkt trotz der Dunkelheit, es ist inzwischen 21 Uhr geworden, das Meer und auf ihm leuchten tausende Lichter der Fischerboote auf Beutejagd ! Was für ein Anblick....

Ich glaube, wenn wir im Hotel angekommen sind, werde ich trotz der fortgeschrittenen Stunde noch ein wenig ans Meer gehen.....

Das habe ich dann um halb zwei Uhr nachts auch noch getan....

© Birgit 4., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vier "Mädels" reisen als Backpacker durch Kambodscha und Vietnam
Details:
Aufbruch: 06.03.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.03.2015
Reiseziele: Kambodscha
Thailand
Vietnam
Erfahrungen in der Halong-Bucht
Der Autor
 
Birgit 4. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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