Um fremde Welten zu sehen, muss man nicht ans Ende der Welt fahren
Sarajevo: Museum und Schweizer Botschaft
Besuch in der Eisgrotte Sarajevos: das historische Museum
Vom Besuch des historischen Museums wird mir persönlich wohl nicht viel in Erinnerung bleiben, bis auf die unglaubliche Kälte im Gebäude. Zum Heizen fehlen die finanziellen Mittel. Die Frau an der Kasse wartet, so habe ich vernommen, bereits seit Monaten auf ihren Lohn. Mit dem bescheidenen Budget sind aber doch recht interessante Ausstellungen zustande gekommen, wobei das Thema an sich, vor allem der Krieg der frühen Neunziger, die Ausstellung schon sehenswert macht. Es liesse sich aber weitaus mehr aus dem Ganzen herausholen.
Schweizer Botschaft
Das anschliessende Treffen mit einer Landsfrau in der Schweizer Botschaft war ungleich angenehmer, sowohl temperaturtechnisch betrachtet wie auch inhaltlich. Auf eine interessante Präsentation über die Schweizer Entwicklungshilfe in Bosnien und Herzegowina folgte eine nicht minder interessante Diskussion hierüber; wir waren allgemein eine sehr interessierte Gruppe.
Jablanica oder der endgültige Sieg über den Faschismus
Auf dem Weg nach Mostar legte der Bus einen Zwischenhalt in Jablanica ein. Im Bus wurden wir mit einem Make-off-Film über die Dreharbeiten am wohl berühmtesten jugoslawischen Film, über die Schlacht an der Neretwa, wo Titos Partisanen die deutsche Besatzungsmacht besiegt hatten, auf den Ort eingestimmt. Die Gedenkstätte besteht aus einem (wiederum und aus demselben Grund) eiskalten Museum und einer zerstörten Brücke in einer Schlucht. Die Partisanen hatten die Brücke im Zweiten Weltkrieg zerstört. Danach hatten die Deutschen sie wieder aufgebaut, und in den Sechziger Jahren wurde sie wiederum von den Jugoslawen zerstört – diesmal für die Produktion des Filmes. Der Faschismus war symbolisch somit ein für alle Mal besiegt.
Aufbruch: | 03.04.2015 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 11.04.2015 |
Bosnien und Herzegowina