OMAN - Unterwegs im Weihrauchland
MASQAT - Ein neues Abenteuer beginnt: Sultam Qabus Moschee
Das islamische Wochenende ist vorbei, heute steht die große Sultan Qabus Moschee wieder für Besucher offen. Schon von der Ferne grüßt die Kuppel kühn mit ihren rautenähnlichen Verzierungen. Ein hoher Spitzbogen dient als Eingang, mit Ornamenten und Koransuren verziert, von zwei weiteren, helleren Spitzbogen gefolgt, in deren gedachter Verlängerung das Hauptminarett, reich mit Fenstern, Bögen und Rundgängen versehen, über neunzig Meter hoch in den Himmel ragt. Alte, islamische Baukunst spielt eindrucksvoll mit der Moderne. Der helle Marmorboden im Vorhof glänzt wie neu gewienert, und das Hauptgebäude der Moschee integriert sich mit seinen glatten, beigen Mauern aus Indischem Sandstein toll zu dem Sandbraun der Rundgänge um den Hof. Der Teppich im Inneren ist gigantisch, muß genau an alle Säulen, Ecken und Nischen angepasst sein. Sechshundert Knüpferinnen arbeiteten drei Jahe in zwei Schichten daran, bis er fertig war. Einst war er der Größte der Welt, bis die Emiratis in Abu Dhabi eine noch teurere Moschee errichteten, um diese zu übertreffen. Ein armdickes Seil hält den prachtvollen Kronleuchter, der doppelstöckig und tonnenschwer in der Mitte der Kuppel prangt. Goldenes Licht geht von ihm aus. Mächtige Säulen waren nötig, um das Grundgerüst mit Kuppel und Holzdecke tragen zu können. Ein friedvoller Ort, der Ruhe und Kraft ausstrahlt, zum Verweilen einlädt.
Kein Gast ist am Hotelpool. Man merkt, dass im Oman die Saison noch nicht begonnen hat. Es gibt auch kein Aufsichtspersonal, nur ein Schild mit der Aufschrift: "Swimming on your own risk". Ein belebter Pool ist immer schöner, aber wenigstens kann ich mich, bis sich am Nachmittag die Stadt langsam wieder mit Leben füllt, sonnen und abkühlen. Jetzt, am Spätnachmittag, leuchtet das blaue Minarett der Rasul Azam Moschee besonders schön, zwischen den Bergen und den weißen Kaufmannshäusern. Die Mutrah Suqs sind jetzt belebter als vorgestern Mittag, Einheimische und Gastarbeiter gehen ihren Geschäften nach, Kinder preschen mit den Rädern durch die engen Gassen und irgendwo verbrennt jemand Weihrauch. In Ruwi versichere ich mich, dass morgen der Bus nach Nizwa tatsächlich um drei Uhr fährt, wie es im Reiseführer steht. Hier scheint das großstädtische Zentrum des modernen Muscat zu sein. Es gibt Hochhäuser und bunte Leuchtreklamen. Der dichte Verkehr staut sich auf den Hauptstraßen des Viertels. Das Indiengefühl kommt wieder auf, als ich durch den Suq streife, der mehr aus herkömmlichen Läden mit Schaufenstern besteht, die in ganz normalen Stadthäusern untergebracht sind, als aus einem orientalischen, überdachten Markt. Hier ist deutlich mehr los, als im eher überschaubaren Mutrah.
Die Sammeltaxis warten schon am Keisverkehr. Es ist neunzehn Uhr, als wir los fahren und im Radio laufen Nachrichten auf Urdu. Fast alles scheint hier auf die Gastarbeiter abgestimmt zu sein.
Die Kuppel der Sultan Qabus Moschee leuchtet jetzt wie glühendes Gold unter dem dunklen Nachthimmel und die Minarette sind geheimnisvoll angestrahlt.
Aufbruch: | September 2011 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | September 2011 |