USA - Kanada 2015 - Teil 3
Teil 3-Streckenverlauf Lake Michigan-Lake Superior: 14.06.2015 - Entlang Lake Superior - Grand Portage
14.06.2015 - Lake Superior bis Grand Portage, Minnesota - USA
14.06.2015 Schreiber – Terrace Bay – Nipigon – Red Rock – Mackenzie - Thunder Bay – Cloud Bay - Little Nor-way - Susie Island Overlook - Grand Portage (USA - Wisconsin)
8 Std. – 214 Meilen (345 km)
Heute Morgen nieselt es leicht, doch im Wetterbericht ist später Sonne angesagt. Wir gehen zunächst ins nahe Restaurant zum Frühstück. „Pina’s Voyageur Restaurant“ können wir sehr empfehlen, wie auch das Motel Circle Route.
Rolf hat ein Omelett von 3 Eier und dazu Bratkartoffeln, Uschi 2 Spiegeleier, Toast, dazu Kaffee und Apfelsaft, Kosten 13 Euro.
Nach dem Frühstück telefonieren wir mit meiner Freundin Sandra, die unser Haus hütet. Es ist alles in Ordnung. So können wir beruhigt weiter auf Tour gehen.
Abfahrt 9 Uhr. Zunächst fahren wir, bei leichtem Nieselregen und viel Nebel (man sieht kaum etwas) zurück nach Terrace Bay, zum Strand und zu einem Wasserfall. Auch ein Leuchtturm sticht uns ins Auge und wird fotografiert.
Dann weiter durch die Wildnis, durch keine Mini-Orte, halbe Geisterstädte, da kaum noch Einwohner. Kurzer Halt an herrlichen roten Felsformationen.
Wir kommen nach Nipigon. Hier finden sich herrliche Hausmalereien. In einem kleinen Supermarkt kaufe ich einige Lebensmittel ein. In den Gärten sehen wir blühende Bäume und witzige Dekorationen, oft Wildgänse. Leider sind die Einwohner dieses Ortes sehr unfreundlich zu uns. Wir haben keine Ahnung wieso. Vielleicht mögen sie keine Motorradfahrer oder Fremde.
Nipigon ist ein kleiner Ort im Thunder Bay District am nördlichsten Punkt des Lake Superior am Westufer des Nipigon River.
Wie bei fast allen Orten Kanadas, so speist sich auch die Geschichte Nipigons aus zwei Quellen, der der First Nations und der der Zuwanderer, vor allem der Europäer. Die ältesten Spuren reichen bis etwa 7.000 v. Chr. zurück. Felsmalereien aus der Zeit vor dem Pelzhandel fanden sich an der Mündung des Nipigon River.
1679 entstand durch einen Franzosen der erste Pelzhandelsposten, doch übernahmen 1763 die Briten die Kolonialherrschaft. 1850 zwangen sie die ortsansässigen Anishinabe zur Unterzeichnung eines Vertrags. Ein Reservat von vier Quadratmeilen entstand am Gull River nahe dem Nipigonsee auf beiden Seiten des Flusses. Es wurde an Häuptling Mishe-muckqua (Mishi-makwa, „Großer Bär“) übergeben.
1859 gründete die Hudson Bay Company (HBC) den Handelsposten Red Rock Post. 1872 erwartete die HBC den Ausbau der Eisenbahn und bereitete sich mit umfangreichen Baumaßnahmen vor. Chief Trader Robert Crawford glaubte, Red Rock Post würde die Endstation der Eisenbahn werden. Nachdem sich diese Pläne zerschlagen hatten, wurde der Posten zum Hauptverteilzentrum für Waren im Einzugsbereich des Sees. Am Hafen konnten Dampfboote anlegen, die vom Oberen See kamen. 1885 begann mit der Fertigstellung der Eisenbahnverbindung ein stärkerer Zustrom von Siedlern in die Region. Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Stadt verlagerte sich damit vom Seeufer zur Front Street. Später wurde der Handelsposten "Nepigon", dann "Nipigon" genannt.
1898 verlegte die HBC ihren Handelsposten an den Bahnhof der Canadian Pacific Railway, der jedoch 1924 einem Feuer zum Opfer fiel. Der wieder aufgebaute Handelsposten bestand bis 1999. 1908 wurde die Siedlung inkorporiert und im folgenden Jahr fanden die ersten Bürgermeisterwahlen statt. In den sogenannten "Mudflats" nahe dem Fluss siedelten sich Siedler an, die bis 1953 überwiegend von Fischfang, Jagd und ein wenig Viehzucht lebten, bis sie einem Plan zur „Entwicklung“ weichen mussten.
Am 6. Februar 2007 brannte das Holzverarbeitungswerk von Multiply Forest Products nieder, das mit über 100 Beschäftigten den größten Arbeitgeber der Region darstellte. Wenige Wochen zuvor hatten die Beschäftigten dem Besitzer der Columbia Forest Products, der in Portland im US-Bundesstatt Oregon ansässig ist, das Unternehmen abgekauft.
Wir machen einen kleinen Umweg zum Ort Red Rock. Hier finden sich nur noch wenige bewohnte Häuser. Ein prächtiges großes altes Hotel ist geschlossen. Schade.
Und weiter geht es, vorbei an Flüssen und Seen. Zwischendurch immer mal wieder Nebel und leichter Nieselregen. Und das Highlight des heutigen Tages: Ein junger Bär wandert entlang der Straße durch die Wiese. Ich bin begeistert.
Nun kommen wir nach Thunder Bay, aber diese Stadt gefällt uns gar nicht. Die Straßen sind eine Katastrophe. In Bob’s Motel frage ich nach dem Zimmerpreis, das Hotel sieht alt und vergammelt aus, wie sein Besitzer. Preis 75 Dollar, ohne Aircondition, Kühlschrank, Internet – Bob will uns wohl abzocken. Wir verzichten daher auf eine Zimmerbesichtigung und fahren weiter, denn die Stadt gefällt uns wirklich nicht.
Thunder Bay ist eine Stadt am Lake Superior in Ontario mit ca. 110.000 Einwohnern. Sie liegt an der Thunder Bay im Wes-ten des Oberen Sees und ist die zweitgrößte Stadt in Nordontario. Die Stadt entstand 1970 durch die Fusion der Städte Fort William, Port Arthur und den Gemeinden Neebing und McIntyre. Der Hafen Thunder Bays ist eine wichtige Verbindung zur Verschiffung von Korn und anderen Produkten in Westkanada.
Kaum sind wir aus Thunder Bay raus, befinden wir uns in einer herrlichen Landschaft – Little Norway – hügelig, Felsen und viel Grün.
Wir sind von Sault Ste. Marie bis Thunder Bay 750 km nur durch Wildnis gefahren, einfach herrlich, wenn nur die Mücken nicht wären. Jetzt sind es für uns nur noch 65 km bis zur Grenze Kanada / USA. Da wir auf dieser Strecke kein Hotel finden, fahren wir weiter in die USA, um dort zu übernachten.
Kurz vor der Grenze besuchen wir noch das Willkommen Center Ontario, Kanada. Ich möchte dort ein Tier für unsere Sammlung Zuhause kaufen. Die Dame an der Kasse ist so was von unfreundlich, ich kann es kaum glauben. Eine andere junge Frau, die mein Erstaunen und meinen Ärger wohl sieht, mischt sich ein und wickelt mir das gekaufte Plüsch-Hörnchen in ein Stück Papier ein. Ich bin so wütend, dass ich einen entsprechenden Eintrag in das ausliegende Gästebuch mache. Hier muss ich mal wieder sagen, dass die Amerikaner im Westen der USA wesentlich freundlicher und hilfsbereiter als die Kanadier sind. Auch die kanadischen Motorradfahrer sind sehr eingebildet und grüßen kaum mal. Ein Ehepaar, die Frau mit weißer! Lederjacke – das bedeutet „Kaffeefahrer“ – an einem Hotel schaute uns sehr verächtlich von oben bis unten an. Keine Ahnung wieso.
Gegen 15.45 Uhr erreichen wir die Grenze. Der Grenzbeamte fragt Rolf ein Loch in den Bauch, dann entdeckt er unsere Visa für den Iran (2014). Wir müssen das Motorrad parken und in ein Gebäude zur Befragung. Nach 10 Minuten Wartezeit befragt uns ein anderer Grenzbeamter. Rolf erklärt ihm, dass wir Kulturreisende seien und uns im Iran Persepolis und andere UNESCO Kulturgüter angeschaut hätten. Er kennt das und ist zufrieden. Wir dürfen wieder in die USA einreisen.
Es ist 16 Uhr bzw. 15 Uhr, denn in den USA können wir die Uhr wieder eine Stunde zurück stellen.
Direkt hinter der Grenze ist das Visitor Center von Minnesota.
Rolf holt im Visitor Center eine Straßenkarte und fragt nach Hotels, die in der Nähe sind. Man empfiehlt uns das Grand Portage Lodge und Casino oder wir müssten nochmals ca. 45 Minuten weiterfahren nach Grand Marais. Doch dazu haben wir keine Lust. Wir machen uns also auf den Weg zum Hotel. Vorher halten wir noch am Susie Island Overlook, der See liegt im Nebel. Eine Info-Tafel gibt Auskunft über die Geschichte der Indianer in dieser Gegend.
Um 1960 war Grand Portage ziemlich isoliert. Nachdem der HW 61 durch die Reservation gebaut wurde, schloss sich der Rat der Indianer mit der Radisson Hotel Gruppe zusammen und baute 1970 das Grand Portage Lodge und Casino.
Wir kommen zum Hotel, nach 214 Meilen = 345 km und wir haben Glück, bekommen ein schönes großes Zimmer mit Blick auf den Lake Superior. Alle Bediensteten dieses Hotels sind sehr freundlich und hilfsbereit. Das Hotel können wir nur wärmstens empfehlen, auch wenn man das Casino nicht besuchen will (wie wir z. B.).
Zum Abendessen haben wir ital. Mortadella, Lachs, Tomaten, Brot, Bier, Rotwein, Marshmallows und Mars. Nach 19.30 Uhr duschen wir und relaxen. Leider funktioniert im Neubau des Hotels das Wlan noch nicht, so dass wir keine Bilder an die Face-book Freunde versenden können.
Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada
Aufbruch: | 13.05.2015 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 08.07.2015 |
Vereinigte Staaten