Vier Damen allein in Japan
Tokio : Tagesausflug nach Nikko & Tokio Tag 2
UNESCO-Welterbe Nikko
An unserem zweiten Tag in Tokio klingelt gleich morgens der Wecker. Nach einem Frühstück mit Toast, Tee, Saft und Marmelade geht es los nach Nikko. Vor uns liegt die erste Fahrt mit dem Shinkansen, den berühmten Hochgeschwindigkeitszügen Japans. Wir sind fasziniert wie pünktlich, komfortabel und zuverlässig die Fahrt ist. Am Bahnsteig sind bereits die Waggons eingezeichnet und die Türen für den reservierten Wagen öffnen sich exakt an dieser Stelle. Einfacher geht's wohl kaum. Den Bahnverkehr Japans könnte sich die Deutsche Bahn durchaus zum Vorbild nehmen.
Für die Hinfahrt konnten wir Plätze reservieren. Trotz Sonntag und bedecktem Wetter ist es bereits sehr voll. Ab Utsunomiya fährt ein Regionalzug weiter bis nach Nikko, in dem wir nur noch Stehplätze haben. Insgesamt sind wir etwa 1,5 Stunden unterwegs.
Nikkō liegt etwa 140 Kilometer nördlich von Tokio in den Bergen der Präfektur Tochigi. 2006 hatte die Stadt Nikkō geschätzte 93.568 Einwohner. Die Fläche von Nikkō beträgt durch Eingemeindungen mittlerweile 1.449,87 km² (...) Nikkō ist ein beliebtes Ausflugsziel für Japaner und ausländische Touristen, da sich hier viele historische Gebäude und Denkmäler befinden, beispielsweise das Mausoleum des ersten Shōgun Tokugawa Ieyasu (Nikkō Tōshōgū) oder der Nikkō Futarasan-Schrein, ein Shintō-Schrein aus dem Jahr 767. Beide Gebäude und der Rinnō-ji sind von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden. (...) Die Berge westlich der Stadt sind Bestandteil des Nikkō-Nationalparks, in dem sich die Kegon-Fälle, Onsen, der Chūzenji-See und Wanderrouten befinden.
Quelle: Wikipedia
Nikko empfängt uns mit trübem Nieselwetter, aber es ist schwülwarm. Wir sind hier an einem der Touristen-Hotspots schlechthin, was sich bereits an den zahlreichen Souvenirläden, Restaurants und Cafés zeigt. Nikko ist Ausgangspunkt zum Nationalpark und zu den Tempeln und Schreinen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Entsprechend voll ist es hier. Über Wälder und Hügel verteilt gibt es etliche Tempelanlagen und Schreine aus der Edo-Zeit (1600 - 1868). Eine der Hauptattraktionen Japans, die auch wir gesehen haben müssen.
Leider entpuppt sich das Ganze aber auch als ziemliche Abzocke. Wir erstehen ein Combi-Ticket, welches allerdings nur für drei Tempel gilt. Einer davon, der Rinno-ji, ist zudem wegen Restaurierungsarbeiten komplett in seine Einzelteile zerlegt und verbirgt sich in einer riesigen Halle. Die berühmten drei Buddha-Statuen können wir nur hinter Folie bestaunen.
Auch der Toshu-gu Schrein wird momentan saniert und kostet zudem einen saftigen extra Eintritt. Hier bilden sich sogar elend lange Warteschlangen. Wir beschließen deshalb, die drei Tempel des Combi-Tickets anzuschauen und es dabei zu belassen.
Noch ein bisschen Sightseeing in Tokio
Wir schlendern durch die Tempelanlagen, staunen über die tollen Bauwerke und machen uns am frühen Nachmittag wieder auf den Rückweg. Nicht ohne ein stärkendes Mittagsmahl zu uns zu nehmen. Japanische Nudeln mit Gemüse und Tee, der übrigens in den meisten Restaurants kostenlos zum Essen gereicht wird.
Anschließend geht es wieder mit dem Regionalzug, der diesmal eher schwach besetzt ist, und dem Shinkansen zurück nach Tokio. Der Schnellzug ist allerdings proppenvoll und wir stehen nun wie die Ölsardinen in der Büchse dicht an dicht. Wenn jemand aussteigen möchte, wird es spannend. Aber die Reisenden tragen es mit Fassung und Gelassenheit.
Wir kommen an der Ueno-Station an und weil wir noch relativ fit sind, beschließen wir Tokio noch ein wenig weiter zu erkunden. Erstes Ziel ist der Tokio Skytree, der weltweit höchste (634 Meter) frei stehende Fernsehturm. Wir verzichten jedoch auf eine Fahrt nach oben, denn der Eintritt liegt bei ca. 30 Euro pro Person.
Statt dessen genießen wir noch ein wenig das quirlige Gewusel im Stadtteil Asakusa, schlendern durch den Sumida-Koen (Park) und essen Okonomiyaki - japanische Gemüsepfannkuchen, welche wir auf dem Boden sitzend am Tisch selbst zubereiten dürfen. Super lecker, aber leider ein bisschen unbequem
Danach gibt es noch einen Absacker am Fluss mit Blick auf auf den Skytree-Tower und die nächtliche Kulisse Tokios.
Aufbruch: | 12.08.2016 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 26.08.2016 |