Vier Damen allein in Japan
Kamakura und Hakone
Zu Besuch beim Daibutsu in Kamakura
Der Wecker holt uns heute wieder aus den Federn und wir stürzen uns samt unserem Gepäck in die morgendliche Rush-Hour Tokios. Um 8.15 Uhr starten wir mit dem Local Train in Richtung Kamakura. Rund eine Stunde sind wir unterwegs in Japans erste Hauptstadt der Feudalzeit (1185-1333). Mehrere Tempel und eine Buddha-Statue erwarten uns.
Kamakura ist eine ca. 50 km südwestlich von Tokio an der Sagami-Bucht gelegene Stadt, die im Norden, Osten und Westen von fünf Bergen umgeben ist. Sie war von 1185 bis 1333 der Regierungssitz Japans. Hauptanziehungspunkte für viele in- und ausländische Touristen sind die zahlreichen gut erhaltenen Tempel und Schreine aus jener Epoche. Auch ist Kamakuras Strand ein beliebtes Ausflugsziel.
Quelle: Wikipedia
Am Bahnhof Kamakura schließen wir unsere Rucksäcke in ein Schließfach und fahren mit der nostalgischen Enoden-Bahn weiter nach Hase. Dort schauen wir uns den Tempel Hase-dera sowie den Buddha Daibutsu an. Es ist wunderschön hier und der Tempel gefällt uns wesentlich besser als das, war wir in Nikko gesehen haben. Immer wieder gibt es auch Ausblicke auf die Bucht vor Kamakura, wo Strandleben angesagt ist. Der heutige Tag ist schwülheiß und die Temperaturen gehen in Richtung 36-37 Grad. Somit wird das Sightseeing ganz schön anstrengend.
Der Daibutsu von Hase
Auch die Buddha-Statue in Hase ist ein beeindruckendes Bauwerk. Die 11,4 Meter hohe und 850 Tonnen schwere Statue stand einst in einer riesigen Halle, die jedoch 1495 von einem Tsunami weggespült wurde. Wir können hier nur stehen und staunen, wobei die größte Buddha-Statue Japans in Nara zu finden ist.
Nach unserem Besuch in Hase geht es mit dem Zügle wieder zurück nach Kamakura. Hier machen wir uns noch auf den Weg zum Tsurugaoka Hachiman-gu, Kamakuras wichtigstem Schrein welcher dem Gott des Krieges geweiht ist. Kriegerisch sieht es hier auf den ersten Blick nicht aus, dafür beeindrucken uns die riesigen Teiche mit ihren imposanten Lotusblüten.
Sake - das Getränk für Götter und Menschen. Die Sake-Fässer finden sich an den meisten Schreinen als Opfergaben
Weiterfahrt nach Hakone-Gora
Im Reiseführer ist das Restaurant "Wanderkitchen" in Kamakura empfohlen. Etwas versteckt liegt es nicht weit vom Bahnhof und wir müssen ein bisschen suchen, um den Geheimtipp zu finden. In witzigem, alternativ angehauchtem Ambiente genießen wir ein leckeres Mittagessen, bevor es für uns weiter nach Hakone geht. Ziel für die nächsten beiden Tage.
Ab in die Berge zu heißen Quellen, Vulkanen und einem Feuerwerk
Von unserem Zwischenstopp in Kamakura fahren wir weiter über Odawara nach Hakone-Gora. In Odawara erstehen wir den Hakone Freepass für drei Tage. Damit können wir in der Region die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, da der Japan-Rail-Pass hier keine Gültigkeit hat.
Hakone befindet sich im gebirgigen Vorland des Fujisan, inmitten des Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark. In der Nähe liegt umgeben von Bergen und Vulkanen der Ashi-See.
Die alte Grenzstation Hakone auf der historischen Tōkai-Straße markiert den Übergang von der Region Kansai (wörtlich: „westlich der Grenzstation)“ zur Region Kantō (wörtlich: „östlich der Grenzstation“).
Nach Hakone kommt eine beträchtliche Zahl japanischer und internationaler Gäste zur Erholung, zu Kurbehandlungen oder zum Besuch des Nationalparks und des Gebirges. Die Bevölkerung von Tokio schätzt Hakone als Tagesausflugsort, um der Hektik der Großstadt zu entfliehen.
Wie das nordöstlich gelegene Odawara hat Hakone viele Onsen (Thermalquellen) und damit verbundene Erholungseinrichtungen.
Quelle: Wikipedia
Der letzte Teil unserer Fahrt ab Odawara erfolgt mit einer nostalgischen Bergbahn. Fast wähnen wir uns irgendwo in der Schweiz. Ratternd und klappernd windet sich das Bähnle in engen Kurven über steile Schluchten hinauf auf rund 800 Meter Höhe. Es ist wirklich atemberaubend in diese Berglandschaft zu fahren und der Kontrast zur Großstadt Tokio könnte nicht krasser sein.
Von Hakone-Gora aus geht es schließlich noch eine Station mit einer Standseilbahn weiter, die restliche Wegstrecke legen wir zu Fuß zurück.
An unserer Unterkunft werden wir bereits von einem regelrechten Empfangskomitee begrüßt. Ich bekomme sogar meinen Rucksack hinauf in unser Appartement getragen (Vorrecht des Alters....). Wir sind wohl die ersten europäischen Urlauber, so überschwänglich wie wir empfangen werden. Das Appartement ist funkelnagelneu eingerichtet, alles ist da und (extra für uns...) wird heute Abend ein Feuerwerk veranstaltet, das wir direkt von unserem Balkon aus bewundern können. "Hakone-Hanami" - soviel haben wir verstanden
Die Mädels organisieren im nahe gelegenen Supermarkt ein Abendessen, ich genieße eine kalte Dusche und den hauseigenen Kimono und dann steht einem gemütlichen Abend nichts mehr im Wege. Wir lassen den Tag mit den Planungen für morgen ausklingen, wobei die Wetterprognosen nicht allzu rosig aussehen. Tatsächlich beginnt es pünktlich zum Feuerwerk zu regnen. Wir hoffen morgen dennoch, einen Blick auf den Fuji-san zu erhaschen.
Der einzige Wermutstropfen heute: unser Zimmer ist im japanischen Stil. Will heißen: wir rollen die Futons aus und schlafen auf dem Boden...
Aufbruch: | 12.08.2016 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 26.08.2016 |