wieder eine Mittelmeerinsel
4. Tag - um Agios Nicolaos
Wir starten unser heutiges Programm mit der dritten und für uns wohl letzten Ausgrabungsstätte der minoischen Epoche. Malia ist zwar kleiner als Knossos und Festos, aber daher überschaubarer und nach dem uns zur Verfügung stehenden Reiseführer weiter ausgegraben worden, da die Beschreibung des Führers endet, obwohl weiteres zu sehen ist. Wegen der Fülle der Fotos werde ich auch hier ein eigenes Kapitel für Malia eröffnen.
Nach der ausgiebigen Besichtigung von Malia fahren wir an Neapoli vorbei in eine ruhige Gebirgslandschaft, in der wir sogar noch alte Gebäude für drei Windmühlen sehen. DIe Orte Kastelli und Fourni liegen auf einer Hochebene und haben noch einige venezianische Gebäude. Kurz dahinter sehe ich den Abzweig nach Plaka, den Ort, den wir eigentlich evt. auslassen wollten.
Aber so gelingt es uns von der Hochebene auf die ehemalige Leprainsel Spinalonga zu schauen, die wir aber wegen des Andrangs - es fahren jeden Moment Schiffe mit vielen Menschen hinüber - nicht besuchen. Die gesamte Bucht ist mit Luxusvillen zugebaut und ein Ende scheint nicht abzusehen sein.
Die Festung von Kalidónia nimmt fast die ganzeInsel ein. Ber Bau wurde 1579 vom venezianischen Gouverneur Foscarini veranlaßt und blieb bis 1715 in venzianischer Hand. Danach wurde sie von den Türken übernommen, deren Dorf auf der Insel zwischen 1903 und 1954 als Verbannungsort für Lepakranke diente.
Für uns ist das Grund genug, möglichst schnell weiter zu reisen. Am Ufer mit Blick auf die Leprainsel machen wir eine kurze Snack-Pause. Nebenan vergnügen sich zwei junge Leute bestimmt eine Viertelstunde mit Selfies in und um ihr Cabrio. Auch der benachbarte Ort Elounda sieht nicht besser aus, also fahren wir auch dort 'nur' hindurch.
Selbst die Stadt Agios Nicolaos ist total überfüllt, wir lassen es uns aber nicht nehmen, das beste Motiv was der Reiseführer anbietet, nämlich den Blick von der Südseite des Binnensees zu fotografieren. Ansonsten sagt selbst der Reiseführer, das es nichts Wesentliches zu sehen gibt. Uns ist hier viel zu viel Hektik.
Agios Nicolaos - der Voulismeni-See in der Stadt ist als Süßwassersee erst 1870 durch einen Kanal mit dem Meereshafen verbunden worden
Das ändert sich bei unserem nächsten Ziel: Kritsa. Zwar müssen wir die Klosterkirche Panagia i Kera (allheilige Frau) suchen, finden sie aber nach mehrmaligem Nachfragen in einem hübschen Olivenhain. Der Reiseführer sagt zwar tgl. geöffnet, wir müssen aber feststellen, das sie montags geschlossen ist. Also können wir die angepriesenen Fresken des 14. und 15. Jh. nicht bzw. nur durch einige winzige Fenster in den Apsiden sehen.
Dafür ist der Ort Kritsa und sein wohl eingemeindeter Nachbarort Lato umso hübscher. Nicht überlaufen, sich an den Berg anschmiegend bietet sie sehr schöne 'griechische' Motive, wie sie sich der Tourist vorstellt. Die antike Stadt Lato scheint z.Zt. ausgegraben zu werden, da die Tore des archäologischen Bezirks geschlossen sind. Dafür hat man aber ein tollen Blick in eine der kretischen fruchtbaren Hochebenen - hier die Katharo-Ebene - deren Dörfer sich jeweils an den Rand der Ebene gruppieren, um keine landwirtschaftliche Nutzfläche zu vergeuden.
Wir hatten bei unserem ersten Versorgungseinkauf ein Fertigericht gesehen, welches meine Frau Ulrike auch schon einmal anläßlich der griech. Woche bei Lidl in Deutschland gesehen haben will. Das wollen nun einmal probieren, da wir nach all den Unternehmungen wieder einmal keine Lust haben in ein Restaurant zu gehen.
wir schaffen jedoch nur eine Hälfte an diesem Abend - läßt sich aber auch kalt essen (ist dann aber soft), oder am nächsten Tag im Backofen noch einmal aufwärmen (dann wieder blättrig)
Aufbruch: | 09.09.2016 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 16.09.2016 |