wieder eine Mittelmeerinsel
Malia
Der Minoische Palast von Mália stammt von 1900 v. Chr. und entstand etwa zur gleichen Zeit wie die Paläste von Knossos und Festos. Er wurde von dem griechischen Archäologen J. Hatzidäkis 1915 entdeckt, eine systematische Untersuchung wurde 1922 aber vom Französischen Archäologischen Institut Athen begonnen. Der erste Palast von Mália wurde 1650 v. Chr. zerstört. Heute sieht man die Reste des zweiten Palastes, der 1450 v. Chr. gleichzeitig mit Knossos und Festos durch das schwere Erdbeben und eine Flutwelle zerstört wurde.
In dem kleinen Ausstellungsgebäude (s.o.) informieren anschauliche Modelle über das einstige Aussehen des Palastbezirks und historische Fotos über die Ausgrabungsarbeiten.
im Modell wirkt der Palast ausgesprochen modern - der Viereck-Kasten-Stil, der heute bei Wohnhäusern wieder bevorzugt wird, mir aber nicht gefällt.
in der äußersten Südwestecke (a) des Gebäudes kann man die Grundmauern von acht kreisrunden Getreidespeichern sehen
In der Südwestecke des Hofs ist der berühmte Kernos (b), ein Opferstein, in den Boden eingelassen. Der runde Kalkstein hat einen Durchmesser von 90 cm und weist 34 kleine Vertiefungen an seinem Außenrand auf. Vermutlich wurden hier landwirtschaftliche Produkte als Dank für Fruchtbarkeit und Ernte geopfert.
von der Loggia und dem zum Mittelhof hin offenen Saal (c) aus konnte der Herrscher die Zeremonien und Veranstaltungen im Mittelhof verfolgen.
Eine Reihe Löcher und Säulen zur Umzäunung zum Schutz der Zuschauer auf dem Mittelhof belegen wohl, dass hier Stierspiele abgehalten wurden.
auf der Ostseite des Zentralhofes (d) lagen die langen, schmalen Räume, die als Kornspeicher dienten
im Boden eines jeden Raumes sind Rinnen und ein eingelassenes Gefäß (vorne) zum Auffangen von verschüttetem Öl, Wein oder Honig
Die weiter nördlich befindlichen königlichen Gemächer (f) entsprechen typisch minoischer Architektur - getrennte Räume für König und Königin und ein gemeinsames sakrales Reinigungsbassin.
Der Palast von Malia bestand aus 350 Räumen und ist der drittgrößte Kretas nach Knossos und Festos.
Ausgrabungen in den 1960er-Jahren förderten viele Objekte zutage, die auf die Existenz einer großen minoischen Siedlung schließen lässt.
Die chrisó-lakkos genannte Goldgrube - ein 40 m langes und 30 m breites Grab der königlichen Familie - brachte eine Anzahl Goldfunde ans Licht. Am berühmtesten ist der Bienen-Anhänger.
Die Ausgrabungen sind noch immer im Gange. Die meisten der jüngeren Ausgrabungen (nordwestlich) sind durch riesige, transparente, auf Stahlstützen stehende Dächer überwölbt, die sie vor Regen schützen. Inzwischen kann man auch sie besichtigen. Es handelt sich um die die Stadtviertel MU, Zone a und B wie sie aus die Archäologen benannt haben.
Aufbruch: | 09.09.2016 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 16.09.2016 |