Von Costa Rica nach Panama: Regenwälder und Ingenieurskunst
06.01.2017: Tortuguero-Playa Puntarenas
In der Nacht war ein großes Unwetter. Es hat wie aus Eimern geschüttet und auch gestürmt.
Hier muss man sich schon Ohrenstöpsel mitnehmen, denn die Zimmer sind alle offen und die paar Wände zu den Nachbarn dünn. Irgendjemand steht immer früh auf, weil er eine Tour gebucht hat.
Im November tobte hier der Hurricane Otto. Barbara erzählte, dass sie gerade von einer Tour kam und dann ganz schnell Ihre Sachen packen musste weil alle nach Cariari evakuiert wurden. Leider blieben wohl einige Diebe im Dorf die diese Zeit nutzten.
Es gab 50 Tote , von dieser Naturkatastrophe durch die Medien in Deutschland jedoch kaum etwas bekannt.
Wir gehen zur Anlegestelle und hier treffen wir das Mädel aus Poasita wieder. Die reist 9 Monate um die Welt, mit einer Freundin. Die beiden sind kurz getrennte Wege gegangen und treffen sich nun in Puerto Viejo wieder. Sie ist in Deutschland Lehrerin und hat ein Sabbat-Jahr genommen. Natürlich steht auch noch Afrika und Asien auf ihrem Reiseplan.
Anders als in Indonesien legt man hier großen Wert auf Sicherheit. Es wird nicht eher gestartet bis jeder eine Schwimmweste angelegt hat. Das war auch gestern bei der Kanutour so.
In Indonesien gibt es bestenfalls für jeden 2. Fahrgast 1 Weste
Auf der Hälfte des Weges sehen wir ein Polizeiboot mit etwas 7 Polizisten. Wir fahren ganz langsam an ihnen vorbei. Augenscheinlich kontrollieren Sie etwas, evtl ob wir alle Schwimmwesten tragen? Jedenfalls scheint alles in Ordnung zu sein. Während alle Passagiere ängstlich dreinschauen und den Blick senken, hebt Giovanni grüßend einen Arm und bevor ich ihn ausbremsen kann, brüllt er "hola" zu ihnen rüber. Und siehe da: ein freundliches "hola" kommt von allen im Chor zurück.
Für diese Rückfahrt haben wir 1,5 Stunden gebraucht- Hinfahrt vorgestern war nur 1 Stunde.
Übrigens gibt es auch Taxiboote die einen nach Tortuguero bringen, falls man die Zeit verpasst hat.
Das Navi sagt uns knapp 200km und über 6h bis nach Puntarenas.
Puntarenas liegt am Pazifik--wir hoffen auf ein paar Stunden Beach...
Aber nach 50km haben wir schon 30 Minuten aufgeholt.
Unterwegs versorgen wir uns mit Wasser und Bananen aus einem Supermarkt. Während Trinkwasser mit 1 Euro pro Liter sehr teuer ist, sind die leckeren Bananen superbillig-nur 10 Cent pro Stück. Schön ist, dass hier immer alle Artikel mit Preisen ausgestattet sind.Alles reell.
Dann hängen wir doch. Wir stehen auf einer guten 2-spurigen Straße und bewegen uns kaum vorwärts: 4km in einer halben Stunde. Nicht zu erkennen, was hier los ist.
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Nach einer Stunde und weiteren 3 Kilometern kehren wir in ein kleines Straßenrestaurant ein. Ich esse Nachos mit Käse überbacken, dazu die schwarzen Bohnen als Püree und eine Art Schweinegulasch.Giovanni isst das Schweinefleisch zu Reis und Gemüse. Schmeckt alles lecker und wir beobachten dabei den Stau. Wir bezahlen hier für alles 8200 Colones, das sind etwa 16 Euro und nur halb so viel wie für das gleichwertige Essen gestern in Tortuguero.
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Verständigung mal wieder schwierig--aber da fällt mir ein, dass ich ja auch ein Spanisch-deutsches Offline-Wörterbuch auf meinem Handy habe..
Inzwischen ist es 15 Uhr.
Nun stehen wir wieder eine halbe Stunde, dann wieder ein paar Meter und plötzlich- als hätte jemand in eine Luftblase gepiekt- geht es flüssig weiter.Und wir können nicht erkennen warum der Stau war.
Ab jetzt geht es zügig voran.
Wir fahren mitten durchs Zentrum von San Jose, auch hier in der Hauptstadt ist alles piccobello sauber und der Autoverkehr sehr zivilisiert.
Hinter Alajuela fahren wir auf eine Art Autobahn und müssen Maut zahlen: 390 C, also etwa 40 Cent.Dann noch mal 690 C und nochmal 520 C. Für insgesamt etwa 40km. Die Costa Ricaner fahren im übrigen gern links, die rechte Spur ist oft frei.
Wir stoppen nochmal , als wir eine riesige Reihe von Obsständen an der Straße entdecken.
Wir haben gedacht, dies ist kleingeschnittenes Obst--tatsächlich ist die helle Mischung mit Gemüse (gab es auch mit Fisch) und das Rote ist aber nur Obst--auf jeden Fall schmeckt beides sehr gut
In der App "maps2me" entdecke ich während der Fahrt, dass ich offline auch Strände und Hotels sehen kann und finde die "Caldera cabinas" am "Caldera Playa" der ist noch näher.
Es ist nun 18 Uhr und dunkel.
Wir finden die Cabinas und als wir auf den Parkplatz fahren, geht das Auto aus und springt nicht mehr an....Na klasse...
Ein etwas schlechtgelaunter Junge zeigt uns ein Zimmer:50 US$ ohne Frühstück und im Meer kann man nicht baden, zu gefährlich.Wir gehen ins Restaurant nebenan, wegen wifi und suchen im net nach Zimmern.
Tatsächlich ist nun wieder das "Mar y mar" frei- das hatte ich gestern Abend ausgesucht, aber heute morgen war es ausgebucht. Ist nur 12km weiter. Also hin..
Leider gibt es im "Mar y mar" nur für eine Nacht ein Zimmer und das zu einem hohen Preis--es hat auch keinen direkten Zugang zum Meer--sondern die Straße liegt dazwischen.
Das ist aber hier bei allen Hotels so. Nach einigem Suchen entdecken wir im Zentrum ein quirliges Restaurant mit "Cabinas" die lustige, sympathische "Juliana" gibt uns ein 4er Zimmer incl Frühstück und AC für 80 US$
Jetzt wohnen wir gleich neben dem "Hotel Puntarenas beach" dort hätten wir noch ein Zimmer ohne Fenster für 190 US$ bekommen...aber das Hotel ist alt und unansehnlich...brrr...dann lieber hier bei den jungen Leuten...
...wir lernen junge Franzosen kennen, die waren 2 Monate in Nicaragua und sind nur kurz hier in Costa Rica, weil ihr Visum abgelaufen ist. Also kurz raus aus dem Land und wieder mit neuem Visum 2 Monate rein. Sie lieben das Nicaragua, weil man dort so herrlich fischen kann...
Es sind angenehme 28 Grad hier--gerade habe ich erfahren, dass daheim MINUS 10 Grad sind...
Wir sitzen noch bis 23 Uhr hier ...heute hat es übrigens nicht geregnet!
Irgendwo habe ich gelesen, dass Costa Rica so groß wie Niedersachsen ist--kaum zu glauben, dass wir so lange für die Wege brauchen...
Aufbruch: | 27.12.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.01.2017 |
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