Gri-Schmis fahren mit dem Rad von Costa Rica nach Mexico
Guatemala - Land der Bäume
19.12. Cara Sucio, 68km
Unserer heutiges Ziel ist es, so weit wie möglich an die Grenze zu kommen, aber nochmal in El Salvador zu übernachten. Die letzten Tage war es auch schwierig, eine Internetverbindung oder einfach einen Supermarkt zu finden. Straßenstände mit Pupusas oder Tortillas gibt es zwar überall, aber Müsli und Kaffee sind alle. Also biegen wir ab nach Acajutla, "kaufen" in einem Restaurant den WLAN Schlüssel und aktualisieren den blog. Im Markt bekommen wir alles Gewünschte und in einem Comedor, bei einem kleinen privaten Speiseanbieter, Fischsuppe und gebratenen Fisch. Die weiblichen Familienmitglieder betreiben diese Verpflegungsstellen gemeinsam, man hat meist zwei oder drei Gerichte zur Auswahl oder guckt einfach in die Töpfe. (2 Frauen formen und backen die Tortillas, zwei kochen, die größeren Kinder servieren oder fahren mit dem Rad Essen zur Kundschaft oder holen Nachschub an Gemüse.) Fahrräder sind allgegenwärtig. Schon kleine Kinder fahren allein auf der Straße, oft mit Säcken, Teigschüsseln oder Geschwistern auf der Querstange. Erwachsene transportieren die erstaunlichsten Dinge: ein oder zwei andere Personen, bis zu drei 20l Gasflaschen, 30l Eimer Molke, 50kg Maissäcke,... die Räder scheinen stabil zu sein.
Im Ort Cara Sucio finden wir Unterkunft im einzigen Hotel. Das wird sonst wahrscheinlich eher stundenweise vermietet, ist aber ganz sauber, ruhig und hat Klimaanlage.
20.12. doppelte Kraft, halbe Strecke, 68km
Schon 9 Uhr stehen wir an der Grenze und im Handumdrehen sind wir auch schon in Guatemala. So eine schnelle Grenzabfertigung (diesmal sogar kostenlos) hatten wir noch nie.
Guatemala (Das soll vom Nahuatlwort Cuauhtemallan abstammen, was so viel wie „Land der Bäume“ bedeutet) empfängt uns freundlich. Auch hier viele Winkende und Grüßende, Daumen hoch, "Hello" Rufe und immer wieder "Que vaya bien!" - Dass es (euch) gut gehen möge! Manche Leute sprechen aber eigene indigene Sprachen, dann verstehen wir gar nichts.
Wir fahren durch eine tolle Landschft, baden mittags im Fluss, versuchen den sich drehenden und stürmischen Wind bestmöglich auszunutzen aber verzweifeln bald am Asphalt. Der ist auf großen Abschnitten extrem grob und es rollt überhaupt nicht gut. Schlechter als manche Piste.
In Taxisco begegnet uns das bisher zweitbeste Hotel auf dieser Reise und wir fallen geschafft ins Bett.
Im Hintergrund grüßen uns die Vulkane Fuego y Agua (Feuer und Wasser) Der Vulkan Agua ist nicht mehr aktiv, dafür aber der Vulkan Fuego, der bei gutem Wetter rote Lava erkennen lässt.
Neues Land, neues Geld. 7,70 Quezal sind etwa 1 Euro.
Auf den Fünfern ist eine Lehrerin mit Schülern abgebildet. Na ja, laut "Zahlen und Fakten" beträgt die Analphabetenquote in Guatemala 25 Prozent, die Säuglingssterblichkeit traurige 30,44%.
Abkühlung notwendig, 50 km
Ab Taxisco ist der Asphalt wieder besser und es geht erstmal bergab, bevor die Straße nach Escuintla stetig ansteigt. Escuintla ist die drittgrößte Stadt Guatemalas, lädt aber nicht wirklich zum Verweilen ein. Wir versuchen zu trampen, da es nun stetig nach Antigua in die Berge hinauf geht. Unglaublich, Daumen raus und das erste Auto hält an. Eine Stunde (30km) später heben wir am Hauptplatz der antiken Metropole die Räder von der Ladefläche. Antigua ist touristisch vollständig erschlossen, Hostels, Hotels und Restaurants an jeder Ecke. Es ist hier ca. 10°C kühler als an der Küste. Wir finden unsere Bleibe (die zweite mit warmer Dusche ) leicht und genießen das Ambiente.
Erwischt! Ab Escuintla trampen wir nach Antigua. Es geht 1000 Hm bergan. Das ist bei 38 °C für uns zu anstrengend. Wir haben ja auch unsere 50 km für heute schon gestrampelt.
22.12. Antigua
Nach einem gemütlichen Frühstück im Garten (ein Kolibri nascht neben uns an der Papageienblume) schlendern wir zum Markt um für Thomas ein Paar Turnschuhe zu erstehen. Wir besuchten ja wirklich schon viele Märkte, aber so ein Gedränge sahen wir noch nie. Wenig Platz für hunderte Händler, lebendes Geflügel, Frauen auf dem Boden sitzend, nur mit dem wenigen was der Garten hergibt,...
Was bekomme ich hier auf dem Markt bzw. Im Laden für 1Euro?
1 mittelgroße Ananas
15 Bananen
5 kg! Tomaten
1 kg Erdbeeren
knapp 1 kg leckere Mispeln
5 Gurken
15 kleine Brötchen
1 Keks mit Marmelade
80g Butter
0,5 l Bier
apropos: 1 Flasche Wein gibt es nicht unter 6 € aber der Liter Rum kostet auch nur 7 € (Wein gedeiht hier eben nicht, aber Zuckerrohr )
Als Thomas glücklicher Besitzer fester Schuhe aus dem Secondhandangebot ist, können wir die Vulkantour antreten. Mit dem Minibus auf 1950m, dann zu Fuß 4km und 500 Hm. Wir werden mit einem grandiosen Blick und herrlichem Sonnenuntergang belohnt.
An dieser Stelle fügen wir ein passendes Bild aus dem Bad ein und wünschen allen Bloglesern ein frohes Weihnachtsfest. Unsere Räder sind schon vor die Kutsche gespannt und wir sind neugierig, wo sie uns hinführen.
Aufbruch: | 25.11.2016 |
Dauer: | circa 7 Wochen |
Heimkehr: | Januar 2017 |
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