Gri-Schmis fahren mit dem Rad von Costa Rica nach Mexico
Weihnachten ohne Glühwein
23.12. Am Atitlan See
Wir gönnen uns einen weiteren Ruhetag und fahren mit einem Touranbieter zum Atitlán-See. Der von 3 Vulkanen umgebene See auf ca. 1550 m üNN ist eine der touristischen Highlights. Am Ufer des Sees liegen 13 kleine Orte in denen Einheimische hauptsächlich von Handarbeit leben. Unser Guide spricht gutes Englisch, wir verstehen aber auch sein Spanisch sehr gut. Wir besuchen eine Töpferei und schauen den Männern und Frauen beim Handwerk zu. Leider bläst der Wind kräftig aus dem Norden und die kleinen Boote fahren nicht wie versprochen quer über den See nach San Pedro. Aber wir unterhalten uns nett mit einem kanadischen Pärchen. So vertreiben wir uns die Wartezeit bis zur Rückfahrt.
Interessant für uns sind die farbenfrohen Trachten, die vor allem die Frauen hier täglich tragen. Jedes Dorf hat seine eigenen Farben und Muster.
24.12. Weihnachten in der Hauptstadt, 41km
Wir skypen mit unsrer Familie und wünschen und gegenseitig frohe Weihnachten. Bei uns ist es noch früh am Tage, während in Deutschland schon Kaffee und Stollen auf dem Nachmittagstisch stehen. Dann kurbeln wir uns die Kurven aus Antigua hinauf nach Mixco auf 2100 m. 2 h brauchen wir für die 550 Hm. Vom Mirador ( Aussichtspunkt) genießen wir den Blick auf Guatemala City. Dann rollen wir in die Stadt, die auf ca. 1500 m üNN liegt. Außer uns keine weiteren Fahrradfahrer. Hier gilt Maschinenkraft vor Muskelkraft! Nicht ganz ungefährlich, aber wir finden kleinere Straßen mit gemäßigtem Verkehrsaufkommen. Wir haben ein neues Hostal für den Weihnachtsabend gewählt - ein Volltreffer! Das beste Hotel, das wir bisher hatten, mit sauberer Küche, nagelneuer Waschmaschine und Trockner, ganz nettes Personal und das Zimmer ist auch super. Wir schlendern am Nachmittag noch etwas durch die Stadt, werfen einen Blick in die 200 Jahre alte Kathedrale und kaufen 2 Flaschen Rotwein für den Abend, den wir mit 2 Kolumbianern und zwei Reisenden aus Deutschland verbringen. Wir unterhalten uns nett und dann kommt ein Mädchen aus Frankreich dazu. Wir tauschen uns über die Bräuche in den Ländern aus und haben einen schönen Abend.
Kurz bevor der Markt geschlossen wird kaufen wir noch für eine Gemüsesuppe ein, denn wir haben hier die Möglichkeit, die blitzsaubere Küche des Hostels zu benutzen.
Was gab es für uns zu Weihnachten?
Zwei schöne Bilder von unseren Kindern und Enkeln, mit lieben Zeilen, danke!!! Eine Flasche Honig für Thomas und eine Tüte von Janas Lieblingsbonbons und die letzte leicht verformte Tafel Schokolade von daheim.
25.12.2016, 84km
Wir müssen mal paar km in Richtung Zielgebiet Cancun machen. Also nutzen wir den schwachen Verkehr am Feiertag (es gibt hier nur einen Weihnachtsfeiertag) um die Metropole zu verlassen. Wir hatten uns heute gut 100 km vorgenommen, da es bis auf 300 m hinab geht. Aber es kommt doch oft anders als man denkt. Die Gefälle-Strecken sind steil. Wir müssen viel Bremsen. Dann sind einige Gegenanstiege dabei und als es dann noch mal richtig runter geht, wird auf 16 km die Straße ausgebaut. Der Asphalt ist den Baumaschinen zum Opfer gefallen und für Radfahrer eine Piste. Schließlich bläst uns noch eine steife Brise von vorn ins Gesicht und nach 84 km geben wir uns geschlagen und lassen uns 38km von einem Pickup bis nach Teculután mitnehmen.
Manche Bäume schmücken sich selbst. Der hier heißt Jicaro, das Fruchtfleisch ist ungenießbar, aber die Samen werden genutzt.
26.12.2016, 87km
Nach einem Müsli und einem Kaffee steigen wir wieder auf unsere Räder. Die Straße geht nun leicht hügelig auf einer Höhe dahin. Mittags halten wir an einem Bad an und erfrischen uns im kalten Wasser. Die Temperatur pendelt nun wieder zwischen 30 ... 35 °C, und den Pullover packen wir wieder weg, den brauchten wir nur in Antigua und Guatemala City. Ein paar km weiter kommt uns ein Radfahrer aus Hamburg entgegen. Bei einer Cola tauschen wir an einem Straßenstand Erfahrungen aus. Jan ist in Alaska gestartet und auf dem Weg nach Südamerika. Unsere Fahrräder ähneln sich sehr stark. Wir verabschieden uns und dann strampeln wir bis Los Amatos. Das Dorf empfängt uns mit Regen, der erst in der Nacht nachlässt.
27.12., 37km
Die weltbekannte Ausgrabungsstätte Tikal liegt nicht an unserem Weg, deshalb planen wir Quirigua zu besuchen. Angeblich genauso schön, nur nicht so bekannt und überlaufen. Als wir 8.30 Uhr am Eingang stehen, laufen wir in der ersten Stunde auch völlig allein durch die Anlage. Die Stelen stammen von 200 - 800 n.Ch. und sind sehr gut erhalten. Wir würden uns hier einen Guide wünschen, aber der sprengt unser Budget. ( Eintrittt 22 €, Führer 34 €)
So arbeiten wir uns 2h später tretend und trampend ( die Straße hat keinen oder einen in Auflösung befindlichen Randstreifen, in zwei Minuten zähle ich 15 uns überholende LKWs) bis Puerto Barrios und recherchieren noch die Fährzeiten für morgen.
Aufbruch: | 25.11.2016 |
Dauer: | circa 7 Wochen |
Heimkehr: | Januar 2017 |
Deutschland
Costa Rica
Nicaragua
El Salvador
Guatemala
Belize
Mexiko