Deutschlandtour mit dem Lidl-Ticket
Vergnügen in Leipzig
Auch dieser (letzte) Tag in L. beginnt mit dem guten Hotelfrühstück. Es ist ein etwas grauer Novembertag heute, aber das hält mich selbstverständlich nicht von weiteren Stadterkundungen ab. Als erstes werde ich heute mal die städtische Straßenbahn austesten und begebe mich dazu hinüber zum Vorplatz des Bahnhofes, wo praktisch alle Straßenbahnlinien zusammenlaufen. Das System ist sehr einfach zu verstehen und Sekunden später bin ich eines Tickets habhaft und lasse mich auch nur wenig später an einer Straßenecke nahe des Panometers von Leipzig wieder ausspucken. Von hier aus hätte man die paar hundert Meter zum Panometer auch noch mit dem Bus fahren können, aber die Wegstrecke ist lächerlich, also laufe ich.
Ich habe jetzt keine Spur der Ahnung, warum Gasometer immer kreisrund waren und was sich da drinnen abgespielt hat - geschweige, denn, wie man sich das rein gas-technisch vorzustellen hat. Ich weiß nur, dass man die Dinger heutzutage nicht mehr braucht, etliche gesprengt und/oder abgerissen wurden, einige jedoch unter Denkmalschutz gestellt und umgenutzt wurden. So, wie auch dieses Teil in Leipzig.
Soviel dazu. Seit 2003 schon werden im ehemaligen Gasspeicher von L. riesige Foto-Panoramen des persisch-stämmigen Wiener Künstlers und Architekten Yadegar Asisi ausgestellt. Und die sind im Laufe der Zeit und mit fortschreitender Technik immer größer, irrer, vielfältiger und wahnsinniger geworden. Es fing mal 2003 an mit dem Himalaya und Mount Everest und heute haben wir (noch) die Ausstellung Great Barrier Reef, Australien. Demnächst wird die Ausstellung auf Titanic wechseln.
Ich jedoch - heute - habe noch das Vergnügen mit dem größten Korallenriff der Welt.
...und stehe prompt an einem wunderbaren, sonnigen Strand in Ost-Australien, wo ich fortan an folgendem vorbeitauchen werde:
Mich interessiert ja auch die Machweise dieses Panometers. Das Panorama ist aus x Fotos entstanden, die auf riesige Leinwände gedruckt wurden. Die sind an der Decke aufgehängt und ergeben so ein 360-Grad-Panorama. Die Beleuchtung tut ein übriges und das Sound-System natürlich auch. Es ist eine perfekte Illusion.
Von verschiedenen Ebenen des Turmes in der Mitte des Rundbaus kann man perfekt schauen in das gigantische Wimmelbild rundum einem. An der Kasse kann man sich auch Ferngläser ausleihen. Ich habe das aus Unkenntnis dessen, was mich erwartet nicht getan - und habe es bereut.
Auf meinen unscharfen Fotos sieht man leider nicht viel, aber sowieso muss man ganz genau hingucken, um die vielen, kleinen Details zu sehen.
Auf diesem Foto sind z.B. unzählige Kracher zu sehen, was auf dem Foto gar nicht rauskommt. Einfach mal hingehen - das ist und bleibt mein ultimativer Tipp !
Mit der Straßenbahn geht es zurück ins Hotel für einen kurzen Boxenstopp. Und direkt weiter zum Leipziger Zoo. Was tut man, wenn einem sonst nichts mehr einfällt ? Man geht in den Zoo. NEIN. Ich fahre da jetzt bewusst hin, nicht aus Einfallslosigkeit, denn der Leipziger Zoo soll besonders schön sein. An einem grauen Novembertag ? Joah, da könnte man meckern, aber da können die Tiere nix für.
Der Eintritt ist mit ca. 17 EUR recht günstig und beinhaltet auch den Eintritt in das benachbarte Gondwana-Land, was nochmal ein extra Kracher ist.
Sieht für meinen persönlichen Geschmack immer doof aus, wenn man versucht, auf Exotik zu machen im heimischen Laubwaldbestand. Aber es soll wohl thailändisch anmuten an dieser Stelle...
Der Leipziger Zoo beherbergt natürlich viele verschiedene heimische und exotische Tiere. Ich persönlich werde mich nur auf das konzentrieren, was mich am meisten interessiert. Als da wären afrikanische Tierarten, Katzen speziell und Elefanten. Alles habe ich schon live und in echt in freier Wildbahn gesehen, deswegen hauen mich Zoo´s normalerweise nicht vom Hocker.
Das Elefantenhaus ist recht schön, aber ich sehe asiatische Elefanten, die nicht halb so spektakulär sind, wie afrikanische. Asiatische Elli´s sind zu erkennen an den wesentlich kleineren Ohren und sie sind auch insgesamt kleiner und "schlanker".
Jetzt bin ich bei den Großkatzen angelangt und die interessieren mich besonders, vor allem die Tiger. Für mich gibt es kein schöneres, eleganteres Tier, als den Tiger. Vor vielen Jahren habe ich bereits mal asiatische Tiger in Thailand getätschtelt - und habe wunderbare Fotos davon. Die Bilder sind mir eigentlich egal, ich fand die Erfahrung einfach toll, mal einen Tiger anfassen und streicheln zu können. Das Fell ist z.B. ganz schön struppig.
Das hier ist ein Amur-Tiger. Es gibt auch sibirische Tiger, die fast ein wenig weiß sind und bengalische Tiger, die sind besonders groß und schön. Die sind in Indien, Nepal, Sri Lanka und Bangladesh zuhause. Geraten immer mal wieder auch in die Schlagzeilen, weil sie Menschen anfallen und töten. Was allerdings nur daran liegt, daß der Mensch dem Tiger sein Revier raubt.
Selbst auf Safari in Afrika´s Nationalparks sind Leoparden ein sehr seltener Anblick - ich habe kaum mehr, als 3 je in freier Wildbahn gesehen. Und das war schon riesiges Glück !
Tüpfel-Hyäne. Das ist zwar ein Raubtier, aber keine Katze. Eher ein Hund, wenn man so will. Toll finde ich diese Tiere auch, weil sie so Kraftprotze sind.
Zebras - Beutetiere in Afrika´s Savannen. Pferde mag ich auch und das sind für mich eben gestreifte Pferde.
Löwen gibt´s auch im Zoo von L., aber die sind heute nicht zu sehen, es wird da etwas umgebaut und deswegen kommt man zum Löwengehege nicht hin. Schade, aber auch Löwen habe ich schon weit besser "in echt" gesehen.
Ich wandere zum Gondwanaland - dem riesigen Glaskuppeldom - unter dem die Tropenwelt mit Fauna und Flora herrschen soll.
Das Ding ist im Prinzip toll, aber wenn man aus der Kälte in warmen Klamotten da reinläuft, gerät man sehr schnell ins unangenehme Schwitzen. Natürlich hätte ich meine Jacke abgeben können, habe ich blöderweise aber nicht getan. Meine Brille beschlägt prompt und ich absolviere das Gondwana-Land im Schnelldurchlauf, was ein wahres Verbrechen ist. So ist mir allerdings momentan zumute.
Zurück im Hotel packe ich meine - nun ja doch wesentlich leichter gewordene - Tasche und schaue mir das Endergebnis von Shopping Queen in Flensburg an. Eine Kollegin hat gewonnen, zurecht und verdient.
Morgen früh geht´s zu Guido. Nee, nicht wirklich, aber immerhin nach Berlin.
| Aufbruch: | 11.11.2016 |
| Dauer: | 17 Tage |
| Heimkehr: | 27.11.2016 |
