Deutschlandtour mit dem Lidl-Ticket
Enttäuschung in Köln...
Als absolutes Highlight in Köln hatte ich online eine Besichtigung des "Wer-wird-Millionär-Studios" in Köln-Hürth gebucht. Das kostet nicht aufregend viel, ist aber nur zu bestimmten Terminen/Wochentagen möglich. Wie z.B. Samstag vormittags um 11.00 Uhr - und darum hatte ich meinen Köln-Aufenthalt extra drumherum-gebastelt, um diesen Programmpunkt einbauen zu können.
Das Ticket für die Studio-Tour hatte ich online über irgendeine Agentur gebucht und per Kreditkarte bezahlt, nur so kommt man an die Bestätigungs-mail, die man bei Eintritt wohl vorweisen muss.
Nach dem tollen Ibis-Hotel-Frühstück mache ich mich also sehr frühzeitig auf den Weg nach Hürth. Was soll denn ich wissen, wie lange es braucht, um per S/U-Bahn da raus zu kommen ???
Ich kämpfe zunächst - gefühlt stundenlang - mit einem Ticketautomaten der Kölner Verkehrsbetriebe an der zentralen Dom-Haltestelle. Das Ding akzeptiert keine Scheine, meine EC-Karte will das Teil auch nicht lesen. Ich bin am Verzweifeln. Ich will nicht schwarzfahren, aber hier wird man ja fast dazu gezwungen ! Letzter Ausweg: Am U-Bahn-Kiosk eine BILD-Zeitung kaufen, mit ´nem Zehner bezahlen und nun genug Münzen haben, um den Automaten zur Herausgabe eines Fahrscheines zu bewegen. Bingo.
Hürth ist echt weit draußen. Ich sitze eine gute halbe Stunde in der Bahn. ÖPNV lerne ich in meiner Heimatstadt ja nie kennen, deswegen finde ich es immer umso spannender, in irgendwelchen Großstadt-Bahnen/Bussen zu sitzen und die Leute zu beobachten.
Dämlicherweise habe ich den Namen der Station, an der ich aussteigen muss, nicht mehr im Kopf und fahre eine Station zu weit. Warten auf den nächsten Zug retour, es verstreichen wieder wertvolle Minuten. Letzten Endes bin ich nun richtig und mache mich zu Fuß auf den Weg zum Studio, was trotz meines eiligen Schrittes ca. 15 Minuten dauert. Dennoch bin ich rechtzeitig ca. 10.50 Uhr am Gelände. Welches verrammelt und verriegelt und total menschenleer aussieht. Hm, bin ich hier falsch ? Nein, denn Günther Jauch blickte mir geradeeben noch von einem riesigen Plakat an der letzten Straßenecke entgegen. Ich entdecke eine Klingel an der Gegensprechanlage am Gitter und drücke den Knopf. Eine weibliche Stimme meldet sich und ich erkläre ihr, dass ich Einlass begehre für die 11.00-Uhr-Führung. Sie wiederum antwortet, die Führung sei abgesagt und alle Teilnehmer seien von "Herrn Fuchs" telefonisch darüber informiert worden. Ich sage, dass ich leider nicht informiert wurde. Sie darauf: "Herr Fuchs" habe ihr gesagt, alle Teilnehmer erreicht, bzw. eine Nachricht hinterlassen zu haben. Ich checke nochmal mein i-phone, nee, auch keine wie auch immer geartete Nachricht seitens eines "Herrn Fuchs". Die Tatsache, dass ich hier wirklich mutterseelen-allein herumstehe, lässt mich allerdings vermuten, dass der ominöse Fuchs wohl wirklich alle außer mir benachrichtigt hat. Tja, was soll ich machen ??? Ich hätte zwar zu gern mit "Herrn Fuchs" persönlich gesprochen und ihm meinen Ärger kundgetan, aber "Herr Fuchs" beliebt, heute nicht im Hause zu sein. Was soll´s, ich trolle mich...zur Bahn-Station zurück. Schei..., das wäre echt ein Highlight gewesen, aber ich kann´s nicht ändern und eiere zurück ins Zentrum Kölns.
Ich bin natürlich echt angefressen wegen dieser blöden Geschichte, das hat mich auch wirklich Zeit gekostet. Nun stehe ich auf der Domplatte und überlege, was ich mir zum Trost Gutes tun könnte. Mein persönliches Köln-Sightseeing-Programm ist abgearbeitet, es ist wieder ein grauer Novembertag, was tun ? Ich habe Hunger und seit Tagen keine warme Mahlzeit mehr im Magen. Ich schleiche um den Dom herum auf der Suche nach einem Restaurant, das mich spontan antörnt. Und der Name des Lokals sollte definitiv nicht mit "Mc" anfangen...
Fündig geworden, bestelle ich meine heiß-geliebten Spaghetti Carbonara + Apfel-Schorle. Das tut gut. Etwas warmes, sahniges im Magen. Es schmeckt mir und ich esse den Teller leer. Das ehrt dieses Restaurant, denn ich esse in den seltensten Fällen komplett auf. Den Namen des Lokals habe ich leider vergessen, aber die Carbonara war richtig gut - was ich beurteilen kann, weil ich auf Reisen weltweit immer dieses Gericht bestelle - egal wo. Ich führe auch eine persönliche "best-of-list" und diese Nudel-Variante hat einen Treppchen-Platz verdient. Satt und zufrieden verbringe ich den Rest-Nachmittag ganz unspektakulär in meinem Hotelzimmer mit eingeschaltetem TV. Morgen geht´s weiter, und zwar schon ziemlich früh. Nach...naja, bis Morgen !
Aufbruch: | 11.11.2016 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 27.11.2016 |