Ägypten vor nahezu 30 Jahren
10. Tag - Esna und Edfu
Mittwoch, 29.03.89 - 10. Reisetag
Frühstück wie gehabt am 'Massentisch' - etwas Dünnschiß, der sich aber legt. Noch haben die Kurschfahrer nicht gelernt, dass wir ein Auto haben und rufen wieder 'caleche, caleche'.
Über die gut ausgebaute Straße schaffen wir die 55 km nach Esna recht schnell, d.h. in weniger als einer Stunde.
Zwischendurch versuchen wir, an den Flughafen von Luxor heranzukommen (Erkundigung für eine Reservierung nach Abu Simbl) - man muß die Wagenpapiere abgeben. das ist uns zu kompliziert und wier verzichten.
In Esna fahren wir praktisch unbeabsichtigt in den Souk, müssen wenden und finden bald den Platz der Touristenbusse (auch Schiffe haben angelegt). Durch den Touristenbazar laufen wir bis zum Tempel, in den wir nicht hineinkommen. Tickets gab es nämlich an der Bootsanlegestelle. Also zurück Marsch, Marsch.
Der alte Tempel liegt in einem ausgeschachteten Quader im Stadtzentrum von Esna 9m tiefer als die heutige Stadt. Er wird der Tempel des widderköpfigen Gottes Chnum genannt. Ptolemäer und römische Kaiser bauten an ihm und statteten ihn mit zahlreichen Reliefs und Inschriften aus.
Sehenswert ist die Vorhalle mit den reliefgeschmückten, 11,30 m hohen Säulen. An der Decke astronomische Zeichnungen, an den Wänden Bilder des Gottes Chnum, der die Opfer der Kaiser entgegennimmt.
Durch die quirlige Stadt geht es zurück zum Parkplatz.
Edfu liegt auf dem linken Nilufer. Deshalb fahren wir auf einer winzigen Strasse dorthin. Auf der Fahrt laufen uns jedoch zwei kleine Mädchen ins Auto - der Vater kommt angerannt und entschuldigt sich - ein Mädchen weint. Hoffentlich hat sie nur einen blauen Fleck.
Der Horus-Tempel gilt als einer der am besten erhaltenen in Ägypten. Er war dem Sonnengott Horus, aber auch der Hathor von Dendare und dem jungen Harsomtus weiht. Der Tempelbau wurde 237v.Chr. begonnen, aber erst 57 v. Chr. von den Ptoletnäern beendet. Durch den großen Pylonen, der mit Kolossalreliefs der Könige und Götter geschmückt ist, erreicht man den gepflasterten Kolonnadenhof. Alle Darstellungen auf den Säulen- und Wandreliefs zeigen, sich immer wiederholend, die Könige : Gespräch mit den Göttern oder als Götter selbst.
Zentral liegt hinter den Vorhallen und umgeben von zehn Kapellen befindet sich das Allerheiligste. Der innere Tempelgang bietet viel Platz für lange Prozessionsbilder oder Darstellungen vom Kampf des Gottes Horus mit seinen als Nilpferde oder Krokodile dargestellten Feinde.
Die Rückfahrt ist interessant und schön, da rechts Wüste und links bewässertes Ackerland und auf der Straße interessante Transporte (3 Kamele auf Mini-Toyota, Kamel auf LKW).
Aufbruch: | 20.03.1989 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 04.04.1989 |