Ägypten vor nahezu 30 Jahren
6. Tag - Cairo I
Samstag, 25.03.89 - 6. Reisetag
Heute fahren wir um 8.30 Uhr mit dem Hotelbus in die Stadt. Ein deutsches Paar erklärt uns die Taxipreise (er hat sich in einem solchen Flöhe eingehandelt), dass es in Luxor das beste Essen im Sheraton gibt und im Isis gebaut wird. Kurz aber vergeblich versuchen wir einen Bus vom Tahrir Platz zur Zitadelle zu finden, nehmen stattdessen dann wirklich ein Taxi für 5 e£.
Die Zitadelle ist eine Gebirgsfestung, die 1176 aus Steinen der kleinen Pyramiden erbaut wurde. Ihren Hauptplatz erreicht man durch zwei mächtige Tore.
Dort steht das Wahrzeichen Kairos, die Alabastermoschee, die von Mohammed Ali gebaut und 1857 unter Said vollendet wurde und sein Grab enthält.
Von dem arkadenumkränzten Hof betritt man den Innenraum der Moschee, dessen alabasterverkleideten Wände der Moschee ihren gängigen Namen “Alabastermoschee” gegeben haben. Der Raumeindruck ist großartig, eine 52 m hohe goldverzierte Kuppel überkrönt das Innere, vier kleinere Kuppeln in den Ecken und vier Halbkuppeln über den Seiten ergänzen diese.
Es sind zwei reich verzierte Kanzeln (minbar) vorhanden
Nach der Besichtigung der Moschee gehen wir an die Steilmauer und genießen Sie den Blick über die Stadt: von links nach rechts die Pyramiden von Dahschur, Sakkara und Gizeh (heute nur zu erahnen), die Gräber der Kalifen und Mamelucken, die Moscheen Ibn Tulun, Sultan Hassan und Rifai und das Häusermeer bis hin zu den Hochhäusern am Nil.
Die Sultan-Hassan-Moschee ist nach Reiseführer das bedeutendste Werk arabischer Baukunst in Ägypten. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist einer 55 m hohen Kuppel, 24 m hohem Hauptportal und 86 m hohem Minarett, dem zweithöchsten Nordafrikas, ausgestattet. Es handelt sich bei ihr um eine Liwan-Moschee, das heißt, um den Innenhof mit Reinigungsbrunnen gruppieren sich zum Hof hin offene Vorhallen mit tonnenförmigen Kuppeln.
Nach der Beisichtigung der Sultan-Hassan- und der Rifai-Moschee schlendern wir gemütlich durch die geschäftige, enge Al-Mughabel bis zur Al-Ashar-Moschee. Auf dem Wege werden wir praktisch nicht angesprochen, keiner will uns etwass verkaufen. Nur ein paar Ägypter interessieren sich für das Wechseln meiner Videokassette.
Schließlich erreichen wir die Al-Ashar-Moschee mit der gleichnamigen Universität. Seit 988 ist sie die bedeutendste Universität des Islams, mit etwa 25000 Studenten aus der gesamten islamischen Welt. Sie enthält eine berühmte Bibliothek mit 20000 alten Manuskripten.
Die Moschee ist mehrfach erweitert, umgebaut und verändert worden. Verschiedene Bauepochen haben ihre Spuren hinterlassen, bis hin zu jüngsten Modernisierungen und Restaurierungen. Die fünf verschiedenen Minarette der Moschee sind Relikte der unterschiedlichen Bauepochen und Stile.
Der 48 x 34 m große Innenhof ist von Arkadengängen und Gebetssälen umgeben ist. Der neunschiffige Hauptsaal misst 50 x 80 m. Seit Jahrhunderten halten hier islamische Geistliche und Schriftgelehrte ihre Predigten und Lesungen.
meine Frau Ulrike ist gar nicht begeistert, dass sie einen recht unsauberen Umhang anlgen muß
Wir dürfen sogar auf das Dach steigen und haben von dort den richtigen Überblick
Die Hauptstrasse Sharia El-Muski ist völlig vertopft - wir können jedoch über eine Fußgängerbrücke auf die andere Strassenseite kommen..
Ein Bummel durch Khan el-Khalili schließt sich an. Im Khan el-Khalili Basar reiht sich Laden an Laden. Er weist den typischen, alles erfüllenden Geruch aus Tabak und Schmutz, Rosenöl, Fisch und Parfüm auf. Hier sind die Läden der Teppich-, Gardinen- und Stoffhändler, dort die der Holzschnitzer, der Perlmutt- und Elfenbeinkünstler, da die der Juweliere und Goldschmiede, die der Lederwarenhersteller und die der Graveure. In mühsamer Arbeit treiben sie Silberdrähte in Kupfer oder Messing.
Im Café Semuni gibt es dann endlich Tee und Kringel - der Magen hängt schon auf 'halb-zwölf'.
Um 16.30 uhr nehmen wir wieder den Hotelshuttle zurück zum mena House.
Das engl. Ehepaar, welche wir die letzten beiden Abende in den Restaurants gesehen haben, sitzt im Bus und lacht als wir ankommen. Netter Klön - sie waren Ostern 88 auch in Florida. Nach Rückkehr ins Hotel geht es dann zunächst mal an die Bar. Und dann ist es schon wieder Zeit für das Restaurant. Diesmal geht die Kamera mit wegen des Programms und heute gibt es wieder Räucherlachs und Kaviar und Chateaubriand.
Nachdem meine Frau auf dem Weg vom Restaurant zum Zimmer noch schnell zwei 'chellabiahs' gekauft hat, begibt sie sich zu Bett und schläft sofort ein. ,
Aufbruch: | 20.03.1989 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 04.04.1989 |