Nordkaptour
Oulanka Nationalpark
Der Oulanka Nationalpark befindet sich etwa eine Autostunde nördlich von Kuusamo entfernt (Infocenter in Hautajärvi). Unser Ziel für den heutigen Tag lag jedoch in Juuma, welches etwa 20 km vom Skigebiet Ruka entfernt liegt. Mit dem Auto kein Problem.
Der Klassiker im Oulanka ist natürlich die Bärenrunde, die es in großer und in kleiner Form gibt. Der Name "Große Bärenrunde" ist irritierend, es handelt sich nicht um eine "Runde", sondern um eine etwa 80 km lange Einweg-Wanderung zwischen Juuma und Hautajärvi. Wir hatten uns die kleine Bärenrunde vorgenommen. Vorab kauften wir im Supermarkt Mineralwasser, Sandwichbrötchen, etwas Schinken und Käse, da bei einem Weg von 12,5 km sicher eine Stärkung zwischendurch eingeplant werden muss.
Der Parkplatz am Anfang der Runde ist relativ leicht zu finden, dennoch verfranzten wir uns ein wenig und vertrödelten etwa eine Stunde für die Suche. War der Start eben nicht um 10:00, sondern erst um 11:00 Uhr. Macht ja nichts, haben ja den ganzen Tag Zeit...
Schon auf dem Parkplatz befanden sich ziemlich viele Fahrzeuge, deren Insassen wohl das selbe Ziel wie wir hatten. Leider war dem tatsächlich so.
Der Wanderweg ist allerdings gut ausgebaut, so dass es viele Überholmöglichkeiten gibt. Beeindruckend sind die zahlreichen Hängebrücken, die über wilde Flüsse und Bäche führen. Verlaufen kann man sich nicht, der Weg ist mit grünen (für die kleine-) und roten Zeichen (für die große Bärenrunde) gut markiert. in etwa 2 km Abständen befinden sich Rastplätze mit überdachten Sitzgelegenheiten. An diesen steht jeweils eine Kartentafel aus der man den jeweiligen Standort, die bereits zurückgelegte und die noch zu erwandernde Strecke entnehmen kann. Landschaftlich gesehen ist die Wanderroute wirklich sehenswert. Wälder (war jetzt nicht wirklich überraschend), Moore, herrliche Lichtungen an Seen, rauschende und ruhige Flüsse und Bäche sorgten für Abwechslung. Obwohl es nicht vorgeschrieben ist, wanderten so ziemlich alle die Strecke mit dem Uhrzeigersinn. Ich kann mich nur an ein Wanderpärchen erinnern, welches uns entgegenkam. Mit der Zeit zog sich auch der Anfangspulk etwas auseinander, so dass man zuweilen auch mit sich und der Natur allein war. Diese Momente waren allerdings rar und wurden zügig für Fotos genutzt.
Interessant war, dass an einigen Rastplätzen Feuerstellen mit Holz vorhanden waren. Über diesen waren Grillvorrichtungen angebracht, die von zahlreichen Wanderern zum Grillen benutzt wurden. Das roch richtig lecker, aber na ja, wir konnten ja wenigstens unsere Sandwiches mümmeln.
Erstaunlicherweise gab es hier Anfang August hier keine Mücken. Im Vorfeld hatten wir viel über diese fiesen Plagegeister in Finnland gelesen. Dennoch hat sich Damian für eine kurze Hose entschieden und mir schwante schon schlimmes - aber nichts! Obwohl die Strecke sehr häufig auch durch Moore und entlang stehender Gewässer führte - keine Mücken!
Die Strecke war insgesamt sehr kurzweilig und wir hätten sie auch fast in 5 Stunden geschafft. Allerdings handelte es sich um einen Rundkurs, dessen Tücken uns erst später offenbar wurden.
Die Zeit verrann und nach unseren Berechnungen hätten wir schon längst in unmittelbarer Parkplatznähe sein müssen. Auch war die Natur nicht mehr so richtig spannend, als ob man alles schon einmal gesehen hätte. Damian fand sogar einen Ameisenhaufen und ein Hinweisschild, so wie er es vom Beginn der Wanderung in Erinnerung hatte. Dann wurden die Bäume lichter - ah, das ist bestimmt der Parkplatz. Zum größten Erstaunen handelte es sich um einen Rastplatz, der hier eigentlich nicht hätte sein dürfen. Entsetzt starrten wir auf den Wegweiser und erkannten unseren Fehler....
Wenn man einen Rundkurs nicht an einem definierten Punkt verlässt, läuft man ihn auf alle Zeiten
Im Übrigen: Die auf der Karte mit dem Feuersymbol markierten Rastplätze verfügen über eine Feuerstelle
Ja, wir hatten vergessen vor der Myllykoski, das ist eine Brücke, nach Norden in Richtung Parkplatz abzubiegen. Muss einem natürlich vorher gesagt werden. Da wir keine Lust hatten den Kurs ein zweites Mal zu absolvieren, drehten wir uns um und begannen ziemlich demoralisiert den Rückweg. Die Abzweigung zum Parkplatz kann man eigentlich nicht verfehlen. Eigentlich...
Aus den geplanten 12,5 km wurden somit etwa 17 km und wir kamen ziemlich kaputt und fußlahm gegen 18:00 Uhr im Hotel an. Ursprünglich wollten wir noch mit der Panoramabahn auf den Berg Ruka und dann mit der Sommerrodelbahn wieder hinab. Aber dazu hatten wir so überhaupt keine Lust.
Der Ort Ruka wird im Winter wohl überlaufen von Skitouristen sein, im Sommer verirren sich nur wenige hier her. Geschäfte und Lokalitäten waren teilweise geschlossen. Wir haben eine Pizza gegessen, sind noch ein wenig rummarschiert und dann ins Bett gegangen. Wandern strengt irgendwie an....
Aufbruch: | 23.07.2016 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 08.08.2016 |
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