Nordkaptour
Urho Kekkonen Nationalpark
Goldgräberdorf Tankavaara
Vom Oulanka fährt man etwa 4 Stunden bis zum Urho Kekkonen Nationalpark. Die E63 bis hinter Kemijärvi fahren und dann die gut beschilderte Abzweigung auf die E75 in Richtung Ivalo nehmen.
Mit Ausnahme der urbanen Bereiche gibt es auch hier keinen nennenswerten Verkehr.
Direkt an der E75 befindet sich am Anfang des Nationalparks das Goldgräberdorf Tankavaara. Von der E75 aus Richtung Süden kommend ist die Abfahrt sehr gut ausgeschildert, man kann sie gar nicht verfehlen. Nach wenigen 100 Metern kommt man auf einen Parkplatz der zum Goldgräberdorf gehört.
An den Parkplatz grenzt ein kleines Restaurant und man kann Eintrittskarten kaufen. Gold waschen kostet 10,00€ pro Person. Preiswert, wenn man bedenkt, dass hier bestimmt Millionen auf den glücklichen Finder warten.
In diesem Restaurant mit Saloon Optik kann man die Karten für das Gold waschen erwerben. Die Eintrittskarten für das Gold Museum (10,00 € Erwachsene, 5,00€ Kinder unter 17) gibt es auch hier.
Das Goldmuseum haben wir nicht besucht. Mit ein wenig Glück würden wir mit unseren Goldfunden im Anschluss eh unser eigenes Museum einrichten können
Über einen großen im Westernstil gehaltenen Platz geht es anschließend zum Ort der Freude, an dem die Reichtümer auf den Tüchtigen warten.
Die Goldgräberstadt
Auch nach minutenlagen Warten wollten die Autos einfach nicht aus dem Bild fahren. Muss man halt mit leben
Hinter der Westernstadt mit geparkten Autos und grünen Abfalltonnen findet man noch das sogenannte Flaschenhaus.
Innenansicht:
Grob geschätzt ca. 5.000 Flaschen sind verbaut. Die Errichtung des Dorfes schein durstig gemacht zu haben
Hinter dem Flaschenhaus dann ein Schild:
Nach Anlage 1 zu §40 Absatz 6 der StVO handelt es sich um ein Gefahrzeichen. Der Inhalt ist selbsterklärend
Geil!!! Wenn die Finnen schon extra warnen wird es sicher gleich ganz fürchterlich werden. Damian hat ja auf seine kurze Hose bestanden, nun wird er lernen, dass es klug ist der Weisheit des Alters zu vertrauen und seine Beine mit Tuchwerk zu bedecken.
Der Grund für die Warnung wird schnell klar, wenn man die Schürfstätte betrachtet. Ein Tümpel mit gelblichen Brackwasser (klar, Gold ist ja auch gelblich - ergo ist das Ding voller Gold) mit ein paar Sitzbänken wird jetzt unser Aufenthaltsort sein.
Vorab geht es in eine kleine Hütte in der man Gummistiefel bekommt, da man ja durch den Tümpel stapfen muss.
Man erhält eine Pfanne und der Ranger erklärt kurz den Ablauf. Anschließend nimmt er einen Spaten und haut einen Klumpen Sand/Kies Gemisch in die Pfanne. Dann folgt eine Erklärung, wie man durch schwenken das schwerere Gold von den übrigen Bestandteilen trennt - und los geht's.
Blöderweise habe ich wohl das Gefahrenschild falsch interpretiert denn es ließ sich keine einzige Mücke sehen. Trotz idealer Bedingungen ignorierten sie auch diesen Futterort.
Im Preis sind für jeden 2 Goldwäschepfannen enthalten. Drei unserer vier Pfannen enthielten tatsächlich kleinere Goldkörner (Wert im Centbereich). Hinzu kamen ein paar nett anzusehende kleine Granatsteine. Reich sind wir nicht geworden, dafür wurden die Füße im eiskalten Wasser schnell abgekühlt.
Aber Spaß hat es allemale gemacht.
Wandern zum Kiilopää
Etwa 20 km hinter Tankavaara biegt man rechts zum Fell Center Kiilopää ab. Hier kreuzen sich verschiedene Wanderrouten, es gibt Speis und Trank und Übernachten kann man wohl auch.
Zum Kiilopää und zurück sind es nur etwa 4 km, eine Strecke, die man innerhalb einer Stunde durchaus bewältigen kann. Zumal die Steigung eher nicht als alpin zu bezeichnen ist.
Anfangs schlängelt sich der Weg durch niedrige Bäume, bis man über der Baumgrenze ist und den Rest des Weges klar vor sich sieht.
Der "Anstieg" ist mit Holzstufen ausgebaut, da der Weg bei Regen schnell schlammig und unpassierbar wird. Wir hatten allerdings bestes Sommerwetter. Mücken waren auch hier Fehlanzeige.
Saariselkä
Vom Centre aus waren es dann noch etwa 10 km bis Saariselkä, unserem heutigen Übernachtungsort. Saariselkä besteht im wesentlichen aus Hotels, Tankstellen und Einkaufsmöglichkeiten. Im Sommer halten sich die Touristenströme auch hier in Grenzen, so dass ich diesen Ort als ruhig bezeichnen würde.
Naturlehrpfad auf den Lisakkipää
Am nächsten Vormittag starteten wir eine Tour auf Saariselkäs Hausberg den Lisakkipää. Hier gibt es einen Rundweg von angenehmen 7km Länge, der zusätzlich auch als Naturlehrpfad angelegt ist. Das Wetter war ein wenig diesig, aber dennoch über 15 Grad Celsius, was bemerkenswert für diese geografische Breite war.
Am östlichen Stadtrand Saariselkäs befindet sich ein Parkplatz, von dem die verschiedenen Touren abgehen.
Der Weg zum Lisakipää führt zunächst durch einen wunderschönen Birkenwald. Da er auch im Winter gut erkennbar sein muss, wurden alle paar Meter farbige Markierungspfähle gesetzt, verlaufen kann man sich dadurch nicht. Etwa alle 500 m lädt eine mehrsprachige Schautafel zum Verweilen ein, wodurch man etwas über die Geologie und Geschichte der Umgebung erfährt.
Etwas später verlässt man den Wald und wandert auf der Hochebene entlang einer kleinen Schlucht. Hier verschlechterte sich das Wetter zusehendst. es wurde immer feuchter und nebliger.
Auf dem "Gipfel" selbst betrug die Sichtweite kaum mehr als 100m. Durch die ausgezeichnete Beschilderung kann man sich aber selbst bei diesen widrigen Temperaturen nicht verlaufen.
Nach gut zwei Stunden hat man den Rundweg absolviert und man befindet sich wieder am Parkplatz.
Wir verabschiedeten uns aus dem Urho Kekkonen Nationalpark und fuhren Richtung Ivalo zum Inarisee
Aufbruch: | 23.07.2016 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 08.08.2016 |
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