Mit dem Boot von Basel nach Berlin
Etappe 1 / Basel bis Nancy
Reiseroute
Tag 7 - 08.06.2017: Nancy / 1 Tag Aufenthalt.
Tag 5 - 06.06.2017: Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller
Tag 4 - 05.06.2017: Saverne
Tag 4 - 05.06.2017: Abzweigung vom Rhein auf die Französischen Kanäle
Tag 3 - 04.06.2017: Strassburg
Tag 1 - 02.06.2017: Start in Basel
1. Reisebericht
Basel - Nancy
Aus einer Idee ist Wirklichkeit geworden. Wir haben für diese Reise ca. 9 Monate geplant. Für den Transport nach Basel war unser Schiff etwa 300 Kilo zu schwer. Wir mussten fast das ganze Schiff ausräumen. Zum Glück hatten wir einen grossen Lieferwagen.
Der Transport am 02.06.2017 verlief ohne Komplikationen. Wir haben in Rheinfelden bei der Rheinschleuse auf der Slipanlage eingewassert. Dafür musste Dany ca. 120 Meter mit dem Trailer retourfahren. Er hat das super gemacht. Dany hat den Lieferwagen mit Anhänger wieder zurück nach Stansstad gebracht.
Das Schiff ist im Wasser. Nach dem Einräumen fuhren wir zum Port of Switzerland um zu tanken. In Basel gibt es keine Wassertankstelle. Im Hafen haben wir angelegt und wollten an der Tankstelle an der Strasse Diesel holen. Ach nein, die Tankstelle wurde ab 31.05.2017 für immer geschlossen. Fredy musste drei mal zur ca. 600 Meter entfernten nächsten Tankstelle laufen und Diesel holen.
Auf dem Rhein schipperten wir bis zum Motorboot- und Yacht-Club Weil am Rhein. Dort haben wir die erste Nacht verbracht. Im Gasthaus am Bootssteg hatten wir ein sehr gutes Nachtessen.
Am nächsten Tag passierten wir die erste Schleuse. Der freundliche Schleusenwart hat uns erklärt wie alles funktioniert. Er bekam dafür eine Schoggi. Bei der zweiten Schleuse mussten wir ca. 1 1/2 Stunde warten, warum auch immer?? Wir haben das Boot an einem Poller angelegt. Der Bug hat sich an einer Schraube festgehackt wir kamen nur noch mit Motorengewalt los. Dabei hat es etwa einen Meter von der Scheuerleiste weggerissen. Es sieht nicht schön aus aber wir können deswegen trotzdem weiterfahren.
Als wir dann doch noch grün bekamen war plötzlich der Schleusenwart bei uns und "pläuderlete" freundlich in der Hoffnung auf ein kleines Geschenk.
Wir kamen bis Breisach. Der Hafen war sehr komfortabel. Abends radelten wir mit dem Velo ins Stätdli zum Nachtessen. Vorläufig müssen wir auswärts essen gehen. Wir haben unseren Zweiplattenherd zu Hause vergessen.
Am Sonntag, 04.06.2017 in Kehl übernachtet. Wir waren froh, dass wir nicht mehr auf dem Rhein fahren mussten, denn wenn uns ein vollgeladener Tanker entgegen kam, gab es noch lange hohe Heckwellen wie bei einem Sturm im Vierwaldstättersee.
Am Montag waren wir um neun Uhr an der Eingangsschleuse zum Kanalsystem von Strasburg, unmittelbar vor dem Rhein-Marne-Kanal.
Ich musste den Wärter anrufen. Er nahm ab und ich sagte ihm, dass wir in die Schleuse möchten. Er sagte nur "une minute" und hängte auf. Wir warteten und warteten. Hinter uns kam dann noch ein Boot und plötzlich wurde es doch noch grün. Endlich ging es los. An diesem
Tag haben wir 21 Schleusen passiert. Fast alle Schleusen waren unbesetzt. Entweder mussten wir ca. 100 Meter davor an einem Seil ziehen und uns so anmelden oder die Schleusen merkten selber, dass wir kamen. Um 17.00 Uhr waren wir in Savern. Das Städtli hat fast keine Restaurants, nur Kebab, Döner und Bars. Wir haben dann doch noch eines gefunden. Das Essen war gut aber die Serviertochter ein "Noschi".
Am Dienstagmorgen regnete es. Wir gingen einkaufen. Dann hat sich das Wetter beruhigt, dachten wir. Also fuhren wir los. Schon bei der ersten Schleuse hat es wieder wie aus Kübeln geschüttet. Aber danach wurde es besser. Heute kamen wir zum Schiffshebewerk Arzviller. Dies ist eine riesen Badewanne, quer zum Hang, für etwa 3 Sportboote, welche wie eine Standseilbahn an ca. 20 Drahtseilen etwa 50 Meter in die Höhe gezogen werden. Sehr imposant! Weiter gings zu einem Tunnel, der 2305 Meter lang war. Leider bremste uns in der Mitte ein als Wohnboot umgebauter Lastkahn aus, der nur im Schneckentempo vorwärts kam. Wir kamen erst nach ca. 50 Min. zum Tunnelende. Es hat viele ungeübte Mietböötler ohne Führerausweis unterwegs. Die stehen manchmal quer in den Schleusen oder fahren einem ins Heck und haben keine Ahnung mit Leinen umzugehen.
Übernachtet haben wir im Hafen Niderviller. Wir mussten das Schiff in windeseile abdecken da Sturm und Regen heranbbrauste. Heute gabs Grill auf dem heissen Stein auf dem Boot.
Am Mittwochmorgen ist das Wetter sehr wild es hat viel Wind. Genau bei der ersten Schleuse regnete es in Strömen. Es gab keine Möglichkeit zum Unterstehen, wir mussten einfach weitermachen. Endlich hatte es auch weniger Mietböötler unterwegs. Wir waren mehrheitlich alleine in den Schleusen. So kamen wir sehr schnell weiter. Der geplante Hafen zum Übernachten war sehr einsam, darum fuhren wir weiter bis nach Einville-au-Jarde. Da waren wir im Restaurant neben dem Hafen essen. Die Nacht war sehr ruhig.
Heute schönes Wetter, noch einige Wolken. Wir machen an diesem Tag 9 Schleusen. Bei einer mussten wir warten weil ein grosser Lastkahn, mit Mais beladen, entgegen kam. Dieser füllte die ganze Schleuse aus. So ein Lastschiff fährt auf diesem Kanal sehr selten. Die nächste Schleuse war in Reparatur, der Schleusenwart musste uns manuell durchlassen. Bei der nächsten Schleuse stecke ein Mietboot mit deutscher Mannschaft fest. Fredy musste anrufen weil die Deutschen nicht französisch sprachen. Wir warteten dort etwa 50 Minuten. Ab da hat alles funktioniert. Vor Nancy kamen wir an einem Einkaufzentrum mit Anlegemöglichkeit vorbei. Fredy ging einkaufen und ich bewachte das Boot, weil etwa 10 komische Typen in der Nähe waren. Es wollte keiner etwas von uns, die hatten ihr Bier. um 16.00 Uhr haben wir das erste grosse Etappenziel Nancy erreicht.
Aufbruch: | 03.06.2017 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 02.09.2017 |
Deutschland
Frankreich
Belgien