Indien - Himmel oder Hölle?

Reisezeit: Dezember 2017 - Januar 2018  |  von Konstanze G.

Jodhpur-die blaue Stadt: Meherangarh Fort

"von Titanen erbaut" schildert Rudyard Kipling

"von Titanen erbaut" schildert Rudyard Kipling

Abdrücke der Maharadscha Witwen, die in einer aufwendigen Zeremonie mit Gebetsperlen in der Hand auf den Scheiterhaufen ihrer verstorbenen Ehemänner stiegen, um die Ehe im Himmel fortzusetzen und damit zu Satis wurden.  
Als Erinnerung hinterliessen sie ihre Fingerabdrücke

Abdrücke der Maharadscha Witwen, die in einer aufwendigen Zeremonie mit Gebetsperlen in der Hand auf den Scheiterhaufen ihrer verstorbenen Ehemänner stiegen, um die Ehe im Himmel fortzusetzen und damit zu Satis wurden.

Als Erinnerung hinterliessen sie ihre Fingerabdrücke

"Ein Land ist so fortgeschritten wie seine Frauen" hat Ghandi gelehrt. Millionen armer Frauen schleppen Steine im Strassenbau, putzen Latrinen usw.

Inderinnen sind nicht dümmer als der gleichberechtigte Westen, dem weit gefehlt, Indien ist eine hoch entwickelte Kultur. Die Frauen sind in den hinduistischen Gesetzen gefesselt.

Die Sati Verbrennung ist verboten, findet aber nach wie vor statt in entlegenen Gebieten, Feuer und Ehre sind besser als ein würdeloses Witwen Dasein.

Ich war von den königlichen Satis sehr beeindruckt. Wie martialisch und grausam sowieso aus westlicher Sicht.

Witwen in Indien leben heute in erbärmlichen Verhältnissen.

Allein ihr Anblick soll Pech bringen - nur hinter weißen Schleiern verborgen wagen sich Witwen in Indien auf die Straße und betteln. Aus ihren Häusern vertrieben, von ihren Familien verstoßen und von der Gesellschaft ausgeschlossen, leben sie unter erbärmlichen Bedingungen. Ihr Verbrechen: Sie leben, obwohl ihre Ehemänner gestorben sind.

Nach dem Tod ihrer Männer wird ihnen der Kopf geschoren, sie müssen weiße Kleidung tragen und dürfen nur einfache, vegetarische Kost essen. Sie dürfen nicht an religiösen Festen oder Familienfeiern teilnehmen, nicht tanzen und keinen Schmuck tragen. Eine Wiederheirat ist so gut wie unmöglich.

Deshalb lässt sich der grausame Sati Tod nicht ausrotten in Indien, obwohl gesetzlich verboten. Ob freiwillig oder unfreiwillig unter brutalem Zwang sehr wahrscheinlich, lebendig ins Feuer, beides ist vorgekommen, soweit sind sich alle Historiker, Schriftsteller etc einig.

Ein alter hinduistischer Brauch lässt sich nicht immer mit Gesetzen kontrollieren. Es ist nein unwahrscheinlicher Heroismus freiwillig auf den Scheiterhaufen des Ehemanns zu steigen und sich da verbrennen zu lassen. Die Todesängste müssen unvorstellbar gewesen sein für die Satis.

Noch heute werden Frauen die zu Satis wurden in vielen Bevölkerungsschichten verehrt. Schande oder Ehre. Ich denke, viele hatten keine Wahl. Zur Not wurden sie gezwungen.

die Damen haben sich so gefreut fotographiert zu werden.

die Damen haben sich so gefreut fotographiert zu werden.

so wurde Opium geraucht

so wurde Opium geraucht

im Innenhof der Frauen

im Innenhof der Frauen

Elefanten Sitz mit Löwen verziert. Der Löwe ist das Zeichen der Könige

Elefanten Sitz mit Löwen verziert. Der Löwe ist das Zeichen der Könige

Opium Raucher

Opium Raucher

Spiegel und Gold Paradies der Maharadschas

Spiegel und Gold Paradies der Maharadschas

Blick auf die Stadtmauer - dort konnten Wagen fahren. Die Stadtmauer ist wie alles von der Wüstensonne konserviert und erinnerte mich an die grosse Mauer in China

Blick auf die Stadtmauer - dort konnten Wagen fahren. Die Stadtmauer ist wie alles von der Wüstensonne konserviert und erinnerte mich an die grosse Mauer in China

© Konstanze G., 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ferne Welt ich komme
Details:
Aufbruch: 01.12.2017
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 01.01.2018
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Konstanze G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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