Indien - Himmel oder Hölle?

Reisezeit: Dezember 2017 - Januar 2018  |  von Konstanze G.

Fahetepur Sikri

Nichts ist schlimmer als Fahetepur Sikri. Indien Hatdcore.

Akbars Geisterstadt - eine verlassene Mogul Hauptstadt. Erstmal zu den praktischen Dingen. So schlimm war es noch nie mit dem Bettelvolk, den Guides, Schuhträgern etc, Begleitung vom Tourist Facilitation Centre zum Busparkplatz (ca 50Meter Fussweg) für 50 Rupien. Kaum ausgestiegen, geht das Drama weiter.

Sobald man den Palastkomplex fertig besichtigt hat, wird es ganz schlimm. Es fiel mir schwer das ganze zu geniessen, denn die Moschee ist in der Tat beeindruckend.

Schuhe am Besten vorne ausziehen und dann mit tragen. Die Moschee ist riesig. Mit Sauberkeit der heiligen Hallen nimmt man es dort nicht so wichtig. Also man soll barfuss durch den Taubendreck steigen. Es wird in den Kreuzgängen fleissig gehandelt. Der Tourist soll sich zwar die Schuhe ausziehen aber dann natürlich gleich in den heiligen Hallen Elefanten und anderen Touristen Krempel einkaufen. Muslimische Pharisäer.

Die Belästigung nahm kein Ende, es ist einfach wahnsinnig, auch nach dem 5. Mal "we dont need a guide" wurde man nicht alleine gelassen. Nach dem Ende der sogenannten Tour wurde doch glatt noch erklärt," I need moeny and you have enough money".

Dann am Ausgang stürzen sich sofort und auf der Stelle bettelnde Kinder auf den westlichen Touristen. Ich war dann schon so angefressen, dass ich ein Kind zur Schule schickte und kommentierte, "we dont buy from children, go to school" Die Kinder waren teilweise 4 Jahre alt etc. Diesen Kindern auf gar keinen Fall etwas geben, kann ich nur raten.

Ich kam fix und fertig mit den Nerven wieder am Auto an. Natürlich wird man auch gegen 50 Rupien wieder zurück zum Auto Parkplatz begleitet.

Weshalb Ziegen Strickjacken angezogen bekommen, scheinen nur Inder zu wissen.

Weshalb Ziegen Strickjacken angezogen bekommen, scheinen nur Inder zu wissen.

dieser Obstverkäufer hat noch ganz ordentliche Ware

dieser Obstverkäufer hat noch ganz ordentliche Ware

Innenhof der Moschee

Innenhof der Moschee

Die „Jami Masjid“ oder Dargah-Moschee.

In der Mitte ist ein relativ kleines „Mausoleum von Sheikh Salim Chishti“ und bildet den Mittelpunkt des Sufi-Schreines oder Dargah. Es war mir zuviel Drama vom innen zu besichtigen. Blond und Christ sind keine idealen Voraussetzungen für muslimische Schreine.

Es ist ursprünglich überwiegend aus rotem Sandstein erbaut und erst später mit Marmor überzogen worden. Oft beten hier kinderlose Frauen und lassen sich segnen in der Hoffnung, dadurch endlich ein Kind zu empfangen. Auch Kaiser Akbar erhielt hier die Voraussage durch die Heiligen über seinen Nachfolger. In der Moschee liegt das Grab von Scheich Salim Chishti, einem Lehrer des Chishti-Ordens. Aus diesem Grund dient sie auch als Sufi-Schrein.

das Eingangstor der Moschee hat den Wow Faktor, es ist irre überdimensional

das Eingangstor der Moschee hat den Wow Faktor, es ist irre überdimensional

Der Palast Besuch ist deutlich entspannter, das Bettelvolk bleibt ja schön vor der Eingangs-Tür.

Eine Legende berichtet von ihrer Entstehung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts: Der kinderlose Mogul-Herrscher Akbar (1556-1605) besuchte im Jahr 1568 den berühmten Mystiker Sheikh Salim Chisti in seiner Klause in Sikri, um mit ihm um die Geburt eines Sohnes zu beten. Der Heilige prophezeite ihm drei Söhne. Tatsächlich wurde nur ein Jahr später ein gesundes Kind geboren, der spätere Thronfolger Jehangir. Akbar errichtete am Wohnsitz des heiligen Mannes auf dem Hügel Sikri aus Dankbarkeit gleich eine ganze Stadt - Sikri. Im Jahr 1571 begannen die Bauarbeiten mit der Errichtung einer 10 km langen Befestigungsmauer, danach folgte der Bau der großen Moschee mit einem Hof von 109 mal 133 Metern und dem Marmormausoleum des heiligen Sheikh Salim Chisti. Nach fünf Jahren war alles fertig gestellt.

Nach einem erfolgreichen Feldzug in Gujarat benannte Akbar die neue Hauptstadt in Fatehpur (Stadt des Sieges) Sikri um. Aber schon gut 10 Jahre nach dem Bau verließen Akhbar und sein Hofstaat Fatehpur Sikri wieder. Unter anderem war von Anfang an die Wasserversorgung ein Problem und zurück blieb eine Geisterstadt. Der Wassermangel sorgte allerdings auch dafür, dass hier bis heute alles noch relativ gut erhalten ist. Keiner der späteren Herrscher und Eroberer Indiens hatten Interesse daran, hier zu wohnen, die Stadt zu besetzten oder gar zu zerstören. Der Palast wurde nur noch einmal kurz im Jahr 1619 wieder belebt, als Jehangir wegen einer Pestepidemie kurzzeitig noch einmal vom roten Fort in Agra nach Fatehpur Sikri umzieht.

Nach den Glitzer Palästen ist man fast schon enttäuscht, nur leere Hallen zu sehen. Der Elefanten Stall hob meine Laune.

Elefanten Stall

Elefanten Stall

© Konstanze G., 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ferne Welt ich komme
Details:
Aufbruch: 01.12.2017
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 01.01.2018
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Konstanze G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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