Über Belgien ins Land der Sch'tis und über die Champagne wieder zurück
St. Riquier und Namours
Le Crotoy -> St. Riquier -> Namours -> Amiens Tagesetappe: 86 km
In unserem Reiseführer haben wir den Hinweis auf die unterirdische Stadt Namours entdeckt. Die wollen wir uns heute anschauen. Zum Frühstück scheint die Sonne, es gibt wieder Croissants und Baguette sowie ein paar sonnige Abschiedsbilder von Le Crotoy.
Für uns geht es nun in Richtung Landesinnere. Au revoir Côte d'Opale - ein Landstrich, der nach einem Wiedersehen ruft.
Wir zuckeln über's Land, steuern in Abbéville wieder einen Carrefour an und fahren weiter nach Saint Riquier. Hier gibt es eine ehemalige Klosteranlage mit Abtei und Kirche. Der Ort verzaubert uns sogleich. Alles liegt irgendwie im Dornröschenschlaf, ist typisch französisch und versprüht den Charme vergangener Zeiten. Très sympa!
Die unterirdische Stadt Namours
Weiter geht es über die Dörfer nach Namours. Eigentlich sind die Straßen nun für Fahrzeuge über 7,5 t gesperrt. Aber wir sind schließlich "Riverans" (Anlieger) und wo Traktoren, die Müllabfuhr und Linienbusse fahren, da sollte es auch für uns passen. In Namours steuern wir den Besucherparkplatz an und schauen uns nun eine höchst beeindruckende Anlage an.
Auch hier wurden - ähnlich wie in Arras - seit dem Mittelalter in unterirdischen Steinbrüchen Kreidefelsen abgebaut um sie unter anderem für den Bau von Kirchen und Kathedralen zu verwenden. In unsicheren Zeiten nutzten die Bewohner von Namours die entstandenen Hohlräume als Zufluchtsort. So entstand ein Labyrinth von Gängen, Zimmern, Hallen, Kapellen und Versorgungsschächten. Zusammen mit ihrem Vieh lebten teilweise bis zu 2000 Menschen in dieser unterirdischen Stadt. Während der beiden Weltkriege waren die Grotten Zufluchtsort, Lazarett und Funkstation. Die Führung mit einem deutschsprachigen Audioguide ist sehr eindrucksvoll.
Amiens
Eigentlich wollten wir hier auch übernachten. Aber es ist noch früh am Tag und der Parkplatz noch voll mit Pkws und Besuchern des benachbarten Hochseil-Klettergartens. Also fahren wir weiter nach Amiens und steuern den dortigen Camping Municipal am Ufer der Somme an.
Es ist eine kluge Entscheidung. Der Platz ist riesig, wenig besucht und sehr gepflegt. Wir genießen den Luxus von Strom, unsere ACSI-Karte wird akzeptiert und für den Mumin gibt es Platz ohne Ende. Somit können wir heute gemütlich draußen grillen und auch noch draußen sitzen, bis uns die Kühle und Feuchte der vorbeifließenden Somme nach drinnen treibt.
Aufbruch: | 17.08.2017 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 06.09.2017 |
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