Nicaragua im Oktober 2017

Reisezeit: Oktober / November 2017  |  von Martin M.

Hinreise: Drohne im Gepäck

Drohnen sind illegal!

Gerade angekommen durfte ich zwei Überraschungen erleben. Nach der Passkontrolle ist man zwar eingereist, aber es folgt die nächste Kontrolle, nämlich jenes des Hand- und Reisegepäcks. Was wird da gesucht? Waffen? Drogen? Sprengstoff? Nein, Drohnen, denn diese sind in Nicaragua seit einem Jahr strengstens verboten.
Einen Grund dafür nennt man mir nicht. Meine späteren Recherchen bringen aber ans Licht, dass offenbar ein Politiker während seiner Ansprache durch eine Drohne gefilmt und belästigt wurde. Daraufhin wurde der Besitz von Drohnen in ganz Nicaragua verboten. Drogen werden bestimmt auch gesucht und ein Fund mit bis zu 10 Jahren Gefängnis bestraft.

Meine Drohne, eine DJI Mavic Pro, wurde daraufhin samt Zubehör plombiert und in die Asservatenkammer verbannt. Man teilte mir mit, dass ich mich am nächsten Tag bei der Behörde AAA (Aviation... irgendwas) melden muss. Dort bekäme ich eine Quittung und muss eine Busse entrichten. Es gab noch eine Wegbeschreibung, eine Tefonnummer und die Öffnungszeiten der Behörde dazu. Unter den gestrengen Blicken der bewaffneten Uniformträgern durften wir daraufhin den Flughafen mit unserem Restgepäck verlassen.

Dank Wegbeschreibung fanden wir am nächsten Tag das Büro der AAA, hinter einen schäbigen, weissen, unangeschriebenen Tür zwischen zwei Autovermietungen. Natürlich sprach die Dame am „Schalter“, einem mikrigen Schreibtisch voller seltsamer Formulare, kein Wort Englisch. Eine andere Deliquentin, die auf einer Reihe Stühle an der Wand wartete, musste aushelfen.
Ähem ja, diese Drohne, hiess es, ich könne sie jetzt importieren, dann würde aber eine Luxussteuer fällig, diese beträgt 100% des Kaufpreises. Nein danke, das wären dann etwa 1300€.
Oder ich könnte sie offiziell anmelden beim Luftfartamt im hellblauen Gebäude am Ende des Flughafens, meinte die Dame. Aber gestern sagte man mir noch, der Besitz einer Drohne sei in Nicaragua illegal. Ihre Antwort: Ach nein, das stimmt nicht.
Meine Internetabfragen der letzte Nacht ergaben aber, dass es doch stimmt. In Nicaragua sind Drohnen nicht erlaubt und werden bei der Einreise konfisziert. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich sie natürlich nicht mitgenommen. Ganz klar mein Fehler.
Also, da gäbe es noch eine Möglichkeit: Ich könnte die Drohne bis zur Ausreise bei ihr deponieren. Dafür müsste ich aber Lagergebühren bezahlen, 2$ pro Tag. Das macht dann 32$ und ich bin das Problem los. Eine Quittung und ein zufriednes Lächeln gab‘s obendrauf.

Wie wird wohl die Abholung verlaufen? Fortsetzung folgt.

© Martin M., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach ein paar Ausflügen nach Kalifornien und Mexico wage ich nun ein echtes Abenteuer. Ich will Euch Antworten zu Fragen liefern, die ich erst auf der Reise erhielt und Euch Mut machen, vielleicht selber mal diesen unglaublichen Trip in Angriff zu nehmen. Es wird nichts beschönigt oder dramatisiert. Meine Tipps sollen Euch bei der Vorbereitung und in gewissen Situationen vor Ort helfen.
Details:
Aufbruch: 16.10.2017
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 04.11.2017
Reiseziele: Nicaragua
Der Autor
 
Martin M. berichtet seit 6 Jahren auf umdiewelt.