Durch das Land der Skipetaren
Albanien: Gjirokaster
Die Einreise nach Albanien verlief unkompliziert und sehr schnell. Anschließend führt die gut ausgebaute Straße durch das Tal des Drino direkt nach Gjirokaster. Unsere Unterkunft hatten wir in der Altstadt direkt unterhalb der Burg gebucht. Das Navigationsgerät führte uns auch zügig durch die Stadt, bis zu einer Straßensperre. Hier standen auch Polizisten, die eine Weiterfahrt verhinderten. Da der Albaner nicht wesentlich anders tickt als der Mitteleuropäer, fährt auch dieser so weit mit dem Auto, wie er kann um unnötige Laufwege zu minimieren. Entsprechend waren die ersten freien Parkplätze eine ziemliches Stück von der Straßensperrung entfernt. Wir beschlossen zu parken und die verbleibenden etwa 2,5 km zu Fuß zu laufen. Mit Gepäck gestaltete sich das recht schwierig. Die Straßen Gjirokasters Altstadt sind nahezu komplett mit Kopfsteinpflaster versehen und recht verwinkelt. Um uns nicht zu verlaufen, fragte ich jemanden nach dem Weg und hatte Glück eine englischsprachige Person zu treffen. Der nette Mann riss mir den Hotelvoucher aus der Hand, zückte sein Handy und kommunizierte auf Albanisch. Im Ergebnis teilte er mit, dass uns jemand aus der Unterkunft abholen würde, was tatsächlich geschah.
Angekommen in der Unterkunft meinte der Eigentümer, dass unser Auto besser nicht über Nacht dort stehen bleiben sollte, wo wir es abgeparkt hatten. Ich erklärte ihm, dass ich keinen Meter mehr fahren würde, woraufhin er sich anbot mit mir zum Auto zu kommen und dies dann mit mir zur Unterkunft zu bringen. ich willigte ein. Er fuhr dann im albanischen Fahrstil zurück. Die Augenblicke, in denen ich meine vor Panik geschlossenen Augen öffnete, sind unvergessen. Es ist eine Seite den albanischen Autofahrer im Verkehr zu beobachten, eine andere (viel schlimmere) mit diesem in einem Fahrzeug zu sitzen. Es ist aber nichts passiert, Fahrzeug inclusive Insassen kamen unversehrt an.
Die gebuchte Unterkunft war nicht nur sehr preiswert, sondern zeigte schon auf den Bildern im Internet mittelalterliches uriges Flair. Und die Bilder täuschten nicht.
Schlafen in einem mittelalterlichen Gewölbe. So, wie im vorliegenden Stil, war das gesamte Gebäude im Inneren gehalten.
Abends gingen wir dann noch zu dem Fest. Lokale waren natürlich überlaufen, es gelang uns dennoch noch einen Platz zum Essen zu finden und uns zu stärken.
Es war richtig etwas los in Gjirokaster. Auf einer Bühne spielte eine Band rockige Musik, durchsetzt mit albanischen Folkloreelementen. Auch waren die Straßen und Gebäude farbenfroh beleuchtet und voller Menschen. Bereits jetzt wurde klar, warum Gjirokasters Altsstadt zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Es hat wirklich Spaß gemacht bei all dem Trubel durch die Gassen zu schlendern.
Am nächsten Morgen schauten wir uns Gjirokaster dann bei Tageslicht an und wurden wiederum nicht enttäuscht. Zwar fehlen der Stadt die architektonischen Highlights, dennoch strahlt sie ein wunderbares Flair aus. Die im Internet beworbenen Zekate und Skendulli Häuser unterscheiden sich nicht signifikant von der übrigen Bebauung stehen aber sinnbildlich für den vorherrschenden Baustil.
Die Altstadt Gjirokasters schmiegt sich an ein Felsmassiv an (Mali i Gjerë - bis zu 2.000 m hoch). Die Häuser, überwiegend aus weißem Sand- (oder Kalk-?) stein errichtet, mit Holzkonstruktionen für Dächer und Balkone wirken sehr reizvoll. Die Dächer sind mit flachen Steinen gedeckt, die Fenster wirken teilweise schmal und länglich, fast schon wie Schießscharten.
Stundenlang schlendern kann man hier nicht, dafür ist die Stadt zu klein, sehenswert ist sie jedoch allemale.
Nach unserem kurzen Rundgang durch die Altstadt erstiegen wir den Berg zur Festung um pünktlich zum Öffnen um 09:00 Uhr dort zu sein.
In den Gewölben der Festung wird Militärgerät aus dem 19. und 20. Jahrhundert ausgestellt. Im Freigelände findet sich auch ein abgeschossenes amerikanisches Spionageflugzeug, wie die Tafel davor verkündet.
Ansonsten lohnt die gut erhaltene Burg natürlich wegen des wunderschönen Ausblicks auf Gjirokastra und die umliegenden Berge, den wir unbedingt weiter empfehlen.
Aufbruch: | 30.09.2017 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 14.10.2017 |
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