2 Wochen Ost-Sizilien und liparische Inseln im Mai 2018
4.5. ... heute geht es auf den Stromboli
Vulkantour auf Stromboli
Heute ist Stromboli Ort wieder aus dem Schlaf erwacht, es kommen und fahren wieder Fähren und auch die Ausflüge mit den kleinen Booten, wie die Inselumrundung, zum Apéro nach Ginostra oder die Fahrt zur Feuerrutsche können wieder gebucht werden.
Heute ist nun unser großer Tag. Wir lassen es entspannt angehen, nehmen uns Zeit beim Frühstück, laufen danach ein wenig am Meer entlang und gehen dann sogar noch an den Strand. Der Strand hinter dem Fähranleger war menschenleer. Das Wasser testeten wir nicht, es war eindeutig zu kalt. Dann tranken wir und aßen noch eine Kleinigkeit im Hotel und machten uns dann wanderfertig und bezahlten auch schonmal die Hotelrechnung, da es morgen sehr früh los gehen würde.
Um kurz vor 16.00 Uhr sollten wir an unserem Treffpunkt bei Magmatrek (wohl der größte Anbieter im Ort, befindet sich direkt neben der Kirche)für die Vulkantour sein. Wir liefen die Gasse hoch, setzten uns dort aufs Mäuerchen und beobachteten ein wenig das Treiben.
Um 16.00 Uhr wurden wir von unserem Guide in Empfang genommen, wir bekamen unsere Schutzhelme und die Ausrüstung (Schuhe, Rücksack etc) wurden gesichtet. Ich hatte meine Wanderstöcke dabei. Mann konnte aber auch einen Bambus-Stock gratis erhalten. Jürgen wollte natürlich keinen.
Da ja der Aufstieg zum Vulkan nur mit Führer gestattet ist, waren wir gespannt, wo es nun tatsächlich hochging. Denn wir waren ja der Meinung, wir hätten am Vortag den Einstieg zur Aufstiegsroute gefunden. Nirgends standen allerdings Schilder.
Da ja seit 2 Tagen keine Touren auf den Vulkan gingen, war heute besonders viel los. Es starteten mindestens 10 Gruppen à ca. 15 Personen im Abstand von 10 Minuten vor der Kirche. Unsere Gruppe war die letzte oder vorletzte. Wir liefen kurz nach 16.30 Uhr los. Und tatsächlich, wir liefen die Strasse hoch, die wir auch selbst schon am Vortag gegangen waren. Hatte ich doch mal wieder den richtigen Riecher gehabt.
Ca. alle 30 Minuten wurden kurze Verschnaufpausen eingelegt und auf 450 M Höhe standen dann auch die Schilder, dass man ab dort nur noch mit Führer weiterlaufen darf und auch 400 EUR bezahlen muss, wenn man sich erwischen lässt.
Der Aufstieg war zwar anstrengend aber die Aussicht auf Stromboloccio, das Meer und den Ort war wundervoll. Es war einfach ein gutes Gefühl von soweit oben aufs Meer und den Ort zu schauen.
Auf ca. 700 m Höhe zogen wir dann doch auch unsere Jacken an, denn die Sonne war nun weg und es pfiff ein kalter Wind. Fast oben angekommen, zogen plötzlich Wolken und Nebel auf. Deshalb schlug unser Guide vor, erst einmal zu einem kleinen Nebenkrater abzusteigen, dort Pause zu machen und dann später ganz nach oben zu gehen. Gemacht – getan. Von dort hatte man r auch einen ganz guten Blick auf die Eruptionen und der Berg puffte und dampfte. Wir tranken und aßen eine Kleinigkeit und erholten uns ein wenig vom Aufstieg. Nun war es wirklich stockdunkel und wir mussten unsere Lampen aktivieren.
Unser Guide schlägt vor zu einem Nebenkrater abzusteigen, um dort zu warten bis dass sich eventuell die Wolken ein wenig lichten. Dort sah es dann so aus....
wir machen mal eine halbe Stunde Pause und können auch dort kleinere Eruptionen beobachten. Es dampft und pufft ein wenig
Jetzt geht es zum Endspurt. Über einen Grat ging es nun ganz nach oben. Die Wolken hatten sich etwas verzogen und wir standen am Kraterrrand und warteten. Ich fror fürchterlich, denn der kalte Wind ging durch Mark und Bein. Und der Vulkan war ganz ruhig. So packte ich meine Kamera wieder in den Rücksack damit ich meine Hände besser in der Jackentasche wärmen konnte. Wie aus dem nichts hatten wir dann plötzlich 14. Juli Atmosphäre.... sehr beeindruckend und ein schönes Gefühl. Leider habe ich keine Bilder, die ich hier zeigen kann aber in meinem Kopf sind sie gespeichert.
Wir stehen dort oben eine gute halbe Stunde, meine Hände sind so kalt, dass ich sie in meine Jackentasche stecken muss. So räume ich sowohl Handy als auch die Kamera in den Rucksack.... In der letzten Minute bevor den Abstieg angehen passiert es: Wir bekommen eine meterhohe Erruption zu sehen... der 14. Juli in Frankreich war nichts dagegen. Dieses Bild ist allerdings nur in meinem Kopf
Gegen 21.30 Uhr starteten wir den Abstieg. Diese Route war ein andere, als die die wir hochgekommen waren und sehr sandig, teilweise mit Steinen durchzogen. Da ich nicht gut genug bei meinem Vordermann aufschloss, nahm mich der Guide direkt hinter sich. Das war natürlich für mich sehr viel einfacher, wir quatschten über dies und das und um 23.15 Uhr waren wir wieder am Kirchplatz in Stromboli. Wir gaben unsere Helme ab, ich meine geliehene Stirnlampe. Ich bedankte mich noch bei dem Guide mit einem guten Trinkgeld und wir waren erledigt aber zufrieden mit dem Geleisteten. Natürlich ging es noch auf ein Bier ins Retrovo Ingrid direkt gegenüber der Kirche. Eine Pizza bekamen wir auch noch, denn die Küche war bereits geschlossen. Es war eine schöne aber auch anstrengende Tour. Sogar für Jürgen, der besser wandertechnisch trainiert, als ich.
Es war ein sehr schönes Erlebnis
Gegen 1.00 Uhr morgens liegen wir zufrieden in unseren Betten.
Am nächsten Morgen fährt unser Schiff zurück nach Millazzo bereits um 7.15 Uhr.
Aufbruch: | 27.04.2018 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 13.05.2018 |