Nochmals in den Westen der USA
Tucson und Umgebung - bis nach Mexiko
Wir hatten vor ein paarJahren am Grand Canyon Leute aus Tucson kennengelernt, die uns die Empfehlung gaben, unbedingt bei unserem nächsten Besuch Tucson aufzusuchen - es würde sich lohnen, da die Stadt auch eine sehr schöne Umgebung hat.
Von Holbrook nach Tucson brauchten wir 4,5 Stunden, und dann suchten wir uns erstmal eine Unterkunft.. Im "Inn Suites Hotel" erhielten wir ein schönes grosses Zimmer, Frühstück war - nicht selbstverständlich in USA - inklusive und zur Happy Hour gab es sogar jeden Tag einen Gratis-Drink. Dazu kam noch ein schöner Pool - angenehm nach Wanderungen in der Umgebung.
Tucson ist nach Phoenix die zweitgrösste Stadt in Arizona. Diese Gegend war schon 1200 v. Chr. durch Indianer besiedelt und landwirtschaftlich genutzt. Die Stadt Tucson wurde im Jahr 1775 mit dem BAu einer Festung (Presidio) durch die Spanier gegründet. Seit der Unabhängigkeit Mexikos von Spanien gehörte Tucson zu Mexiko. und fiel 1853 an die Vereinigten Staaten. Bereits 1885 wurde hier die Universty of Arizona gegründet und ist eine er renommiertesten Hochschulen des Landes.
Die Stadt liegt inmitten der Sonora-Wüste und ist umgeben von mehreren Bergketten. Tucson ist immer noch stark von der spanischen und mexikanischen Kultur geprägt, vor allem in den historischen Stadtteilen. Dort sieht man noch zahlreiche Häuser aus dem 19. Jahrhundert.
Die University of Arizona in Tucson wurde 1885 gegründet. Die Vorlesungen fanden ab 1891 in dem Gebäude "Old Main" im Zetrum der Universität statt. Die Universität hat einen besonders guten Ruf in den Bereichen Anthropologie, Astronomie, Astrophysik, Analytische Chemie, Entrepreneurship, Hydrologie, Optik, Pharmazie, Philosophie und Planetologie. Es gibt auch eine medizinische und juristische Fakultät.
Wo heute die Kathedrale steht, gab es seit dem Jahr 1776 bereits eine kleine Kapelle. Diese wurde mehrmals erweitert und umgebaut. Die heutige Kirche mit ihrer Ziegelstruktur und der Fassade aus Kunststein entstand 1928 - inspiriert von der Kathedrale in Queretaro in Mexiko. Mit Ausnahme der Fassade und der Türme wurde die Kirche dann aber vollständig abgerissen, der Wiederaufbau wurde 1968 abgeschlossen. Seitdem wurden zahlreiche Restaurierungsarbeiten im Inneren der Kirche vorgenommen.
An der Fassade sieht man ein Wappen von Papst Pius XI. Ausserdem sind verschiedene einheimische Wüstenpflanzen auf den Steinen abgebildet.
Bear Canyon Trail
Der Bear Canyon Trail wurde uns im Hotel empfohlen, er ist nicht allzu weit von der Stadt entfernt. Wir konnten das Auto beim Visitor Center parken, und ausgestattet mit einem Picknick und vor allem genügend Wasser konnte die Wanderung losgehen. Zunächst geht es durch hügeliges mit Büschen bewachsenes Gelände, man muss auch einige Male das Bachbett queren. Der Weg ist meistens eben, nicht besonders schwieirg aber sehr steinig. Schatten gibt es fast keinen.
Die Schluchtseiten sind steil und zerklüftet, und man kann unterwegs einige Wüstenpflanzen entdecken, z.B. Kaktusfeigen.
Nach etwa 1,5 Meilen verzweigt sich der Weg. Wir nahmen den Pfad, der zu einem Felsplateau führt, am Fuss der Seven Falls. Wenn es genügend Wasser gibt, werden dort Becken gebildet - manchmal sogar tief genug zum Schwimmen. Bei uns reichte es gerade so, um sich die Füsse etwas zu kühlen...
Aber man konnte auf den Felsen sitzen und das verdiente Picknick geniessen.
Falls man auf den Granitfelsen noch herumklettern möchte, sollte man aufpassen - denn sie können ganz schön rutschig sein.
Wenn man sich etwas Zeit lässt, kann man diese Wanderung hin und zurück in 2,5 bis 3 Stunden machen.
Missión San Xavier del Bac
Die Missión San Xavier del Bac wurde nahe dem heutigen Tucson im Jahr 1699 durch den italienischen jesuitischen Missionar Pater Eusebio Francisco Kino gegründet. Die heutige Kirche wurde erst im Jahr 1797 von Indianern aus der umliegenden Gegend erbaut.
Bemerkenswert sind die riesgien Eingangstore aus Mesquiteholz und die einidrucksvollen Wandmalereien sowie der einzigartige Altaraufsatz - eine Mischung aus indianischen und spanischen Einflüssen.
Neben Touristen kommen auch zahlreiche Gläubige aus der Umgebung zu dieser Kirche.
Tubac
Tubac wurde 1752 als spanisches Fort (Presidio) gegründet und beherbergt heute Ateliers, wo die Künstler arbeiten. Im Village of Tubac gibt es zahlreiche Geschäfte und Galerien - Malerei, Skulpturen, Keramik und Fotografie sowie regionale Mode, Leder, Kunsthandwerk, Antiquitäten und Schmuck werden hier hergestellt und verkauft.
Nogales
Von da aus war es nicht mehr weit bis zur Grenzstadt Nogales, die sowohl in Mexiko als auch in den USA liegt. Wir parkten unser Auto in der Nähe der Grenzstation, und damals war es vollkommen unproblematisch, als Fussgänger über die Grenze nach Mexiko bzw. dem mexikanischen Nogales zu laufen.
Es ist zwar auch nicht das wahre Mexiko, aber Nogales war um vieles besser als Tijuana, eine recht gemütliche mexikanische Kleinstadt.
Auch hier gab es natürlich Bars, Restaurants und Souvenirläden, aber es gab auch normales mexikanisches Leben. Und zu der Zeit gab es es auch noch nicht so viele Touristen aus USA. Wir kauften ein paar Souvenirs, gingen etwas trinken, und mein Mann liess sich sogar noch die Haare schneiden - gut und günstig!
Nachdem wir genügend herumgeschlendert waren, liefen wir wieder zur US-Grenze, wo nur kurz unsere Pässe angeschaut wurden, und wir waren wieder in den Vereinigten Staaten.
Mount Lemmon
Der fast 3000 m hohe Gipfel vom Mount Lemmon ist der zentrale Gipfel der Santa Catalina Berge und wird erreicht über eine malerische kurvenreiche ca. 30 Meilen lange Strasse. Hier ist es um einiges kühler als unten in Tucson.
Die Santa Catalina Berge sind die grössten von mehreren Hügelketten, die Tucson umgeben. Der Grossteil der Hänge ist ziemlich unzugänglich und nur über einige wenige Pfade entlang von Schluchten erreichbar.
Auf der Fahrt zum Gipfel kommt man an einigen Aussichtspunkten und dem Dorf Summerhaven in einer geschützten bewaldeten Schlucht vorbei, und nicht weit vom Gipfel befindet sich ein Skizentrum. Man sieht viele Kakteensorten und weiter oben Yuccas und sograr kleine Büsche. Es gibt hier auch einige Camping- und Picknickplätze.
Eine besonders schöne Sicht hat man vom Windy Point Aussichtspunkt neben einigen ungewöhnlichen erodierten Felsspitzen.
Etwa 1,5 Meilen unterhalb des Gipfels endet die Hauptstrasse. Man kann das Auto auf dem Parkplatz des Ski Valleys parken. Schnee gibt es hier von Mitte Dezember bis Anfang April. Eine schmale Strasse führt von hier aus weiter auf den eigentlichen Gipfel, wo es ein Observatorium der Universität Tucscon gibt.
Aspen Trail
Wir entschieden uns für den Aspen Trail, um eine Wanderung zu machen. Man läuft teilweise an einem schönen Bach entlang und durch einen Espenwald, und die Temperaturen sind um einiges kühler als unten in Tucson. Es gibt einige felsige Abschnitte, aber insgesamt ist die Wanderung recht einfach mit leichten Anstiegen.
Obwohl dies ein beliebter Trail ist, trafen wir nur sehr wenige Wanderer.
Man wandert teilweise durch Kiefenrwälder bis zu einem Grat mit einer schönen Aussicht über Tucson. Nach einem Picknick ging es von da aus zurück zu unserem Ausgangspunkt.
Aufbruch: | 30.04.1997 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 23.05.1997 |