Tansania und Äthiopien 2019
05.10.2019 - Mount Meru Wasserfall
Regen
Es hat die ganze Nacht geschüttet und auch während wir frühstücken regnet es noch. Eigentlich wollten wir heute zum Mount Meru Wasserfall, doch angesichts der Wettelage verschieben wir das. Das bestellte Taxi von Psteen sagen wir ab.
Gegen Mittag hellt es etwas auf und wir machen uns zu Fuß auf den Weg in den Ort, der uns inzwischen schon etwas vertraut ist.
Die Wolken reißen auf
Wåhrend wir so zu Fuß unterwegs sind, wird das Wetter freundlicher und wir beschließen doch noch zum Wasserfall zu fahren. Man soll direkt bis zum Eingangstor fahren können und von dort soll es ein Fußmarsch von ca. 45 Minuten bis zum Wasserfall sein. Das schien uns genau das Richtige für diesen frühen Nachmittag zu sein.
Am Taxistand hieß es verhandeln. Das Taxi von Psteen sollte 90000TS kosten (ca 36 Euro). Der erste Fahrer hier wollte 100000TS und ich hatte ausserdem den Eindruck, das er nicht wirklich verstanden hat wo es hingehen sollte. Ein weitere bot uns die Tour für 60000TS inklusive der Wartezeit. Das Geschäft war gemacht. Ich fotografiere noch schnell sein Kennzeichen und dann geht es los.
Die Räder drehen durch
Zunächst geht es auf der gut ausgebauten Straße Richtung Arusha. Nach einigen Kilometern geht es dann auf einem "naturbelassenen" Weg weiter. Schlaglöcher, tief eingefahrenen Fahrspuren lassen diese Holperpiste zur Tortur werden. Außerdem ist alles vom Regen aufgeweicht. Es geht steil den Berg hinauf und die Räder des Taxis drehen durch. Der Fahrer winkt Männer heran, die schieben und so gelingt es noch ein Stück weiter zu fahren. Doch dann kommt eine Stelle, da rutscht das Fahrzeug nur noch hin und her. Wir beschließen von hier die letzten zwei - drei Kilometer bis zum Eingangstor zu Fuß zu gehen. Es dauert nicht lange und zwei Einheimische Jugendliche schließen sich uns an. Ich ahne schon, dass sie auf einen Verdienst hoffen.
Steil bergab zum Wasserfall
Am Eingang zum Wasserfall zählen wir jeder 22000TS, für unseren Einheimischen Taxifahrer zahlen wir nur 10000TS. Nun kommen auch die zwei Jungs ins Spiel, sie wollen uns als Guide bergab begleiten. Wir winken ab, denn wir haben ja unseren Taxifahrer dabei. Die Beiden gehen aber trotzdem mit.
Zunächst ist der Weg ganz leicht und fast eben. Doch dann geht es auf aufgeweichten, rutschigen Boden steil bergab. Teils auf Treppen, Holzstiegen oder zwischen dem Gestein. Ich bin sehr schnell froh, daß die Jungs mir ihre helfenden Hände entgegen Strecken. Allein hätte ich es niemals geschafft!
Die Vegetation gleicht einem Dschungel, traumhaft schön. Unten am Fluss angekommen, verfolgen wir dessen Verlauf und müssen ihn auch einige Male überqueren.
Foto Shooting
Am Ziel treffen wir auf eine Gruppe Schüler, die uns sofort mit dem Wunsch nach einem gemeinsamen Foto überfallen
Dieser Ort ist beeindruckend schön.
Aufstieg
Der Rückweg ist auf dem matschigen Untergrund mega anstrengend, ich muss mehrmals eine Pause einlegen. Aber am Ende war es geschafft.
Die beiden Jungs bekommen ihren Lohn und auch der Taxifahrer erhält ein Trinkgeld. Er hat uns noch bis in die Nähe unseres Hostel gefahren. Als wir dort ankommen regnet es wieder in strömen.
Geschichten
Der Taxifahrer ist gerade 31Jahre alt und hat bereits drei Kinder. Mit 19J wurde er zum ersten Mal Vater. Er selbst musste früh die Schule verlassen um seine Geschwister durchzubringen. Nun arbeitet er dafür damit seine drei Mädchen eine Privatschule besuchen können.
Einer der beiden Guides erzählt Matthias, das er hier arbeitet um in einiger Zeit ein College besuchen zu können. Seine Eltern sind zu arm um ihm die Schule bezahlen zu können.
Das sind Geschichten, die wir auch aus anderen armen Ländern kennen. Dennoch macht es immer wieder nachdenklich.
Aufbruch: | 29.09.2019 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 23.10.2019 |