"Unsere" Route des Grandes Alpes
Gorge du Verdon
Es war wunderschönes Wetter, wir hatten auch genügend Zeit. Also warum nicht nochmals zur Gorge du Verdon? Wir übernachteten im Hotel "Colombier" in Moustiers-St.Marie, wo wir vor einigen Jahren schon mal waren.
Die "Gorge du Verdon" (der französische Grand Canyon) mit steilen Felswänden und Grotten ist eine der grössten Schluchten in Europa. - ca. 21 km lang und bis zu 700 m tief. Dieser spektakuläre Naturpark liegt in der Provence nahe der Stadt Castellane, von wo aus sich die Schlucht bis zum Stausee Lac de Sainte-Croix - einem der schönsten Seen in Frankreich - zieht.
In der Triaszeit als die Provence vom Meer bedeck war, lagerten sich am Grund verschiedene Schichten aus Kalk ab. In der Jurazeit war die Gegend immer noch ein tiefes Meer, und es entstanden mächtige Korallenbänke. In der Kreidezeit zog sich das Meer zurück in den Bereich der heutigen Alpen, und der Fluss Verdon bahnte sich seinen Weg durch ein Bergmassiv. Die Schlucht etnstand in der Eiszeit durch enorme Wassermassen nach der Eisschmelze, und durch die unbändige Kraft entstanden im Laufe von Jahrtausenden die tiefen Einschnitte im Gestein.
Die Verdon mit türkisfarbenem Wasser ist der drittlängste Fluss in der Provence und entspringt in den französischen Alpen und mündet nach rund 170 km in die Durance.
Die Verdon wurde durch Staudämme mit fünf Stauseen gezähmt. Einer der schönsten durch einen Staudamm entstandenen Seen ist der 2200 ha grosse Lac de Sainte-Croix am Ausgang der Schlucht.. Einen wunderbaren Blick auf den See hat man vom Ausichtspunkt an der Brücke Ponte-de-Galetas aus mit 45 m hohen Pfeilern über den Verdon. Hier ist es möglich, Tretboote oder Kanus zu mieten. Man sollte als ungeübter Wassersportler aber nicht zu weit in die Schlucht fahren, denn das schnellfliessende Wasser kann seine Tücken haben. Deshalb ist nach einem Kilometer auch ein Seil gespannt - Weiterfahrt verboten!
Am See gibt es einige Strände. Das Wasser im See ist aber so kalt, dass man sich selbst im Hochsommer noch überwinden muss, ins Wasser zu gehen.
Wanderungen in der Verdonschlucht sind erst möglich, nachdem ein Höhlenforscher 1905 die Schlucht mit ihren steilen Felswänden erkundete. Jetzt gibt es einfache Routen oder anspruchsvolle mit Eisenleitern, und es ist möglich, nur Teilabschnitte zu erwandern.
Die Verdonschlucht ist eines der bedeutendsten Klettergebiete in Südfrankrech - Steilwandklettern in den schwindelerregeden hohen Felswänden - angeseilt und auch Free Climbing. Auch Bungeejumping ist möglich und besonders beliebt bei der Brücke über die Schlucht des Artuby.
An beiden Seiten der Schlucht gibt es Höhenstrassen, die man mit dem Auto befahren kann. Es gibt sehr viele schöne Aussichtspunkte auf die Schlucht und den Verdon.
Die ca. 50 km lange Nordroute startet beim Bergdorf Moustiers-Sainte-Maire. Kurz hinter dem Ort sollte man auf die Route des Crêtes wechseln, weil es da noch schönere Aussichtspunkte auf die Schlucht und die steil abfallenden Felsen gibt.
Der höchste Punkt der Nordroute ist auf 1459 m.
Die Südroute führt zunächst zum Aussichstpunkt Balcons de la Mescia oberhalb des Zusammenflusses von Verdon und Artuby. Auch auf der Südroute (Cornice Sublime) gibt es immer wieder Aussichstpunkte, wie z.b. bei der Brücke Pont de l'Arby, wo man die Bungeejumper sehen kann, die sich hier 142 m in die Tiefe stürzen.
Als wir das erste Mal die Verdon Schlucht aufsuchten, war es ein Tagesausflug von St. Raphael aus. Wir fuhren die ganze Route um die Schlucht, um anschliessend einen Einstieg zu finden, so dass wir hinunterwandern konnten.
Der Weg ging zunächst teilweise über Treppen recht steil hinunter - ungefähr 500 m Höhenunterschied waren zu bewältigen,
Es war wirklich eindrucksvoll, von dort unten die hoch aufragenden Felswände zu sehen. Und da muss man wieder hoch!
Wir kühlten uns nur die Füsse ab im Fluss, denn das Wasser war selbst im Hochsommer eiskalt.
Es war schon recht anstrengend wieder hinaufzuklettern, zumal es mitten im Sommer recht heiss war. Wir kamen oben dann quasi mit dem letzten Tropfen Wasser an.
Einmal fuhren wir gezielt zur Gorge du Verdon, um endlich die Wanderung durch die Schlucht zu machen. Wir hatten am Ankunfstag ein wundervolles Wetter.
Aber leider regnete es dann die ganze Nacht über so stark, dass im Hotel sogar der Eingangsbereich überflutet war. An eine Wanderung war bei diesen Bedingungen leider nicht mehr zu denken, es wäre viel zu gefährlich gewesen.
Aufbruch: | 22.09.2019 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 06.10.2019 |