Wir setzen unsere Reise durch die Welt mit dem Ziel Südostasien fort!
Rundreise durch Myanmar
Ankunft in Yangon
Zehn Minuten vor der planmäßigen Ankunftszeit landet unsere Maschine der Thai Airways auf dem Internationalen Flughafen der Hauptstadt von Myanmar. So entspannt, wie die gesamte Anreise dieses Mal verlief: Deutsche Bahn pünktlich und sauber, Service der Thai Airways freundlich und herzlich, so zügig kamen wir auch durch die Immigration und waren recht zeitig im Hotel.
Soe, unsere liebe Bekannte, ließ uns wenig Zeit zum Luftholen. Kaum, dass wir geduscht und umgezogen waren, ging es los in das burmesische Großstadtgewusel.
Die Temperaturen sind für uns sommerlich heiß bei knapp 30 Grad. Von Soe lernen wir allerding, dass zurzeit Winter in Myanmar herrscht. Allein, dass es im Sommer noch heißer und vor allem feuchter ist, unterscheidet das Klima beider Jahreszeiten. Und dann gibt es noch die Regenzeit zwischen Winter (November-April) und Sommer (Juli- Oktober). Übrigens trennen uns mit Deutschland 5 und eine halbe Stunde, etwas ungewöhnlich, aber hier wird uns sicher noch so Einiges eigenartig erscheinen.
Wir fahren zunächst zum größten und bekanntesten Markt der Stadt, dem Bogyoke Aung San Market. Das Gebäude stammt noch aus der alten Kolonialzeit, in den schmalen Gängen erhält der Käufer alles, was das Herz begehrt. Wir bewundern das reichhaltige Angebot von Gemüse und Obst sowie Unmengen bunter Stoffe für die traditionellen Wickelröcke (longyi), die auch die Männer mehrheitlich tragen.
Doch das Markttreiben bleibt nicht beschränkt auf die Markthalle, sondern erstreckt sich auf die umliegenden Gassen und Straßen. Überall wohin wir sehen, wird Ware feilgeboten, gehandelt und gegessen. Wir erreichen China Town, das in leuchtendem Festtagsrot erstrahlt und kommen schließlich zum Rathaus in der Innenstadt. Hier bestimmen die alten und ehrwürdigen Kolonialbauten das Stadtbild: die Bank, das Gerichtsgebäude, verschiedene Kirchen. Vor dem Rathaus ragt eine Stele auf weitem Platz auf. Sie erinnert an die Unabhängigkeit des Landes vor mehr als 70 Jahren. Ansonsten sehen die Wohn- und Bürogebäude aus der Kolonialzeit recht renovierungsbedürftig aus. Vielfach hat die Feuchtigkeit die Wände unansehnlich schwarz werden lassen.
Soe hat geduldig auf unsere Fragen geantwortet und so haben wir am ersten Tag auch erfahren: Ursprünglich war mit den Engländern der Linksverkehr in Myanmar üblich. Von einem zum anderen Tag entschied der damalige führende Militär im Jahr 1970 von nun an halten wir es wie die Amerikaner, Deutschen usw. und fahren rechts, nur die Autos sind weiterhin für den Linksverkehr ausgerüstet. Der Verkehr ist sehr zähflüssig. Wir erleben viel Stau, sehen auf den Straßen kaum Motor- und Fahrräder. Die Fußgänger haben es schwer, weil die Fußwege eigentlich nicht begehbar sind: Fehlende Gehplatten, Unebenheiten und plötzlich ganz fehlende Gehwege gestalten das Laufen durch die Stadt recht abenteuerlich, vor allem abends, weil auch vielfach die Straßenbeleuchtung fehlt. Mich erinnert das Straßenbild sehr an die 80er Jahre in China.
Soe zeigt uns geduldig ihre Heimatstadt. Sie unterrichtet an einer privaten Schule Informatik und hat sich extra für uns eine Woche freigenommen, um uns auf der Rundreise zu begleiten.
Junge Frauen in typischer bunter Kleidung und im Gesicht die Tha-na-ka Creme, die durch das Reiben der Rinde einer bestimmten Holzart gewonnen wird und als Schutz vor der Sonne, aber auch als Schönheitscreme im Gesicht aufgetragen wird. Selbst Kinder und auch Männer tragen die Creme auf.
Junge Bettelmönche, vielfach noch Kinder, sind auf und um den Markt mit großen Gefäßen für Sach- und Finanzspenden von den Händlern unterwegs.
Eine Strecke fahren wir mit der Circular Train, der einzigen innerstädtischen Bahn. Ansonsten gibt es Busse und Taxen im öffentlichen Nahverkehr. Die Fenster sind offen, und auch sonst geht es auf den Bahnsteigen und im Zug recht rustikal zu.
Soe kauft für Siegmund Betelblätter zum Kauen, die auch mit Tabak gemischt werden können und nach vielem Kauen sich dunkelrot verfärbt und dass die Zähne der meisten Männer unansehnlich rot aussehen lässt. Siegmund spuckt nach zweimal Kauen das Ganze aus. Es wurde ihm zu scharf im Mund.
Wir stehen vor dem Rathaus. Zwei Parteien bestimmen maßgeblich das Wohl der Stadt, wobei Soe meint, dass vielfach das Militär nur die Kleidung gewechselt habe. Sie hoffe sehr auf die Kräfte der Demokratie und dass die Zeit der Diktaturen vorbei ist. Mit sehr großem Respekt spricht sie von Aung San Suu Kyi, die eigentliche Führerin des Landes.
Aufbruch: | 15.01.2020 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 14.02.2020 |
Kambodscha
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