Wir setzen unsere Reise durch die Welt mit dem Ziel Südostasien fort!

Reisezeit: Januar / Februar 2020  |  von Gundula Henkel

Rundreise durch Myanmar: Wir reisen weiter ins Landesinnere

Unsere erste Station Heho und die Pindaya Tropfsteinhöhle im Gebiet der Danu

Wir reisen weiter ins Landesinnere
Unsere erste Station der Inle See (Inlay Lake) im Staat Shan

Nach gut einer Stunde Flug landen wir auf dem Flughafen der Stadt Heho im Nordosten des Landes, dem Ausgangspunkt für viele Unternehmungen im Staat Shan. Das Flughafengebäude hat einen Zugang für die Gäste, die an- und abreisen sowie für die Koffer, die direkt aus dem Flugzeug an die Reisende verteilt werden. Da wir jetzt in einem anderen „Staat“ sind, müssen wir erneut unsere Pässe und Visumsunterlagen beim Immigration Schalter zeigen. Zumindest können wir uns diese Tatsache nur so erklären. Wir befinden uns ca. 1300 Meter über dem Meeresspiegel. Am Tag scheint die Sonne recht warm vom strahlend blauen Himmel, aber kaum ist sie untergegangen wird es recht kühl und frisch.

Myanmar ist ein Vielvölkerstaat. Sieben große Volksgruppen mit mehr als 130 unterschiedlichen Ethnien leben im Land. Die Einheimischen sprechen nicht von Minderheiten, weil alle gleichberechtigt miteinander im Land leben, es sei denn sie gehören einer nicht buddhistischen, beispielsweise der muslimischen Ethnie an. Hier stoßen Akzeptanz und Respekt der ansonsten so ausgeglichenen und äußerst freundlichen Menschen an ihre Grenzen. Kim, unsere Begleiterin während unseres Aufenthaltes im Shan-Gebiet und eine Freundin von Soe, bemüht sich um Erklärungen. Wir halten fest, dass sich die Shan-Menschen ausschließlich zum Buddhismus bekennen und diesen Glauben sehr ernst nehmen. Auch unsere aufgeklärte Kim, von Beruf Reiseleiterin für englisch- und spanischsprachige Gruppen, lebt in der Religion und ist fest in der Tradition und Kultur ihres Landes verwurzelt. Mit vielen Dingen, die für uns nicht nur neu, sondern auch recht unverständlich, hat sie sich offenbar arrangiert. Dass wohl in jedem Haushalt ein kleiner buddhistischer Altar steht und regelmäßig die Pagoden aufgesucht werden, das können wir noch verstehen. Dass aber ihre Mutti mit ihrem Geld zwei bis drei Mönche täglich mit zwei Mahlzeiten versorgt, ist für uns wiederum nur schwer einzusehen. Auch hier versucht unsere höfliche und stets gut gelaunte Kim versucht zu erklären. Die überwiegende Mehrheit der Menschen im Land, gut 70% , lebt auf dem Land in kleinen Dörfern und Gemeinden, die im Wesentlichen alle über eine Pagode und ein angeschlossenes Kloster verfügen. In den Klöstern wohnen die Mönche, über 500 Tausend im gesamten Land. Mehr als die Hälfte im Gebiet Mandalay/ Bagan, die andere Hälfte ist verteilt, vor allem auf die ländlichen Gebiete im Osten und Süden des Landes. Die Mönche studieren und meditieren, sie arbeiten nicht, sondern werden von der Bevölkerung mitversorgt. Und das seit jeher. Sicher, so gibt Kim zu, gesellen sich gern auch Arbeitsscheue unter die Mönche, aber das lässt sich schnell herausfinden. Denn jeder Junge durchläuft vor und nach dem 20. Geburtstag eine sogenannte Novizenweihe im Beisein von hochrangigen Mönchen. Auf diese Weise können sie sich zum Mönchsein bekennen oder nach mehreren Tagen wieder ins weltliche Leben entlassen. Die Familie achtet sehr darauf, dass die Mönchsgemeinschaft eine geachtet und dem eng und ehrlich Glauben verbundene ist. Meist bleiben die Kinder aus armen Familien in den Klöstern. Übrigens werden die Jungen für die Weihe in helle Farben, wie rosa und gelb gekleidet.

Warum die meist nicht wohlhabenden Menschen nicht allein die Mönche selbstlos unterstützen, sondern auch viel Geld für Opfer und Spenden in den Pagoden lassen, fragen wir uns auch beim Besuch der Pindaya Höhle, eine Stunde Fahrt von Heho entfernt, im Verwaltungsbezirk der Danu. Eigentlich eine wunderschöne Naturtropfsteinhöhle auf halber Höhe eines Berges mit Blick auf einen künstlichen See ist vollgestellt mit mehr 8500 Buddhafiguren unterschiedlicher Größe und Aussehens, sodass der Naturstein nur zu erahnen ist. Kim erzählt uns, dass die Entstehung der Höhle auf eine wunderschöne Geschichte von einem Prinzen und sieben Schwestern zurückgeht. Danach hat der Prinz die Schwestern vor einer Riesenspinne gerettet, die die Mädchen angreifen wollte, während sie sich in der Höhle nach dem Baden im See ausruhen wollten. Die Spinne ist am Höhleneingang noch zu sehen. Erst im Mitte des letzten Jahrhunderts wurde die Höhle wirklich durch einen Engländer entdeckt und in der Höhle drei alte Buddhafiguren aufgefunden. Seither werden mit dem alten Buddhas Wunderkräfte für das irdische Dasein verbunden, sodass stets neue Buddhas von Pilgern aus aller Welt in der Höhle aufgestellt werden. Heute erfolgt das sehr einfach elektronisch, so erklärt uns Kim, auf einer eigens für die Spende eingerichteten Webseite. Auch hier wird das Geld auch für die Erhaltung der Höhle und die Bezahlung des Personals verwendet. Die „Buddhabesitzer“ kommen immer wieder zu ihren Statuen und erhoffen sich viel Gutes im Leben durch ihre Spenden. Kim gibt auf unsere Nachfrage zu, dass das Geld oftmals für karitative Zwecke besser aufgehoben wäre.
Auch hier dürfen die Einheimischen kostenlos die Stätte aufsuchen, der Ausländer bezahlt; er wird bereits beim Betreten der Verwaltungszone der Danu zur Kasse gebeten.

Shan Bauern beim Bearbeiten ihrer Felder.

Shan Bauern beim Bearbeiten ihrer Felder.

Straßenarbeiten in einem Dorf bei laufendem Verkehr. Alles absolute Handarbeit ...

Straßenarbeiten in einem Dorf bei laufendem Verkehr. Alles absolute Handarbeit ...

Wir erreichen das Gebiet der Dann Nationalität und zahlen 5 US Dollar Eintritt pro Ausländer.

Wir erreichen das Gebiet der Dann Nationalität und zahlen 5 US Dollar Eintritt pro Ausländer.

Vom hier aus haben wir einen wunderschönen Blick über den See auf die umliegenden Berge, wo sich auch die Pindaya Höhle befindet.

Vom hier aus haben wir einen wunderschönen Blick über den See auf die umliegenden Berge, wo sich auch die Pindaya Höhle befindet.

Eigentlich ist das Baden verboten. Aber in der warmen Mittagssonne wird nicht nur die Wäsche gemacht, sondern auch gleich ein Bad in dem künstlich angelegten See genommen.

Eigentlich ist das Baden verboten. Aber in der warmen Mittagssonne wird nicht nur die Wäsche gemacht, sondern auch gleich ein Bad in dem künstlich angelegten See genommen.

Zur Höhle führen überdachte Treppen. Wir kommen mit dem Auto. Vor dem Betreten der Höhle müssen die Schuhe abgelegt werden. Dann geht es mit dem Lift in den Glastürmen zum Eingang der Höhle. Links sind die Riesenspinne, der Prinz, mit Pfeil und Bogen bewaffnet und die sieben Schwestern zu sehen.

Zur Höhle führen überdachte Treppen. Wir kommen mit dem Auto. Vor dem Betreten der Höhle müssen die Schuhe abgelegt werden. Dann geht es mit dem Lift in den Glastürmen zum Eingang der Höhle. Links sind die Riesenspinne, der Prinz, mit Pfeil und Bogen bewaffnet und die sieben Schwestern zu sehen.

Vom Eingang der Höhle haben wir einen wunderschönen Blick ins Tal auf das Dorf und den See.

Vom Eingang der Höhle haben wir einen wunderschönen Blick ins Tal auf das Dorf und den See.

In der Höhle ist vom Naturstein kaum etwas zu sehen, so voll ist sie bereits mit Buddhastatuen vollgestellt.

In der Höhle ist vom Naturstein kaum etwas zu sehen, so voll ist sie bereits mit Buddhastatuen vollgestellt.

Diese drei Buddha befanden sich bereits bei Entdeckung in der Höhle und werden jetzt hinter Glas vor Zugriffen geschützt.

Diese drei Buddha befanden sich bereits bei Entdeckung in der Höhle und werden jetzt hinter Glas vor Zugriffen geschützt.

Hier wird das bekannte Blütenpapier der Shan hergestellt. Altes traditionelles Handwerk.. Hier wird die Rinde des Maulbeerbaumes weich geklopft. Im Hintergrund sind die Rahmen für die Papiertrocknung zu sehen.

Hier wird das bekannte Blütenpapier der Shan hergestellt. Altes traditionelles Handwerk.. Hier wird die Rinde des Maulbeerbaumes weich geklopft. Im Hintergrund sind die Rahmen für die Papiertrocknung zu sehen.

Der Rindenbrei wird  in  viereckige  Siebrahmen eingeschwemmt, dann hochgezogen und mit Blüten versehen. .

Der Rindenbrei wird in viereckige Siebrahmen eingeschwemmt, dann hochgezogen und mit Blüten versehen. .

Die Masse wird in der Sonne getrocknet, bis das Papier abgezogen werden kann.

Die Masse wird in der Sonne getrocknet, bis das Papier abgezogen werden kann.

Zum Schluss wird die Oberfläche mit farbigem Öl eingerieben, um die Schirme Wasserabweisend zu machen.

Zum Schluss wird die Oberfläche mit farbigem Öl eingerieben, um die Schirme Wasserabweisend zu machen.

Kim führt uns auf dem Weg zum Inle See durch ein Dorf, in dem Besen und Zigarren hergestellt werden. Im Dorf ist es am Nachmittag ruhig, nur wenige Bewohner treffen wir an. Die Bauern sind noch auf den Feldern, erst wenn sie vor dem Sonnenuntergang ins Dorf zurückkommen, wird es lebendig auf den Wegen und Plätzen im Dorf, erzählt uns Kim.

Kim führt uns auf dem Weg zum Inle See durch ein Dorf, in dem Besen und Zigarren hergestellt werden. Im Dorf ist es am Nachmittag ruhig, nur wenige Bewohner treffen wir an. Die Bauern sind noch auf den Feldern, erst wenn sie vor dem Sonnenuntergang ins Dorf zurückkommen, wird es lebendig auf den Wegen und Plätzen im Dorf, erzählt uns Kim.

Der Familie geht es gut, weiß Kim zu berichten, sich haben im Untergeschoss ihr Business, Besen- und Zigarren Herstellung, im Obergeschoss wird gewohnt. Ein große Gemüsegarten gehört ebenso zum Anwesen.

Der Familie geht es gut, weiß Kim zu berichten, sich haben im Untergeschoss ihr Business, Besen- und Zigarren Herstellung, im Obergeschoss wird gewohnt. Ein große Gemüsegarten gehört ebenso zum Anwesen.

Aus den auf den umliegenden Feldern geernteten Gras werden die Besen hergestellt, die auf den Wochenmärkten verkauft werden.

Aus den auf den umliegenden Feldern geernteten Gras werden die Besen hergestellt, die auf den Wochenmärkten verkauft werden.

Im offenen Lastwagen werden die Bauern auf den Feldern aufgesammelt und zum Feierabend nach Hause gefahren.

Im offenen Lastwagen werden die Bauern auf den Feldern aufgesammelt und zum Feierabend nach Hause gefahren.

© Gundula Henkel, 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir beginnen in Myanmar, Yangon. Eine Rundreise schließt sich an, die am Meer enden wird. Danach fliegen wir über Bangkok nach Siem Reap, um uns die Tempelanlage Angkor Wat anzusehen. Im Anschluss geht es auf eine Rundreise durch Vietnam. Wir werden in Hanoi starten, fahren dann mit Bus und Bahn bis nach Ho Chih Minh Stadt, dem alten Saigon. Vier Wochen Wärme und sicher Sonne satt liegen vor uns. Wir werden eintauchen in neue und unbekannte Kulturen. Das gilt vor allem für Myanmar.
Details:
Aufbruch: 15.01.2020
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 14.02.2020
Reiseziele: Myanmar
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Gundula Henkel berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.
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