Wir setzen unsere Reise durch die Welt mit dem Ziel Südostasien fort!
Rundreise durch Myanmar: Buddistische Stätten und historische Plätze
Buddhistische Stätten und historische Plätze in Yangon
Unser zweiter Tag in Yangon beginnt mit dem Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hotels mit Blick auf die goldene Spitze der Shwedagon Pagode, dem buddhistischen Heiligtum Myanmars. Vor dem Westeingang der Pagode werden wir dann wenig später von Soe, ihrer Tochter und ihrem Mann begrüßt. Sie haben für uns den Tag geplant: wir machen zunächst einen Rundgang durch die Tempelanlage der gut 90 Meter hohen Pagode, für deren Bau fast 60 Tonnen Gold verwendet wurde.
Gut 90 Prozent der Myanmaris bekennen sich zum Buddhismus, und auch Soe und ihre Familie machen keinen Hehl daraus, dass sie oft die Anlage zum Meditieren und Entspannen aufsuchen. Es bestehe zwar keine Verpflichtung, jede Woche in die Pagode zu gehen , aber wenn immer ihre Gefühlslage Trost benötigt, suchen sie eine Pagode auf.
Doch vor dem Betreten der Pagode werden wir von Soe und ihrem Mann fachmännisch eingekleidet: Siegmund wird in den longyi eingewickelt, und ich dmuss einen leuchtenden „htamein“ (langer Wickelrock) über meine kurze Hose ziehen. Da die die langen Wickelröcke one size Kleidungsstücke sind, kommt es eigentlich nur darauf an, sie entsprechend der Taille, soweit vorhanden, fest zuziehen, damit sie beim Gehen sich langsam nach unten bewegen. Und wir müssen vor dem Betreten der Pagode unsere Schuhe und Strümpfe ausziehen. Sämtliche Tempelanlagen dürfen nur barfuß betreten werden. Die Böden werden zwar stets gereinigt und scheinen auf dem ersten Blick auch sauber, aber ein Blick auf meine Fußsohlen und Strümpfe bei Rückkehr ins Hotel zeigt, dass ich mich doch ein wenig getäuscht habe.
Auf unserem Weg durch die Anlage begegnen uns Menschen aller Altersklassen und Schichten. Wir treffen auf junge Familien ebenso wie auf meditierende Frauen und in Gebete versunkende Mönche. Touristen sehen wir weniger. Soes Tochter Honey fragt uns nach unserem Geburtswochentag gefragt, weil jedem Wochentag ein Tier und eine eigene Gebetsecke zugeordnet ist. Interessanterweise ist der Mittwoch in Vor- und Nachmittag unterteilt und zählt daher doppelt. Honey erklärt uns, welche Wochentage in der Partnerschaft gar nicht zusammen passen. Wir haben Glück gehabt, bei uns kann es klappen, verrät sie augenzwinkernd. Bei ihren Eltern auch, freut sie sich. Wir „erkaufen“ uns mit einer kleinen Spende das „Recht“ den Buddhas unserer Wochentagsaltare zu huldigen, in dem sie mit reinem Wasse
Immer wieder verweisen unsere Freunde auf die Kuppel der Pagode, die über und über mit Diamanten und Ringen besetzt sein soll. Es sind Spenden von reichen Myanmaris zur Erhaltung der Pagode. Denn von den Einheimischen wird kein Eintritt verlangt, allein die Ausländer dürfen für den Besuch bezahlen.
Die Shwedagon Pagode ist die bekannteste heilige buddhistische Stätte in Yangon, aber weitem nicht die einzige. Auf unseren Fahrten durch die Stadt kommen wir immer wieder an prächtig verzierten goldenen Pagoden und Tempeln vorbei. Aber für uns ähneln die die Anlagen. Allein der liegende Buddha, gut 66 Meter lang und 70 Meter hoch, im Chauktatgyi Tempel mit brillanten Augen war für uns interessant, auch weil er eigentlich wie eine Frau aussieht und wie uns Honey erzählte beim Aufrichten immer wieder ihre wunderschönen Glasaugen verlor. Sie gilt als eine der größten liegenden Buddhas und sicher für die 50er Jahr des letzten Jahrhunderts eine bautechnische Meisterleistung, nach dem die freiliegende Vorgängerstatue zerstört wurde während des Krieges.
Ebenso wie die buddhistischen Stätten liegt Soe die jüngste Geschichte des Landes seit der Unabhängigkeit am Herzen. Aus diesem Grund nimmt sie uns mit zum Prime`s Minister Office, dem Verwaltungsgebäude während der britischen Kolonialzeit. Ein wunderschöner Rundbau mit Innenhof im viktorianischen Baustil, das zurzeit aufwendig restauriert wird und zum Teil für die Besucher geöffnet ist. Auch hier wird von den Ausländern ein hohes Eintrittsgeld genommen. Sei es drum, wir haben den Raum und Fotos gesehen, wo das Attentat auf General Aung San und sieben Mitglieder seines Kabinetts kurz nach Unterzeichnung des Unabhängigkeitsvertrages mit dem britischen Premier Attlee gesehen. Die wohl fähigsten Politiker des damaligen Myanmar mussten sterben, weil der ehemalige Premier für die neue Regierung nicht berücksichtigt wurde. Ein folgenschwerer Verlust für das Land und seine weitere Entwicklung. Das wird uns schlagartig klar. Aus deshalb lebt General Aung San in den Herzen der Menschen weiter und genießt seine Tochter ein hohes Ansehen im Land.
Unser Tag endet mit einem Spaziergang zum Yangon River und durch das alte historische Viertel der Stadt am Ufer des Flusses. Leider sind bis auf wenige Ausnahmen die alten Gebäude in keinem guten Zustand mehr und lassen ihre einstige Pracht nur erahnen.
Aufbruch: | 15.01.2020 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 14.02.2020 |
Kambodscha
Vietnam