Pfälzerwald - Wanderurlaub mit Kultur und Kulinarik
Unser Dorf Ludwigswinkel
Unsere Laune hebt sich noch mehr als wir unsere großzügige und komfortabel möblierte Ferienwohnung mit zwei Gartenterrassen beziehen. Hier fühlt sich auch sofort unser Hund Ali zuhause. Nur wenige Meter und eine Wiese trennen unsere Wohnung vom Sägmühlweiher, wo der zum Haus gehörige Badesteg noch von einer Gänsefamilie, Mama, Papa und zwei Jungvögel, belegt ist. Macht nichts, zum Baden ist es eh noch zu frisch.
Abends machen wir uns auf den Weg zum ersten Spaziergang ins verschlafen wirkende Dorf, entlang des Sägmühlweihers, an dessen Ufer sich die Wasservögel langsam ins Schilf zum Schlafen zurückziehen.
Das Dorf besteht aus einigen alten Anwesen und kleinwüchsigen Häusern. An etlichen Dorfbrunnen kann man sich die Wasserflasche füllen. Bald stoßen wir auf das erste Wirtshaus, Landgraf, das mit einer sehr ordentlichen Speisekarte aufwartet. Spargel in Eierpfannkuchen mit Sauce Béarnaise oder doch lieber ein Straßburger Wurstsalat? Und zum Dessert vielleicht Erdbeerbecher? Wir nehmen unter schattigen Bäumen Platz. Es weht ein laues Lüftchen. Schnell hat man das Gefühl vergessen, das einem beim Betreten des Wirtsgartens überkam. Der ließ mit seinem rot-weißen Absperrband eher an einen Tatort als an ein Restaurant denken, noch dazu, als beim Betreten die Personalien aufgenommen wurden. An diese Corona-Prozedere wird man sich im Laufe der Reise gewöhnen.
Am nächsten Morgen machen wir uns im Dorf auf die Suche nach dem Kramerladen von der alten Frau Busch, den uns unsere Pensionswirtin empfahl. Dort könne man alles Lebensnotwendige erhalten und auch frische Semmeln für den nächsten Tag vorbestellen. Tatsächlich werden wir fündig, ein richtiger Dorfladen, alles da, vom Badeanzug über Zeitungen bis zu Mi-Nudeln. Nur leider, kein Rei-in-der-Tube und auch sonst nichts, das sich zum Wäschewaschen eignet. Und ich hatte mir doch schon am ersten Abend mein neues T-Shirt bekleckert. Der Frau Busch ist es überaus peinlich, dass sie kein Waschmittel vorrätig hat. „Morgen ist es da!“ und bis dahin: „Ich geb‘ Ihnen einfach eine Handvoll Waschpulver von mir privat mit!“ Von so viel verständnisvoller Hilfsbereitschaft bin ich gerührt. Da wandern gleich noch ein paar extra Sachen in den Einkaufskorb.
Aufbruch: | 18.05.2020 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 30.05.2020 |