Radtour von Bremen nach Wien

Reisezeit: August / September 2021  |  von Thomas Eggers

Von Fichtelberg nach Wackersdorf

05.09.2021

Die Nacht im Zelt war ultrakalt. Das mag vielleicht daran gelegen haben, dass der Ort recht hoch lag.

Nachdem ich aufwachte, ging ich als erstes ins Waschhaus um meine Powerbank an einer Steckdose zu laden, denn leider waren auf der Zeltwiese keine Steckdosen vorhanden. Gestern hatte ich die Powerbank schon ein wenig in der Rezeption aufladen können. Es ist immer nicht so ganz beruhigend, wenn man Handy und Powerbank unbeaufsichtigt im Waschhaus zurücklässt. Aber es geht meistens nicht anders.

Ich war noch im Fichtelgebirge und wollte nun an die Donau. Entsprechend meiner vorherigen Routenplanung war der beste Weg wieder einem Fluss zu folgen und zwar dem Fluss Naab. Ich hatte diesen Fluss vor meiner Routenplanung noch nie gehört.
Es gab auch wieder richtige Radwege am Fluss. Mein Plan war es zunächst von Fichtelberg dem Radweg "Fichtelnaab Radweg" zu folgen. Dieser sollte von hier 47 km nach Neuhaus führen.
Von Neuhaus wollte ich weiter dem Radweg "Waldnaabtalradweg" 33 km bis nach Unterwildenau folgen. Anschließend sollte mich der "Naabtalradweg" 93 km nach Regensburg an die Donau bringen.
So war die Routenplanung. Zusammen waren das 173 km. Obwohl es bis zur Donau nur bergab, zumindest aber nicht bergauf gehen sollte war das zu viel für einen Tag. Leider konnte ich auf der direkten Route auf den Karten im Internet keine Campingplätze ausmachen. So hatte ich zunächst erstmal kein Ziel für den heutigen Tag im Kopf und war gespannt, wie weit ich kommen und wo am Ende mein Zelt stehen würde.

Am Fichtelsee morgens wirkt es ein bisschen skandinavisch.

Am Fichtelsee morgens wirkt es ein bisschen skandinavisch.

Ich war begeistert, dass der Radweg ausgeschildert war.

Ich war begeistert, dass der Radweg ausgeschildert war.

Der Fichtelnaabradweg führte größtenteils durch Wälder. Ein unglaublich schöner Radweg. Um diese frühe Uhrzeit habe ich keinen Menschen gesehen.

In Erbendorf fragte ich mich nach einem Bäcker durch. Heute war Sonntag und ich hoffte, dass ich Glück haben würde. Tatsächlich gab es sogar einen Bäcker, welcher ein großes Frühstück anbot. Sehr geil.

In Windischeschenbach endete der Fichtelnaabradweg. Hier mündete die Fichtelnaab in die Waldnaab und der Radweg änderte seinen Namen in Waldnaabradweg. Auch er war zum Glück ausgeschildert.

Nun folgten doch wieder einige Steigungen.

Nun folgten doch wieder einige Steigungen.

Es war wie gesagt Sonntag und die Läden, die es ohnehin hier ehrlich gesagt auch gar nicht gab, waren geschlossen.
Deshalb war ich froh, dass ich am Ende des Waldnaabradweges ein Biergarten fand. Hier trank ich was.

Nun wechselte ich vom Waldnaabtalradweg auf den Naabtalradweg. Und auch er war gut ausgeschildert

Nun wechselte ich vom Waldnaabtalradweg auf den Naabtalradweg. Und auch er war gut ausgeschildert

In absoluter Wildnis tauchte auf einmal ein beschränkter Bahnübergang auf. Vorne war ein Hebel den man bedienen musste. Als ich es tat, klang eine Frauenstimme durch das Mikrophon. Sie sagte, dass sie die Schranken öffnen würde und ich mich danach von drüben melden sollte, wenn ich angekommen bin. Das machte ich dann auch. Hammer, so was habe ich noch nie gesehen.

Drüben

Drüben

Als ich in Schwarzenfeld ankam, stand dort eine Infokarte. Hier sah ich, dass es in 10 km Entfernung einen Campingplatz geben sollte. 2 Fußgänger bestätigten mir hier, dass es diesen Campingplatz auch immer noch gab.
Ich war echt froh, denn ich hatte eine Weile vorher einen Campingplatz im Internet ausgemacht, den es aber nach telefonischer Rücksprache gar nicht mehr gab.
So machte ich mich auf den Weg zum Campingplatz am Murmersee.

Und so kam ich dann endlich an. Es war ein Luxuscampingplatz (zumindest in meinen Augen). Ich wurde mit einem Caddy zu meinem Platz begleitet.
Meine Wohnwagennachbarn waren nett. Ich hatte einen Stromanschluss direkt am Zelt und es gab einen kleinen Shop der noch geöffnet hatte. Super. Duschgel wurde als aller erstes gekauft. Danach baute ich das Zelt auf und ging im sehr schönen Waschhaus duschen.

Anschließend ging ich in das Campingplatzrestaurant. Man platzierte mich zusammen mit einem Segler aus Regensburg an einem Tisch auf der Terrasse. Wir quatschten ausgiebig und tranken noch ein paar Bier zusammen. War echt super.

Ich bin ein wirklicher Fan von einem guten Salat. Der Salat im Restaurant war geschmacklich und optisch grandios.

Ich bin ein wirklicher Fan von einem guten Salat. Der Salat im Restaurant war geschmacklich und optisch grandios.

Tag 9:
Von Fichtelberg zum Campingplatz in Wackersdorf am Murner See
Tagestour 120 km
Gesamttour 887 km

Camping Fichtelberg-Fichtelberg-Unterlind-Grünberg-Ebnath-Neusorg-Weihermühle-Treversen-Grötschenreuth-Erbendorf-Krummennaab-Naabdemenreuth-Windisscheschenbach. Ende Fichtelnaabradweg
Windischeschenbach-Pfaffenreuth-Kotzenboch-Hutzelmühle-Denkenreuth-Mühlberg-Neustadt an der Waldnaab-Hammerharlesberg-Weiden in der Oberpfalz-Rothenstadt-Pirk-Pischeldorf-Oberwildenau. Ende Waldnaabtalradweg
Oberwildenau- Luhe Wildenau-Luhe am Forst-Grünau-Kettnitzmühle-Unterköblitz-Wernberg Köblitz-Iffelsdorf-Untersteinbach-Haindorf-Nabburg-Schwarzenfeld. Naabtalradweg hier verlassen
Schwarzenfeld-Asbach-durch das Charlottenhofer Weihergebiet-Bössellohe-Rauberweiherhaus-Camping Murner See

© Thomas Eggers, 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Rad von Kirchweyhe bei Bremen nach Wien. Über den Weserradweg, Allerradweg, Elberadweg, Saaleradweg, Fichtelnaabradweg, Waldnaabradweg, Naabtalradweg und Donauradweg.
Details:
Aufbruch: 28.08.2021
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 13.09.2021
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Thomas Eggers berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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