2021 - Karibu - Tansania und die Trauminsel Sansibar
18.02.2022 - Ein Generator kann Leben retten
Ich sehe was, was Du nicht siehst
Ich habe hier ein Krankenhaus gesehen, indem Mütter und Babys sterben, weil es an dem Nötigsten fehlt.
Ohne Notstrom Generator kann es bei Stromausfall den Tod bedeuten.
Doch damit ist nun Schluss. Nach unserem Besuch, bei dem ich kleine Geschenke an werdende Mütter übergeben habe, war Laura unsere Volontärin sehr betroffen. Es ging ihr unglaublich nah! Doch aus der Betroffenheit ist der Wille gewachsen zu Helfen. Vera eine andere Volontärin hat sich angeschlossen. Es war wie ein Dominoeffekt.
So haben die beiden jungen Frauen binnen kurzer Zeit 4000€ Spendengelder zusammen gesammelt.
Treffpunkt Krankenhaus
Heute kann nichts spannendes passieren, denken Laura und ich als wir Richtung Krankenhaus unterwegs sind. Wir kaufen nur einen Generator.
Doch in Afrika wird gefühlt alles zum Abenteuer.
Wir sind mit dem Arzt verabredet und während Laura sich schon sorgte, weil wir 10 Minuten zu spät sind, warten wir schließlich auf was auch immer und starten mit 50 Minuten Verspätung. Hakuna Matata
Es ist kaum zu glauben, aber wahr, wir fahren mit dem einzigen Ambulanzfahrzeug. Hoffentlich braucht es niemand, während wir damit auf Shopping Tour sind.
In dem Fahrzeug ist allerdings nichts, was einem Vertrauen einflössen würde, das hier tatsächlich jemand gerettet werden könnte. Es scheint doch eher ein reines Transportmittel, was zugegebener Maßen auch schon Leben retten kann.
Generator
Als erstes kaufen wir den Generator. Wir lassen uns noch das eine oder andere erklären, denn schließlich soll es Gutes tun! Kurz drauf sitzen wir hinter dem Tresen des Geschäfts und zählen unendlich viel Geld. Der größte Schein sind hier 10000TZS, das sind 3,80€. Man kann sich vorstellen, wie viele Scheine gezählt werden wollen, um über 2000€ zusammen zubekommen. Nachdem wir gezählt haben, kommt der Gegencheck. Könnte ja sein, das wir uns verzählt haben. Aber zum Glück stimmt alles.
Während dessen steht der Generator auf dem Bürgersteig und wird zum verladen vorbereitet.
Medical Center
In einem Fachgeschäft für Medizinische Ausstattung arbeiten wir die Wunschliste des Arztes ab.
Eine Transportliege, Sauerstoff, Blutdruck Messgeräte, Stethoskope, Entbindungsbestecke, Desinfektionsmittel und Batterien.
Dieser Einkauf hat sage und schreibe über zwei Stunden gedauert. Nicht alles war im Geschäft vorrätig, sondern musste aus dem Lager geholt werden. Dann wieder unendliches Geld zählen und immer wieder besprechen und diskutieren, was tatsächlich am Notwendigsten ist. Der Arzt ist zumindest überglücklich und er erzählt uns, das er noch nie eine solche Spende erhalten habe.
Schließlich funktionierte die Maschine nicht, um uns eine Quittung auszudrucken. Hakuna Matata, so ist das hier in Tansania. Man braucht viel Geduld!
Baby Boom
Im Krankenhaus von Leganga werden jeden Monat ca. 200 Babys geboren. An manchen Tagen bis zu 15 Geburten. Der Arzt berichtet das ca. 2 Babys im Monat sterben. Auch die Müttersterblichkeit sei hoch. Oftmals würden die Frauen zu spät ins Krankenhaus kommen, insbesondere die Massai. Was natürlich wiederum vielerlei Gründe hat. Meistens wohnen sie weit in den Savannen ohne Anbindung an Verkehrsmittel. Dann haben sie kein Geld und außerdem vertrauen sie den "Hebammen" vor Ort in ihrem Village.
Der letzte Dominostein fällt
Während diese Story mit einem kleinen Geschenk begann, endet sie heute mit einem wichtigen Schritt für das Krankenhaus. Der Generator ist an seinem Bestimmungort und wird hoffentlich dafür sorgen, das keine Mutter und kein Baby mehr wegen Stromausfall sterben muss.
Ganz nebenbei, hier ist oft für Stunden kein Strom vorhanden!
Laura und Vera können stolz auf sich sein! Sie haben die Welt ein bisschen besser gemacht.
Aber auch ich freue mich, ein Teil dieser Story zu sein.
Laura wird sich in den nächsten Tagen davon überzeugen, das er auch funktioniert.
Ich werde dann schon wieder Zuhause sein.
Aufbruch: | 31.12.2021 |
Dauer: | circa 7 Wochen |
Heimkehr: | Februar 2022 |