Heilbronner Land
Wimpfen im Tal
Auf der Rückfahrt können wir nun endlich den Kreuzgang des Klosters Wimpfen im Tal anschauen, da er nur an einigen Tagen von 15 - 17 Uhr geöffnet ist.
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Die Stiftskirche St. Peter in Bad Wimpfen entstand als Kirche des mittelalterlichen Stifts Wimpfen und gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke der frühen Gotik in Deutschland.
Die Entstehung der Kirche liegt weitgehend im Dunkeln, ein Kirchengebäude an dieser Stelle bestand vermutlich aber schon seit dem 7. Jahrhundert als Teil eines Klosters.
Im 10. oder 11. Jahrhundert wurde die Kirche im Stil der frühen Romanik nach dem Vorbild der Pfalzkapelle der Aachener Königspfalz ausgebaut, wenn auch um rund ein Drittel kleiner als das Aachener Vorbild. Aus dieser Bauphase datieren noch die Westtürme mit dem dazwischenliegenden Westportal.
Im 13. Jahrhundert – inzwischen war westlich oberhalb der Kirche und der alten Siedlung im Tal die Stauferpfalz entstanden – war die Kirche stark verfallen und wurde ab 1269 unter Dekan Richard von Deidesheim erneuert. Als Baumeister berief er einen Steinmetz aus Paris, der die Steine „nach französischer Art behauen“ hat und damit ein Kirchengebäude im damals neuen Stil der Gotik schuf, das aufgrund seiner baulichen Merkmale mit Notre Dame in Paris und dem Straßburger Münster verglichen wird.
Der südlichen Querhausgiebel wird von einem großen, sechsteiligen Maßwerkfenster bestimmt, das etwa auf 1280 datiert wird. Die Giebelseite wird von Strebepfeilern begrenzt, ist mit blindem Maßwerk (Zierfenstern) versehen, von Türmchen und auf Säulen ruhenden Spitzbögen überkrönt und reich mit Figuren geschmückt.
Nördlich der Kirche befindet sich ein dreiflügeliger gotischer Kreuzgang mit Maßwerkfenstern. Anstelle eines vierten Flügels stellt die Kirchenwand damit die südliche Begrenzung des Kreuzgangs dar. Der Ostflügel ist vermutlich der älteste der Flügel und datiert aus dem späten 13. Jahrhundert. Er ist außergewöhnlich breit und war vermutlich als Begräbnishalle für die Stiftsherren geplant. Das Maßwerk aus Sandstein ist relativ wuchtig und weist feine Blattwerkverzierungen auf. Der Nordflügel wurde vermutlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts anschließend an den Ostflügel errichtet. Er ist nicht ganz so breit, das Maßwerk ist schlanker und der Blattschmuck einfacher. Der Westflügel schließlich ist formal der einfachste der drei Flügel und wurde um 1400 auf den Fundamenten eines älteren Vorgängerbauwerks errichtet. In die Wände des Kreuzgangs sind zahlreiche historische Grabplatten von Stiftsherren eingelassen, außerdem sind Fragmente von gotischen Wandgemälden erhalten. Im Innenhof befindet sich ein historischer Brunnen.
In der Weinstube Feyerabend Bad Wimpfen - wenige Geminuten von unserem Domizil - genießen wir draußen die Abendsonne bei Trollinger Rosé und einem kleinen Menu.
Aufbruch: | 23.07.2022 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 01.08.2022 |