Heilbronner Land
Domizil - Bad Wimpfen: Reichsstädtisches Museum Bad Wimpfen
Das Heilig-Geist-Spital zu Wimpfen stammt bereits aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. 1471 erfolgt die Trennung in ein geistliches Spital mit Kirche und ein Bürgerliches Spital (alemannisches Fachwerk).
Heute ist der Komplex das Reichstädtische Museum mit den Schwerpunkten: Spitalwesen, Reichsstadt, Stadtrecht, Markt undf Handwerk, Fachwerk, Schlacht bei Wimpfen sowie einem großen Stadtmodell.
Renaissance
Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert entfaltete sich mit dem Ziel der Wiederbelebung der antiken Kultur die Stilepoche der Renaissance (Wiedergeburt). Naturwissenschaften und Philosophie stellten die traditionelle kirchliche Ordnung des Mittelalters in Frage und machten den Menschen und das diesseitige Leben zum Mittelpunkt und Maßstab in der Kunst. Bewußt nahm man die Formensprache der antiken Architektur und Kunst wieder auf.
Barock
Bereits am Beginn des 17. Jahrhunderts zeigt sich in der Kunst der Renaissance eine Entwicklung hin zu verspielteren Formen unter Beibehaltung der grundsätzlichen Stilelemente der Epoche.
Hauptkennzeichen sind geschwungene Grund- und Aufrißformen, gebrochene Giebel, ornamentales Schmuckwerk und phantasievolle Ausgestaltung der Innenräume. Der Barock, ursprünglich ein Begriff aus der Bildenden Kunst, wird die Ausdrucksform des Absolutismus und der Gegenreformation.
In der durch den Dreißigjährigen Krieg schwer geschädigten Stadt Wimpfen konnten es sich nur die katholischen kirchlichen Institutionen erlauben, ihre Gebäude, z.B. die Dominikanerkirche und die Spitalkirche mit Konventhaus, im Stil des Barock oder des Rokoko zu erneuern.
Architektur
Eine Wand erzählt
Die Wände des spätmittelalterlichen Spitals sind in Fachwerkbauweise mit Fachwerkhölzern und Gefachen errichtet worden.
Der Blick ins Innere der Wand zeigt, dass die Gefache aus Steckscheiten, gewundenen Hölzern („Wand" kommt von „winden"!) und Lehm als Füllmaterial bestehen. Darauf wurde im 16. Jahrhundert eine typische Fachwerkdekoration angebracht, wie sie im rechten Feld großflächig freigelegt ist. Im Laufe der letzten 400 Jahre wurde die Wand mindestens dreißigmal neu gestrichen. Von diesen vielen Anstrichen sind in der Musterstratigraphie oben im linken Feld über dem Verputz 13 Schichten freigelegt, die sich z.T. datieren lassen. So ist beispielsweise in Schicht 23 ein Ultramarinblau verwendet, wie es erst seit 1823 hergestellt wird. Ab dieser Zeit sind kräftigere Farbgebungen zu erkennen, während vorher Weiß und gedämpfte Erdfarben (ocker, grüne Erde) vorherrschen.
die Groteskfigur aus dem 16. Jh. stammt vom ehem. Türgewände des Gasthauses 'zum Grünen Baum' - siehe auch Stadtrundgang Badgasse
„Grünes Zimmer"
Repräsentationsraum des Heilig-Geist-Ordens (15. Jh., vor der Trennung in Geistliches und Bürgerliches Spital).
An der Decke das Doppelkreuz des Ordens, daneben ein sonst in Wimpfen nicht nachweisbares Zeichen der Zimmerleute
Bodenschätze
Aufbruch: | 23.07.2022 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 01.08.2022 |