Weiberreise – Nepal 2022
Bunt
Unser Tuktukfahrer hatte noch nie von Lodhi Art gehört, dabei ist das die einzige OpenAir Galerie mit Wandmalereien von internationalen Künstlern in Delhi.
Die Open Air Galerie erstreckt sich über einen ganzen Häuserblock.
Wir haben uns zum Fotografieren, Betrachten und Entschlüsseln viel Zeit genommen und am Ende war unser Fahrer genauso begeistert wie wir.
Der zweite Programmpunkt an diesem Tag war ein Besuch des Akshardham Tempel. Der Tempel ist das spirituelle Zentrum von Delhi und ganz aus rosafarbenem Sandstein erbaut. Innen ist alles aus weißem Marmor. Der Tempelkomplex ist riesig und gefühlt laufen wir stundenlang durch die Hitze um vom Parkplatz aus hinzukommen. Der Boden um den Tempel herum ist aus schwarzem und weißem Stein und da wir die Schuhe ausziehen müssen, bevorzugen wir wie alle anderen das Weiße.
Im Gegenteil zum Vorabend hat uns dieser Tempel nicht wirklich berührt.
Die Einlasskontrollen am Tempel sind genau so streng und aufwändig wie auf dem Flughafen. Handtaschen; Kameras und Handies mitzunehmen ist verboten.
Fotografieren nicht erlaubt. Deswegen hier leider keine Fotos.
Personenkontrollen nach Geschlechtern getrennt
Den ganzen Tag über erzählt uns unser Fahrer davon, wie die Inder das momentane Fest begehen. Er erzählt von kleinen Statuen und Götterbildnissen aus Gips oder Papier, die gleichzeitig mit Bergen von Blumen und anderen Gaben an die Götter dem Fluss übergeben werden.
Teilweise werden die Opfergaben noch in Plastikfolie eingepackt, von der stark befahrenen Brücke nach unten in den Fluss geworfen.
Das ganze ist eine riesige Umweltsauerei, aber wir lernen auch die andere Seite kennen: Spontan haben wir die Eingebung, einfach mal anzuhalten. und an den Fluss zu gehen.
Natürlich werden wir als weiße Ausländer gleich angesprochen und einbezogen.
Das Zusammentreffen ist lustig und freundlich und während uns die Frauen zum Selfie auffordern, springen die jungen Mönner in den Fluß und übergeben die Statuen dem Wasser.
Am Spätnachmittag haben wir noch Energie, und beschließen einen kleinen Ausflug nach Chandni Chowk zu unternehmen. Das Viertel im Herzen von Delhi ist ein einziger riesiger Markt, auf man irgendwie alles kaufen kann.
Wir nehmen uns also ein Tuktuk und landen in einer echt abgewrackten Ecke, die scheinbar nur von Männern bevölkert wird. Alles ist sehr dreckig und es fühlt sich falsch an, hier zu sein. Wir beschließen, mit einer Motorradrikscha noch ein Stück weiterzufahren. Die Männer sitzen auf der Straße, liegen auf Karren, scheinen entspannt. Im Gegenteil zu uns. Wir versuchen einen Rikschafahrer zu finden, der zwei Brocken englisch spricht.
Das scheint hier schwierig zu sein. In die Diskussion, wo die beiden blonden Ausländerinnen hinwollen mischen sich immer mehr Männer ein. Wir sind umrundet und der Geräuschpegel steigt. Die Männer lachen und wir denken, dass sie sich lustig machen. Wir sind zum ersten Mal wirklich verunsichert und wollen nur noch weg. Irgendwann hören wir "Two hundred Rupiah" und wir schlagen ein. Entkommen!
Entkommen?
Es war eher "vom Regen in die Traufe".
Wir betreten beim Einbruch der Dämmerung die engen Marktgassen, auch hier kaum Frauen, und wir sind natürlich die einzigen Ausländer. Das Starren der Männer ist unangenehm, unfreundlich und schüchtert uns ein. Maritta noch mehr als Ines.
Wir pirschen uns trotzdem durch die Gassen, aber die einbrechende Dunkelheit hat auch ihre Wirkung.
An diesem Feiertagsabend ist hier wirklich die Hölle los, und die Straßen vor dem Markt sind ein einziges Chaos.
Zeit für den letzten Limejuice des Tages. Maritta nimmt lieber ein Feierabendbier.
Endlich entkommen !
Aufbruch: | 02.10.2022 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 01.11.2022 |