Dreiländereck - Marseille 2022 / 2023
Above San Diego oder Rue Victor Hugo - 02.01.2023
Grenoble - Valence
Ich sitze in einem Café in Valence, besser gesagt in dem Café von Valence in der Rue Victor Hugo. Zufällig stolperte ich da hinein in das Café Victor Hugo. Untergebracht bin ich in einer Pilgerunterkunft. Ein wenig müde bin ich und ich verfluche immer wieder meine innere Stimme warum sie so komplex ist.
Angekommen bin ich gegen 14:00 Uhr, mein Ziel war es um 13:00 Uhr in Valence zu sein. Unterwegs dachte ich mir, du machst dir umsonst den ganzen Stress. Gestern schrieb ich in dem extragroßen ultrabequemen Bett folgende Zeilen exakt um 21:12 Uhr der Motivation wegen:
„Vielleicht verlieh mir die Ägypten Top-50-Playlist als auch der Traum von einem Spaziergang auf den Höhen von Kathmandu spirituellen Rückenwind, vielleicht waren die zwei Tage Zug fahren oder das Blättern in *Above San Diego* auch förderlich, damit ich mich vor 13:00 Uhr auf dem Vorbereich der Kathedrale St. Apollinaris nahe der Rhone, der Rue du Ha ! Ha !, der Autoroute du Soleil, der Avenue Victor Hugo, dem Place du Temple oder dem Place de la Liberté befinde. In meinem Geldbeutel trage ich noch eine 2-Euro-Münze aus Monaco, zwei One-Pound-Scheine aus Ägypten, den Glückskeksinhalt *Etwas regelt sich von selbst!*, das glitzernde Peace-Zeichen mit dem gefalteten Kranich der Japanerin, die Jungfrau von Guadalupe aus Breslau, als auch die Reiki-Rose. In meinem Notizbuch trage ich zusätzliches Gewicht in Form von Fotografien, die zum Beispiel das Grab Theodor Herzl in Jerusalem, selbstverständlich die Poet‘s Corner, einen Palmenstrand in Gabun, die Via Giulia Nr. 66, Berninis Obelisken tragende Elefantenskulptur in Rom oder einen Silver Shadow abbilden. Warum nimmt er diese Last nur auf sich mag geneigter Lesende sich fragen. Daheim quollen meine Kreativitätsspeicher in den kleinen Kisten über und die Erfordernis meinte ich erkannt zu haben, eben aus Zufall diese Gemälde mit mir zu führen.“
In diesem Café fühle ich mich wie in Wien oder Budapest. Es ist angenehm. Der Kaffee ist köstlich. Die Bedienung ein Wunder. Wenn ich mich in Marseille befinde bin ich zwar nicht in Kapstadt, am Kap der guten Hoffnung, am Cap Finisterre oder am Nordkap angelangt. Aber irgendwo bin ich dann schon angelangt. Dann kann ich sagen, dass Schwarzes Meer via Donau, Atlantik via Loire und Marseille via Rhone erradelt wurden. Weitestgehend zumindest. Die Nordsee mit dem Rhein wird dieses Jahr noch folgen.
Viele Fragen habe ich mir auf der heutigen Etappe wieder gestellt. Gerne würde ich mir wünschen, meinen Kopf manchmal auszuknipsen. Ich akzeptiere die Dinge wie sie sind. Zumindest versuche ich es.
Morgen geht es weiter nach Avignon. Ein wenig befinde ich mich auf der Flucht. Oder ich fahre kontinuierlich dem Neuen entgegen, erlebe das Abenteuer und begegne den Menschen immer wieder intensiv.
Ich freue mich darauf, am Mittwoch in Marseille mein Gesicht im Spiegel in Gänze anzuschauen. Ein wenig werde ich dann von dieser Tour gezeichnet sein, mannigfaltige Erinnerungen in der Schatzkiste meines Herzen tragen und weitere Träume hegen und pflegen.
Aufbruch: | 29.12.2022 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 07.01.2023 |
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