2023 - Uganda und Tansania
01.11.2023 - Die Tage fliegen
Unterschiede
Ich denke gerade an den alten Mann, der gegenüber des Hostel in Ilboru lebt. Jeden Morgen wurde ich von einem schabenden Geräusch geweckt. Es war ein Geräusch das durch daß hin- und herschieben eines Plastikstuhles auf Pflaster entstanden ist. Dann wußte ich, der alte Mann ist wach und sucht nun ein Plätzchen wo er für eine Weile sitzen kann. Irgendwann würde er aufstehen und seinen Stuhl an einen anderen Platz schieben. Manchmal blätterte er in einem kleinen Büchlein. Wenn ich ihn morgens begrüßte ging jedesmal ein Lächeln über sein Gesicht. Er ist über achtzig und schwer dement. Doch er wird liebevoll von seiner Familie umsorgt und er kann sicher sein, in seinem Zuhause eines Tages Abschied nehmen zu dürfen von dieser Welt.
In vielen Gesprächen mit Einheimischen sagt man mir, daß es hier quasi keine Altenheime gibt und das es einfach normal ist im Kreise der Familie zu altern und schließlich zu sterben.
Heute vormittag habe ich mir zwei weitere Kindertagesstätten angesehen. Einfach aus Interesse und um Unterschiede zu sehen.
Diese Einrichtung wurde von einem Lehrer gegründet, der dafür sorgen möchte, dass mehr Kinder eine Chance auf Bildung haben.
Es gibt in Tansania einfach so unglaublich viele Kinder. Während man auf unseren Straßen die alternde Generation sieht, ist man hier stets von Kindern umzingelt.
Diese Einrichtung ist in sofern etwas besonderes, dass die Kindertagesstätte in einer Kirche ist. Die GK Foundation wurde erst vor einem Jahr gegründet. Die Kirche hat ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.
Danach gehe ich zum Tanz Hands. Das ist ein von Deutschen gegründetes Rehabilitation Zentrum indem auch ein Kaffee integriert ist.
Müllabfuhr
Auf meinem Weg zum Hostel höre ich eine Trillerpfeife und dann sehe ich einen Traktor mit Anhänger. Die Anwohner kommen aus den Häusern gelaufen und dann werden Eimer, Tüten, Säcke voll mit Müll (völlig unsortiert) auf den Anhänger geworfen, dort entleert und dann werden die Behältnisse im hohen Bogen auf die Straße zurück geworfen. Jeder Anwohner greift wieder seinen Behälter und verschwindet ins Haus zurück. So funktioniert das hier mit der Müllabfuhr.
Besuch weiterer Patenkinder
Heute nachmittag besuche ich nun die letzten drei Familien unserer Patenkinder. Obwohl ich das schon einige Male auf dieser Reise getan habe, freue ich mich jedes Mal auf's neue auf diese Besuche.
Natürlich habe ich auch für diese Familien Lebensmittel gekauft. Ich folge Frank, er kennt hier jede Abkürzung.
Sabra hat uns schon erwartet, denn es hat sich unter den Kindern herumgesprochen, dass wir heute kommen werden. Auch sie ist mega glücklich über die Geschenke (zwei T-Shirts und ein Springseil).
Es dämmert schon als wir zu Aisha gehen. Sie wohnt etwas außerhalb ...
Auf dem Feld wird Reis angebaut.
Dann erreichen wir das neue Zuhause der Familie. Sie haben sich seit meinem letzten Besuch ein kleines Grundstück gekauft und dieses Haus gebaut. Wir würden sagen, es ist ein Rohbau. Aber sie bewohnen bereits ein Zimmer. Fenster gibt es noch nicht. Daher ist die Fensteröffnung mit Plastik Plane verschlossen. Draußen hängt die Schuluniform von Aisha zum trocknen.
Es ist jedesmal aufs Neue etwas ganz besonderes für mich, die Post der Paten und ein paar Lebensmittel Spenden von unserem Verein zu übergeben.
Es ist schon stock dunkel als wir den langen Rückweg antreten. Ich bin heute sooo viele Kilometer gelaufen, das ich richtig müde bin. Müde, dankbar und zufrieden.
Aufbruch: | 22.09.2023 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 07.11.2023 |