2023 - Uganda und Tansania
26.09.2023 - Kampala
Abendstimmung am Viktoria See
Gestern konnten wir noch die abendliche Stimmung am Viktoria See einfangen.
Schuhschnabel
Dave hat uns noch berichtet das der Schuhschnabel äußerst selten geworden ist und wir richtiges Glück hatten ihn aus nächster Nähe zu sehen. In diesem riesigen Sumpfgebiet gibt es nur noch 15 Brutpaare. Diese legen alle 2-3Jahre zwei Eier. Großgezogen wird aber nur das stärkere Kücken.
Mitfahrgelegenheit nach Kampala
Wir hatten großes Glück, das Dave heute morgen einen Termin in Kampala hat. Daher hat er uns angeboten uns mitzunehmen. Die Fahrt von Entebbe nach Kampala dauerte ca. eine Stunde. Die meiste Zeit haben wir im stockenden Verkehr in Kampala's Straßen verbracht. In Kampala zeigt uns Dave noch ein Taxi und dann fahren wir für 30000UGX bis zum Hotel Villa Acacia. Es liegt auf einem der sieben Hügel auf denen die Stadt einst erbaut wurde.
Paul
Gegen Mittag sind wir mit Paul verabredet. Er ist ehrenamtlich als Sozialarbeiter in Kampala tätig. Ich habe ihn über Facebook kennengelernt. Er erzählt uns von seinen Projekten. So hat er z.B ein Waisenhaus, betreut ein Frauen Projekt und kümmert sich um Straßenkinder. Wir haben 3 Satz Trikots, 2 Fußbälle und etwas Kinderkleidung mitgebracht. Das soll seinen Projekten zu Gute kommen. Wir ahnen nicht wirklich was uns heute noch erwartet.
Das Waisenhaus
Mit einem Taxi machen wir uns auf den Weg zum Waisenhaus. Es liegt am Stadtrand von Kampala. Unterwegs halten wir kurz, denn wir wollen noch ein paar Bananen für die Kinder besorgen.
Das Haus in dem die Kinder leben gehört Paul. Die Jungen und Mädchen hat er regelrecht von der Straße aufgesammelt. Dann rehabilitiert er sie, ehe sie zur Schule gehen können.
Er führt uns herum. Es fehlt an vielen Dingen.
Wir übergeben einige der Trikots einen Ball und für die Mädchen etwas Kleidung. Leider haben wir nicht viel Zeit, denn Paul will uns noch zwei weitere Projekte zeigen. Doch ehe wir gehen, gibt es noch einige gemeinsame Fotos und die Kinder tanzen für uns.
Das Schlafzimmer der Mädchen. Außer den Betten gibt es nichts. Die wenige Kleidung die sie besitzen lagert in Kartons.
Im Wohnzimmer erzählt Paul ein paar Lebensgeschichten der Kinder. Sie ähneln sich. Frauen die früh Kinder bekommen, von den Vätern verlassen werden, die ihre Kinder nicht satt kriegen und sie schließlich sich selbst überlassen oder die Kinder laufen davon in der Hoffnung in Kampala eine Zukunft zu haben.
Frauenprojekt
Kreuz und quer fahren wir durch die Stadt zu den Slums von Kampala. Ehe wir uns versehen sind wir mitten drin. Paul ist hier bekannt. Alle begrüßen ihn freudig. Er genießt hier Vertrauen und so werden auch wir freundlich begrüßt. Wir gehen durch schmale Gänge an Blechhütten vorbei. Überall Müll, Dreck, Armut. Die Menschen hausen auf engstem Raum zusammen. Alles ist irgendwie Menschenunwürdig. Dazwischen betreiben sie ein kleines Business. Schmelzen z.B alte Motorblöcke ein und stellen anschließend Gefäße daraus her. Darauf sind sie stolz und hoffen eines Tages diesen Ort verlassen zu können. An einem etwas größeren Platz bin ich plötzlich von vielen Frauen und ihren Kindern umringt. Paul hatte uns angekündigt. Ich überreiche den Müttern etwas Kleidung für ihre Kinder. Einigen ziehe ich es direkt an. Die Frauen und Kinder sind so dankbar. Auch diejenigen die leider nichts abbekommen haben, freuen sich für die anderen.
Hier werden Aluminium Töpfe hergestellt. Sie schmelzen alte Automobilteile ein und stellen daraus diese Töpfe her. Ich verteile die mitgebrachten Kleidungsstücke an die Kinder.
Diese Frau stellt diese Kochhilfe her. Ihr Zuhause ist die Pappe auf der sie steht. Dort arbeitet, kocht, schläft und lebt sie mit ihrem Kind. Unfassbar für unsere Augen.
Kinder der Straße
Wenn du denkst es geht nicht schlimmer, dann hast du dich getäuscht. Wir treffen die Jungen von der Straße. Paul betreut sie, um sie zu resozialisieren. Ihr Leben besteht aus Kleber schnüffeln, Drogen, Hunger und auf der Straße zu leben. Man sieht es ihnen an. Es sind Jugendliche die zum Teil in den Slums geboren wurden und sehr früh sich selbst überlassen wurden. Bildung haben sie nie erhalten und auch keinerlei Fürsorge. Paul will ihnen mit Hilfe des Glaubens neue Hoffnung geben. Wir gehen mit den Jungs in die Kirche. Dort überreichen wir die Trikots und einen Fußball. Sie sind so dankbar.
Schließlich verabschieden wir uns. Aber eines ist ganz sicher, das was wir heute gesehen haben wird uns noch lange beschäftigen. Es macht uns wieder einmal klar, welch ein Glück wir haben so gut versorgt leben zu dürfen. Wir verabschieden uns schließlich auch von Paul, der hier großartige Arbeit leistet. Wir drücken ihm noch etwas Geld für die Straßenkinder in die Hand, er soll ihnen dafür etwas zu essen geben.
Zusammen mit den Jungs gehen wir in einen Raum den die Kirche für die soziale Arbeit zur Verfügung stellt. Paul stellt uns vor und dann spreche auch ich ein paar Worte zu ihnen, ehe wir die Trikots verteilen.
Acacia Mall
Nachdem wir uns von Paul verabschiedet haben gehen wir zur Mall um Geld vom ATM zu holen. Wir werfen auch einen Blick in die Mall. Was für ein krasser Unterschied zu dem was wir heute gesehen haben. Arm und reich liegt oft so nah nebeneinander.
Gedanken
Dieser Tag hat wieder einmal gezeigt, was es für die eigene Zukunft und das eigene Leben ausmacht, wo man geboren wird.
Aufbruch: | 22.09.2023 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 07.11.2023 |