Mit dem Motorboot von Drachten(NL) nach Rathenow

Es regnet den ganzen Tag bei wenig Wind. Wir schippern gen Osten, der Verkehr ist überschaubar.
Als wir gegen Mittag vor der einzigen Schleuse heute, Hannover Anderten, stehen und versuchen uns anzumelden, ist die Telefonnummer aus der Karte falsch. Schließlich finde ich dank Internet die richtige, und als ich dem Mann in der Leitstelle beim Anmelden von der falschen Nummer berichte, fragt der doch tatsächlich “Was habt ihr denn für Karten, sind die von vor dem Krieg?“ Grins, sie sind 3 Jahre alt. Im Vorhafen der Schleuse liegen 7 Binnenschiffe die warten, und hinter uns 2 Sportboote. Eine Schleusenkammer ist außer Betrieb. Zunächst werden wir angewiesen, an der Wartestelle für Sportboote anzulegen, weil gerade abwärts geschleust wird. Aber dann lotst die Leitstelle uns an allen vorbei in die nächste Schleusung aufwärts, mit 2 Binnenschiffen vor uns und den 2 Sportbooten mit uns. In nur 15 Minuten wird die Steighöhe von 14,7 m überwunden. Die ganze Aktion kostet uns inklusive Warten fast 2 h. Um Viertel vor Vier haben wir keine Lust mehr bei dem Schietwetter und legen an der Liegestelle Sehnde an, weil auch der eigentlich geplante Hafen des MC Sehnde noch nicht betrieben wird. Wir trinken Tee und machen uns dann klar zum Landgang, weil wir Lebensmittel einkaufen müssen und essen gehen wollen. Direkt westlich der Liegestelle führt eine Straße vorbei und der Ortskern ist nur 2 km entfernt, aber wegen des Regens bestelle ich ein Taxi, das uns zu einem Restaurant mit türkischem Personal und mesopotamischer Küche bringt. Wir essen in dem gut besuchten Lokal spitzenmäßig bei vorzüglichem freundlichem Service und angemessenen Preisen; sogar der Chef kommt an unseren Tisch, um sich nach unserem Wohlbefinden zu erkundigen, und zum Abschied wird uns noch ein frisch gebrühter Tee serviert. Danach bummeln wir trotz Regens durch den Ort und finden eine Apotheke, die zu unserem Erstaunen noch offen hat (Samstag 19 Uhr!). Der Apotheker, ein freundlicher Herr mit etwas skurrilem Humor, hat wohl Langeweile und hält die Mädels in Schnack auf. Auch die einschlägigen Supermärkte sind dicht beieinander, und bepackt mit unserem Einkauf laufen wir zurück zum Boot, weil die Crew Bewegung braucht. Pudelnass kommen wir dort an und verbringen den Rest des Abends bei Getränk und Klönschnack.