Zu Besuch bei Dracula und Co
Vitale Gegenwart und ergreifende Vergangenheit
Vitale Gegenwart und ergreifende Vergangenheit
Heute ist Freitag, der 11.08.2023. Gestern Abend ist der Ehemann unserer jungen Vermieterin nach Hause gekommen. Er arbeitet immer vier Wochen in Frankreich und ist dann vier Wochen zu Hause bei seiner Familie. Deshalb wird heute morgen gleich mal eines der kleinen selbstgezogenen Marganitza- Schweinen geschlachtet. Und wir dürfen dabei sein. Das Schlachten wird aber nicht wie bei uns zu Hause zelebriert mit Wurstherstellung, Speck oder gar Grützewurst. Nein, das Schwein wird nach dem Schlachten abgeflammt und dann entborstet. Dabei hilft sogar der Sohn, vielleicht 7 Jahre alt. Ein Teil der Schwarte wird klein geschnitten und mit Salz sofort serviert. Das ist nicht jedermanns Sache. Aber schon aus Gastfreundschaft kosten wir es.
Das Tier wird grobteilig zerlegt und zum Einfrieren vorbereitet. Damit ist das "Schweinschlachten" innerhalb von zwei Stunden beendet. Die Familie ist stolz und läßt uns an allem teilnehmen. Auch die Oma nimmt uns später noch zur Seite und zeigt uns ihre Handarbeiten. Hut ab vor der Sauberkeit, der Grazilität und der Feinheit der Stickereien. Sie arbeitet diese Stickereien in Folkloreblusen ein und würde uns gerne eine verkaufen. Aber wo haben wir zu Hause die Möglichkeit, diese zu tragen? Und nur als Erinnerung im Schrank- nein, da steckt zu viel Fleiß und Arbeit drin.
Eigentlich wollten wir heute zu den Schäfern wandern. Aber bei 36 Grad im Schatten schon am Vormittag ist das keine gute Idee. unsere Gruppe teilt sich. Während sich drei mit Lesen, Schlafen, Sonnen und Plauschen an der Casa Pintioi aufhalten, fahren mein Bruder, unser Cousin und Ich nach Sighetu Maramatiei. Wir wollen das Museum für die Opfer des Kommunismus anschauen. Es ist eine sehr umfassende Ausstellung, die sehr ergreifend ist, vieles von verschiedenen politischen Seiten betrachtet und uns auch über unsere Geschichte nachdenken läßt. Über 80 verschiedene Räume (ehemalige Zellen) können besichtigt werden. Als Ausländer erhält man eine Broschüre mit einer umfassenden Beschreibung der einzelnen Räume bzw. Themen. Gut gemacht, aber eben bedruckend, nachdenklich stimmend und sehr emotional.
Man sollte es ansehen, wenn man in der Maramuresch weilt.
Auf dem Rückweg fahren wir noch einmal bei Maria und Liviu vorbei und verabschieden uns, denn unsere Tage in der Maramuresch gehen langsam zu Ende. Und wenn alles gut geht, kommen uns Maria und Liviu im Winter in Sachsen besuchen.
Mrgen wechseln wir unser Quartier. Unser zweites Ziel liegt bei Alba Iulia in Siebenbürgen. Auch über booking.com gebucht,...
Abends essen wir in unserer schönen Outdoor- Sitzecke mit Brot, Käse, Wurst, Gemüse aus der Region,...
Aber mit einer Überraschung.Die Pensionsleute kochen mit dem frischen Schweinefleisch einen Kesselgulasch und wir werden zum Abendessen eingeladen.
Gastfreundschaft pur.
Aufbruch: | 04.08.2023 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 18.08.2023 |