Die CAMARGUE -weisse Pferde - rosa Flamingos - schwarze Stiere
Nîmes
Nîmes ist die Hauptstadt des Départements Gard in der Region Okzitanien. Die ersten Einwohner waren Veteranen des Ägypten-Feldzuges von Kaiser Augustus (31 vor Chr..). Nîmes, eine Stadt der Kunst und der Geschichte, ist bekannt für ihr antikes Erbe und die südfranzösische, besonders stimmungsvolle Atmosphäre. Die Stadt ist beherrscht von breiten Boulevards, moderner Architektur und römischen Sehenswürdigkeiten.
Unsere Unterkunft war nur ein paar Schritte vom Esplanade Promenade Charles de Gaulle entfernt. Dort befindet sich ein riesiger Springbrunnen - Fontaine Pradier - und im Hintergrund sieht man die 1852 erbaute Kirche St. Perétue-et-Félicité.
Im Zentrum der Stadt befindet sich die Arena, das gut erhaltene römische Amphitheater, das zwischen 90 und 120 nach Chr. erbaut wurde. Es hat eine Länge von 133 m und eine Breite von 101 m und hat Platz für ca. 25.000 Zuschauer. Die Fassade ist 21 m hoch und besteht aus zwei übereinander liegenden Reihen mit 60 Bögen. In seinem Inneren gab es 34 Sitzreihen. Zur Zeit der Antike waren die ersten Sitzreihen mit den Namen der Inhaber graviert. In der Spätantike war die Arena mit ihrer Ringmauer Schutz für die Bevölkerung. Sie wurde zur Festung mit 2 Kirchen und ca. 220 Häuser und einer kleinen Burganlage. Das Amphitheater von Nîmes zählt zu den besterhaltenen der Welt.
In diesen riesigen Arenen, die jederzeit besichtigt werden können, finden regelmässig Konzerte, Theateraufführungen und sonstige kulturelle Veranstaltungen statt und insbesondere die berühmten Fiestas - Kämpfe und Rennen mit den Stieren aus der Camargue.
Leider war es uns nicht möglich, während unseres Aufenthalts die Arena zu besichtigen - komplizierte Öffnungszeiten...
Ich besuche immer wieder gerne französische Märkte. Eigentlich wollten wir aber erstmal frühstücken in der Markthalle von Nîmes, aber leider gab es dann keine grosse Auswahl an diesem Tag. Also gingen wir in eine nahe gelegenen Bäckerei mit leckerem Gebäck und gutem Kaffee.
Vorher schauten wir uns aber noch die grosse Vielfalt der vor allem traditionellen Produkte an. Natürlich Oliven in allen Variationen, Fisch und Meeresrüchte in Hülle und Fülle sowie Gemüse und Obst - ansprechend präsentiert.
Die Cathédrale Notre-Dame et Saint Castor wurde im Jahr 1096 geweiht und im Laufe der Jahrhunderte viele Male umgebaut. Sie wurde über den Resten eines römischen Bauwerkes errichtet. Der Fries unter dem oberen Abschlusssims gilt als bedeutendes Werk der romanischen Bildhauerkunst in Südfrankreich und stellt Szenen des Alten Testamentes dar. Die Motive auf dem Dreiecksgiebel - Akanthusblätter oder Löwenkopf - sind von der Maison Carrée inspiriert.
Im Inneren dominiert der neugotische Klassizismus, auch aufgrund der vielen Veränderungen der Kirche im Laufe der Jahrhunderte. Hinter dem Chor findet man die renovierte Chapelle du Rosaire (Rosenkranzkapelle) aus dem Jahr 1669. Sie stellt ein aussergewöhnliches Beispiel für die barocke Kunst in Nîmes dar. Im Jahr 1906 wurde die Kathedrale als historisches Denkmal in Frankreich eingestuft.
Der Tempel "Maison Carré"wurde zu Ehren der Adoptivsöhne Gaius und Lucius Caesar von Kaiser Augustus Anfang des 1. Jh. nach Chr. erbaut und war Teil des Forums. Der Tempel sticht hervor durch die Harmonie seiner Ausmasse, die Eleganz der Säulen mit den korinthischen Kapitellen und die Feinheit der architektonischen Elemente. Er ist 26 m lang, 15 m breit und 17 m hoch. Die Vorhallendecke stammt aus dem frühen 19. Jh. Ihren aussergewöhnlichen Zustand verdankt die Maison Carrée ihrer ununterbrochenen Nutzung seit dem 11. Jh.
Im Jahr 1992 hatte man für diesen Tempel handgefertigte Ziegel nach orginalgetreuem Vorbild gefertigt um die antike Bedachung in der ursprünglichen Form sicher zu stellen. 2006 begannen weitere Restaurierungen, wie die der Fassaden und Böden, die 2010 beendet wurden.
Der Tempel ist einer der am besterhaltenen Tempel auf dem Gebiet des Römischen Reiches.
Vom Maison Carrée war es nicht weit bis zum Quai de la Fontaine - ein schöner Spazierweg unter schattigen Bäumen entlang eines Kanals.
Aufbruch: | 15.09.2024 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 28.09.2024 |