Die CAMARGUE -weisse Pferde - rosa Flamingos - schwarze Stiere
Bootsfahrt auf der Petit Rhone
Die Petit Rhône ist ein Nebenarm der Rhône im Mündungsbereich.
Nördlich von Arles spaltet sich die Petit Rhône in westlicher Richtung von der Rhône ab , die als Hauptarm (Grand Rhône) in südöstlicher Richtung weiterfliesst. Beide Arme bilden das grösste Flussdelta Europas und schliessen die Camargue ein. Die Petit Rhône mündet nach ca. 60 km bei Saintes-Maries-de-la-Mer ins Mittelmeer.
Die Petit Rhône ist im oberen Abschnitt zwischen Arles und Saint-Gilles für die Binnenschifffahrt ausgebaut. Der Canal de Saint-Gilles ermöglicht eine Verbindung mit dem Canal du Rhône à Sète und erlaubt somit einen Schiffsverkehr mit der Stadt Sète und weiter über den Canal du Midi und den Canal latéral à la Garonne bis zum Atlantischen Ozean. Der Kanal hat heute aber kaum mehr wirtschaftliche Bedeutung, sondern wird überwiegend von Sport- und Hausbootfahrern genutzt.
Es war schönes Wetter und warm dazu - da bietet sich doch eine Bootstour an.
Wir kauften uns die Tickets hierfür direkt am Port Gardian in Saintes Maries für eine Fahrt mit den "4 Maries".
In rund 1,5 Stunden ging die Fahrt zunächst über das Meer und dann in die Petit Rhone. Während der Fahrt gibt es einen Kommentar in französischer Sprache über die Geschichte und Traditionen der Camargue und von den Gitans sowie die Fauna und Flora. Anderssprachige Gäste erhalten eine schriftliche Kurzfassung in ihrer Sprache.
Wir hatten vom Oberdeck eine schöne Sicht auf die typische Camargue Landschaft. An den Ufern der Petit Rhone konnte man zahlreiche Reiher bewundern.
Viele Reiherarten fühlen sich in dem sumpfigen Gebiet wohl, finden sie doch überall Frösche und andere Wassertiere. Von hier vorkommenden Reiherarten ist der Seidenreiher der häufigste, obwohl er Ende des 19. Jahrhunderts in der Camargue fast ausgestorben war.
Auch sieht man in der Camargue Graureiher und Silberreiher - für einen Laien sind die Arten nicht so einfach erkennbar...
Stiere sieht man in Frankreich nur im Süden und insbesondere in der Camargue.
Hier werden die Tiere in Halbfreiheit gehalten.und gehören zur Tradition. Die Stiere werden im gesamten Bewässerungsgebiet der Camargue gezüchtet.
Im Gegensatz zu Spanien werden bei den Camargue-Rennen die jungen Stiere nur gejagt, um die Kokarde, die Eichel und die Schnüre, die der Stier trägt, zu fangen. In der Camargue wird: nur das Tier bejubelt und nicht der Mensch.
Wie die Pferde werden auch die Stiere in der Camargue in Manaden zusammengefasst, d. h. Gruppen von Tieren, die domestiziert sind und in Freiheit leben. Diese Manaden werden von Manadiers und Gardians geleitet. Im Jahr 2015 gab es in der Camargue 10.000 bis 12.000 Rinder, die in rund 100 Manaden gehalten wurden.
Das Versprechen, Stiere und Pferde während der Bootsfahrt zu sehen wurde möglich bei einem Halt vor einer Manade, einer Stier- und Pferdefarm. Dort kann man die freilaufenden Tiere auf den Weiden bewundern.
Die Bootstour ging noch etwas weiter auf der Petit Rhone, und wir waren überrascht an den Ufern recht viele Häuser zu sehen - von einfachen Sommerhäusern bis teilweise luxusiriösen grösseren Anwesen mit der entsprechenden Yacht am Ufer.
Bei der Rückfahrt in den Hafen hat man noch eine sehr schöne Sicht auf Saintes Maries mit der alles überragenden Kirche "Notre Dame".
Es war insgesamt eine vor allem entspannte Bootstour.
Aufbruch: | 15.09.2024 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 28.09.2024 |