Die CAMARGUE -weisse Pferde - rosa Flamingos - schwarze Stiere
Park Ornithologique Pont de Gau
Bei Arles teilt sich die Rhone in zwei Arme auf, die nach etwa 40 km ins Mittelmeer fliessen. Das Mündungsdelta hat in etwa die Form eines Dreiecks und begrenzt ein Gebiet, das als Flamingoparadies weit bekannt ist, die Camargue. In der Camargue kann man überall Flamingos sehen und hören.
Der Ornitholigische Park "Pont de Gau"iegt nur ca. 4 km nördlich von Saintes Maries. Es gibt nur wenig Schatten auf den Wegen, deshalb suchten wir uns einen Tag aus, an dem es etwas bewölkt war. Der Parkplatz war gegen Mittag recht gut besucht, viele Familien mit Kindern waren an diesem Sonntag unterwegs.
Wir entschieden uns, die kleinere Runde von 2,8 km zu machen, da man uns im Hotel dazu geraten hatte (auf der grösseren Runde wiederholt sich eh nur alles...)
Der Eintritt beträgt 9 € pro Person.
Die ersten Flamingos sahen wir schon kurz nachdem wir den Rundweg starteten.
Uns fiel das Futterhaus für die Insekten auf - sehr originell.
Während der Brutsaison halten die Flamingopaare eng zusammen und machen fast alles gemeinsam und häufig auch synchron. Die Männchen sind deutlich grösser und schwerer als die Weibchen. Bei der Nahrungsaufnahme treten die Vögel oft auf der Stelle und führen den Kopf- Oberschnabel nach unten - im Kreis um sich herum
Auf dem Rundweg kommt man immer sehr nahe an die Flamingos heran. Diese lassen sich überhaupt nicht stören bei ihrer ständigen Futtersuche. Andere Vögel sahen wir fast nicht - nur ein paar Reiher und einige Enten.
Wahrscheinlich muss man da schon intensiver schauen bzw. ein Fernglas benutzen.
Dieser Park wurde 1974 gegründet mit dem Zweck das natürliche Milieu der Vögel zu erhalten, die Natur zu schützen und gleichzeitig der Öffentlichkeit die Gelegenheit zu geben sich zu informieren. Es gibt zahlreiche Informationstafeln - in französischer Sprache.
Der Park hat eine Fläche von ca. 60 ha - aber nicht alles ist zugänglich für die Besucher. Mehrere Kilometer Pfade zwischen Sümpfen und Schilfrohr ermöglicht es einem sich den Vögeln zu nähern und sie zu beobachten.
Aus ursprünglichen Überschwemmungsgebieten und Sumpflandschaften ist die einzigartige Kulturlandschaft der Camargue im Süden Frankreichs erwachsen. Rinder und Pferde bewegen sich als freilaufende Herden durch die weiten Flächen des Naturparks. Flamingos und Reiher fliegen über die Flachwasserseen. Auf der Suche nach Nahrung waten die Vogelschwärme durch das seichte Wasser, das reich an nahrhaften Salinenkrebsen ist. In den Salinen verdunstet durch die Einstrahlung der Sonne und den Luftströmen der Winde das Wasser. Zurück bleibt das Meersalz in seiner kostbarsten Form. Die kristalline Struktur des Sol de Fleur, der Salzblume, besteht aus bizarren, im Licht funkelnden, feingliedrigen Nadeln von leicht rötlicher Färbung.
Das einstige Mündungsdelta der Rhône ist durch Aufschwemmungen von Sand, Geröll und Schlamm im Laufe der Jahrhunderte entstanden, typisch für die Landschaft sind die weiten, flachen Areale.
Weisse Camargue-Pferde und schwarze Stiere laufen als Herden durch die freie Wildbahn. Mehr als dreihundert überwiegend seltene Vogelarten haben in den sehr flachen Brackwasserseen, die das typische Landschaftsbild der Camargue prägen, ihr Refugium gefunden. Seltene Wasservögel wie der rosarote Flamingo und der silbrig-mattglänzende Seidenreiher lassen sich hier bei der Nahrungssuche beobachten.
In der Camargue befinden sich einige der letzten Brutplätze der rosaroten Flamingos. Bis zu 45.000 Exemplare beherbergt die Brutkolonie. Sie ist damit die grösste Brutstätte der vor dem Aussterben bedrohten Vogelart in Europa. Die meisten Vögel nisten auf der künstlich aufgeschütteten Insel Etang de Fangassier. Die Nahrung suchen sie in den von Deichen eingezäumten Flachseen. Im brackigen Wasser der Lagunen tummeln sich dort die kleinen Salinenkrebse, die den Vögeln als Nahrung dienen. Die Krebstiere enthalten die Farbstoffe, die dem Gefieder der Rosaflamingos die typische Färbung verleihen.. Der weisse Seidenreiher gehört hier zu den häufigsten europäischen Reiherarten.
Die Camargue ist das Anbaugebiet von einer speziellen Reisart. Der rote Reis ist ein Produkt der traditionell betriebenen Landwirtschaft. Die flachen Seelandschaften bieten zahlreichen Wasserpflanzen einen nahrhaften und stabilen Grund. Darunter sind auch viele Schilfarten und Tamarisken zu finden, die sich anderswo so nicht finden lassen.
Die Camargue ist als einzigartiges Naturschutzgebiet bekannt. Die UNESCO hat das Gebiet als Biosphärenreservat anerkannt.
Aufbruch: | 15.09.2024 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 28.09.2024 |