Schon wieder Nepal
Und nun geht es wieder bergauf zum Südcamp
Über 3 hohe Pässe
Von Ghunsa (3400m)nach Selele (4300m)über 3 Pässe (4700m) nach Tseram ( 3800m)
In Ghunsa übernachteten wir wieder bei dem älteren Ehepaar, bei dem wir auf dem Hinweg schon 2 Nächte verbracht hatten. Wie mir Krishna erzählte, sind die recht wohlhabend, haben ein Haus in Kathmandu, in dem sie den Winter verbringen, und ein Gästehaus in den Bergen. Ihre 3 Kinder studieren im Ausland, und "Muddi" trank ihren Buttertee und Abends den "Roxi" aus einer mit Silber beschlagenen kostbaren Holztasse. Trotzdem gibt es jeden Tag "nur" Dal Bhat. Abends, nach dem Essen wurde das gesamte Geschirr in eine grosse Aluschale gestellt, und dann mit 2 l kochendem Wasser übergossen. Nach ca. 30 min dann, wurde das Geschirr aus dem Wasser geholt (das wenige Wasser bedeckte natürlich nicht alles Geschirr!)und ins Regal gestellt. Das Besteck wurde noch mit dem "Allroundhandtuch" abgetrocknet, das restliche Wasser auf den Holzboden gekippt... Fertig! Während wir noch die Wärme des Küchenfeuers genossen, flitzte eine Maus duch das Vorratsregal, aber das interessierte NIEMAND! Ich fragte, ob die Gastleute die Vorräte im Winter, wenn sie das Gasthaus verlassen, mitnehmen, aber er meinte, nein, das sei dann ein Geschenk für die Mäuse!
Gestern stiegen wir dann durch einen wunderschönen Rhododendronwald wieder knapp 1000hm auf bis zu einer traumhaft gelegenen kleinen Alp mit 2 Gästehäusern. Dieses Mal mussten wir uns die Zimmer und Gastraum mit der spanischen Gruppe teilen. Und mein " Zimmer" war wirklich nur ein Bretterverhau. Das "Gästehaus" wird vom Vater mit Sohn unter einfachsten Bedingungen betrieben, und ich war wirklich beeindruckt, in welcher Geschwindigkeit die Männer alle Wünsche ihrer Gäste erfüllten.
Heute sollte nun der anstrengendste Tag überhaupt werden:
Insgesamt 7-8 Std wandern (aber leider viel Blockgeröll und seeeeeehr steile Wege) 3x auf Pässe mit jeweils ca 4700m hoch (und dazwischen wieder runter) und dann 900m steil bergab bis Tseram. Frühstück war für 5:30 angesetzt, und Abmarsch um 6:00. Ich konnte nicht gut schlafen, denn ich hatte Angst vor dieser Herausforderung. Aber dann lief es richtig gut. Kurz vor dem letzten Pass hing mir dann doch die Zunge ziemlich heraus, und schon kam Krishna, und bot mir an, meinen Tagesrucksack mit den beiden Wasserflaschen zu tragen. Da konnte ich nicht ablehnen, und schwupps, war ich oben! Aber ich dachte, dass sei erst der 2., kleinere Pass, doch als Krishna dann bestätigte, dass wir es geschafft hatten, war ich natürlich happy!
Dann machten wir noch ein wunderschönes Picknick an einem klaren Gebirgssee, und Krishna las auf meiner Tüte: Studentenfutter...was das wohl heisst...
Wir bewegen uns nun also meistens auf einer Höhe zwischen 4000m und 5000m. Hier ist die Baumgrenze auf 4000m, und es geht mir hier, wie in den Alpen: über der Baumgrenze ist es schön, aber zum Schlafen zu hoch: kalt, und ich bekomme keine Luft. Wieder frage ich mich, wie man freiwillig auf über 6000m steigen kann, wo dann auch nur noch Geröll ist! Gottseidank sind wir heute Nacht auf 3800m, das ist richtig schön!
Wir werden noch mind 4 Tage keinen Strom haben, also auch keine Nachrichten empfangen können. Das tut auch mal so richtig gut. Meine Tage bestehen also wirklich nur aus "Essen, Laufen und Schlafen" so mag ich das!
Aufbruch: | 06.11.2024 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.11.2024 |
Live-Reisebericht: