Wohnmobilreise rund um das Mittelmeer
syrien
Hier sind wir wieder. jetzt aus Kappadokien=Tuerkei
77. Tag - Freitag - 12.05.06
Um 8.15 kamen heute Morgen dann zwei Taxen, denn es wollten von der Gruppe nur acht nach Jerash.
Wir haben uns am Ausgrabungsgelände absetzen lassen und dann ging es los. Zuerst war das große Hadrianstor, das zurzeit restauriert wird. Dann ging es weiter den Cardo entlang in die römische Stadt aus dem 1. bis 2. Jh. n. Chr. Italienische und französische Archäologen arbeiten hier jeweils im Sommer, und sie haben hier sehr gut restauriert und viele Säulen wieder aufgestellt.
Wir waren schön früh, trotzdem war es schon ganz schön warm und wir sind im Rentnerschritt durch die Ausgrabungsstätte geschlichen, denn die Sonne schien umbarmherzig.
Wir konnten uns den riesigen Zeustempel ansehen. Über das Forum laufen und die originalen Römerstraßen entlang gehen, aber nur gehen oder schauen, beides ging nicht, weil sie so uneben ist.
Im hinteren Teil des Ausgrabungsgebietes lagen dann die Ruinen der byzantinischen Kirche.
Die Kirche des Kosmos und Damian hatte ein besonders schönes und auch gut erhaltenes Mosaik, das auch sehr gut durch eine Mauer geschützt war.
Von dem Mosaik des Mittelschiffes waren große Teile erhalten. Es gab Tier- und Menschen in Medaillons, ebenso viele geometrische Muster. Auch Säulenreste und Kapitelle sind noch da.
Des Weiteren gab es noch eine Theodorkirche und eine Georgskirche, da gab es aber nur die Strukturen des Grundrisses zu sehen.
Vom römischen Teil haben wir dann noch den Artemistempel gesehen. Hier waren wir ganz schön geschafft, aber oh Wunder plötzlich war da ein Tee- und Kaffeeverkäufer im Allerheiligsten des Tempels. Da haben wir dann Tee gekauft und waren froh über dieses Labsal, denn die Flasche Wasser hatten wir vergessen. Es war Tee mit frischen Pfefferminzblättchen und er hat köstlich geschmeckt.
So gegen 11 Uhr wurde es dann voller, denn jetzt kamen die Gruppen. Wir waren fast fertig mit der Besichtigung und sind langsam zum Ausgang über den Cardo zurückgegangen.
Dann sind wir zu Fuß über eine Römerbrücke in die Stadt Jerash gegangen und haben hier ein Internetcafé gesucht. Es war Freitag, also der Sonntag der Moslems, so dass nicht alles geöffnet war. Ein junger Mann führte uns dann aber zu einem Café hin, und wir konnten unseren Bericht wieder aufgegeben
Jetzt haben wir schon so viele Internetcafés gesehen, das war ganz interessant, jedes war anders, aber es ging immer sehr gut.
Wir waren dann um die Mittagszeit fertig und die Moschee auch, so dass wieder ziemlich viel Menschen, vor allem Männer, auf den Straßen waren. Wir haben uns ein Taxi genommen, das uns wieder zurück zu unserem Stellplatz auf einem Hügel etwas außerhalb brachte.
Der Stellplatz war sehr schön, etwa 1000 m hoch und wir hatten den weiten Blick über das Land. Am Tag war es warm und abends kühlte es sich ab, so dass wir gut schlafen konnten.
78. Tag - Samstag 13.05.06
Heute werden wir Jordanien verlassen und deshalb ging es schon um 8 Uhr los. Wir hatten 50 km zu Grenze zu fahren. Es ging wieder bergauf - und bergab. Unser Wohni klettert schon wie eine junge Bergziege. An der Grenze sauf der jordanischen Seite haben wir zwei Stunden gebraucht und jetzt stehen wir hier an der syrischen Grenze und warten schon wieder zwei Stunden. Aber um 15 Uhr war dann alles erledigt und wir konnten weiterfahren Richtung Damaskus. Es waren noch 120 km zu fahren und die Straße - Autobahn - war gut. Dann kam wieder so eine wunderschöne Stadtdurchfahrt, denn der Campingplatz lag natürlich genau am anderen Ende von Damaskus. Bei dem mörderischen Verkehrschaos stand einem der Schweiß nicht nur unter der Zunge, sondern auch auf der Stirn, dazu kamen die Temperaturen von 33 °. Nachdem wir das Verkehrschaos gemeistert hatten, kamen wir auf dem Campingplatz an. Hier stehen sogar Bäume, nämlich die Schlafbäume der Spatzen und das Konzert verstärkt der Muezzin dann noch. Die Nacht gegen 4 Uhr, werden wir sicher senkrecht im Bett sitzen, denn der Lautsprecher beschallt uns direkt.
Morgen werden wir dann eine Stadtrundfahrt mit dem Bus unternehmen. Vorher müssen wir aber um 8.45 Uhr der Barbara ein Ständchen bringen, denn sie hat Geburtstag.
79. Tag - Sonntag 14.05.06
Ja dann in der Nacht hat der Muezzin so laut gebrüllt, dass er alle Vögel in den Schlafbäumen geweckt hat und die dann auch angefangen haben, so dass der Krach perfekt war. Zum Glück sind wir aber noch einmal eingeschlafen.
Dann pünktlich um 9 Uhr begann die Stadtrundfahrt mit dem Bus. Wir sind ins Zentrum von Damaskus gefahren und zu Fuß durch den Suq, dem Basar, zur Omayaden-Moschee gegangen. Hier mussten wir Frauen Umhänge mit Kapuzen anziehen. Es gab jede Menge schwarz verhüllter Frauen, Schiiten aus dem Iran, die in die Moschee gingen um dort sich schuldig zu bekennen, dass irgendwelche ihre Vorfahren vor 600 Jahren einen Hussein, Neffe von Mohammed, ermordet haben. Diese Frauen hatten auch Filmkameras dabei und haben uns mit viel Spaß gefilmt, und natürlich auch in der Moschee diese Schuld-Zeremonie.
Das war schon ein komisches Gefühlt, die saßen alle auf dem Boden sprachen irgendwas und schlugen sich mit der Hand auf Herz.
Nach der Moschee sind wir in eine alte Karawanserei gegangen, die restauriert wurde und heute als Kulturzentrum verwendet wird. Früher wurden hier die Handelswaren gestapelt und von hier aus verkauft.
Dann haben wir eine Mittagspause gemacht und ein kleines landestypisches Mittagessen gegessen.
Danach sind wir dann durch einen anderen Teil des Suqs zum Bus zurückgegangen um dann auf einen Hügel zu fahren, von dem man einen weiten Blick über die gesamte Stadt Damaskus hatte.
Zurück im Zentrum sind wir zu viert dann noch für etwa 2 Stunden ins Nationalmuseum gegangen. Der Rest der Gruppe ist mit dem Bus zum Campingplatz gefahren und uns hat unser Giude dann mit dem PKW abgeholt.
80. Tag - Montag 15.05.06
Für heute haben wir mit unsrem Führer Zouhier einen Ausflug in den Libanon ausgemacht. Wir wollen zu viert fahren, Harald und Inge und wir. Es geht um 8 Uhr los, weil wir noch zum Ausländeramt müssen, um ein Visum zu beantragen. Es dauert dort bis etwa 10 Uhr und die Formalitäten sind erledigt. Dann kommt ein Kleinbus und wir fahren los. Etwa eine Stunde brauchen wir bis zur Grenze, dort geht es schnell weiter und an der libanesischen Grenze brauchen wir auch nur eine Viertelstunde und bekommen ein kostenloses Visum für 48 Stunden. Von der Grenze bis nach Baalbek brauchen wir nur eine Stunde. Wir fuhren zwischen dem Libanon- und dem Antilibanon-Gebirge durch die Bekaa-Ebene, die sehr fruchtbar war, denn es war alles grün. Der Bus bringt uns bis vor den Eingang, so haben wir 2 Stunden Zeit für den großen Jupitertempel.
Wir haben von Zouhier etwas Literatur über Baalbek bekommen, so dass wir einigermaßen informiert waren.
Die Tempelanlage war sehr gut und sehr behutsam restauriert, und es lag noch eine Menge von Steinen und Kapitellen herum, die auch noch verwendet werden können, um weiter zu restaurieren.
Der Bacchustempel war sehr gut wieder aufgebaut mit den Originalteilen. Er war fast komplett, so dass man sehr gut die Größe und Komplexität eines solchen Heiligtums nachempfinden konnte. Selbst die Decke war noch in großen Teilen original wieder angebracht.
Nach zwei Stunden waren wir dann aber auch geschafft, denn es war ganz schön warm. Wir haben noch ein kleines Mittagessen in dem Lokal vor der Ausgrabungsstätte eingenommen und dann sind wir mit dem Kleinbus zurückgefahren.
Zurück hat es dann etwa zweieinhalb Stunden gedauert, so dass wir um 17.30 am Campingplatz waren. Wir kamen gerade zur richtigen Zeit, denn das Grillen begann und wir konnten gleich das Fleisch, das am Morgen gekauft worden war, u. a. Kamelsteak, das Achim gegessen hat, und Lambchops auf den Grill legen, auch die Hähnchenbrust war nicht zu verachten. Zum Glück hat Ursula alles schön eingelegt, so hatten wir keine Arbeit mehr damit, sondern brauchten nur noch zu grillen und zu essen und es schmeckte besonders gut, da es auf Olivenholz gegrillt war.
Da der Muezzin in der Nacht zuvor so einen Lärm gemacht hat und der Tag doch ziemlich anstrengend war, lag ich schon um 20 Uhr im Bett und habe wie ein Stein geschlafen und auch den Muezzin nicht gehört, der wohl wieder sehr gebrüllt hat. Morgen geht es dann weiter nach Palmyra.
81. Tag - Dienstag 16.05.06
Als es heute Morgen um 8 Uhr losging, schlief das Chaos noch und wir kamen sehr gut vom Campingplatz weg und fanden auch schnell die Richtung nach Palmyra. Wir müssen heute 250 km fahren. Es ging aus Damaskus ansteigend in ein Wüstental. Es ging auf etwa 700 m Höhe, die Straße lief parallel zu einem Gebirgszug. Es gab weit und breit nur Sand und Steine. Es gab mehrfach Hinweisschilder, dass die Straße in den Irak führt.
Unsere erste Pause haben wir dann im Café Bagdad 66 gemacht. Hier gab es einen Tee zu trinken, den wir auch ganz nötig brauchten.
Nach dieser Pause mussten wir nur noch 50 km fahren bis dann die Oase auftauchte, in der Palmyra liegt.
Hier haben wir unseren Stellplatz am Hotel Zinobia, direkt an dem großen Ausgrabungsgelände. Als erstes kam ein Mann, der gegen Entgelt alle Wohnmobile gewaschen hat. Das tat denen mal ganz gut, denn die waren doch ganz schön dreckig.
Nach einer längeren Mittagspause, denn es ist ziemlich heiß. Wir trinken noch einen Kaffee im Garten des Hotels, wo auch Susanne Osthoff mit einem Journalisten saß.
Dann gehen wir zum Ausgrabungsgelände. Das ist sehr groß und weiträumig, so dass man einfach hineingehen und sich alles ansehen kann. Wir sind die große Säulenkolonnade bis zum Baal-Tempel gegangen. Hier musste man dann einen Eintritt bezahlen, um sich diesen anzusehen.
Wir sind dann langsam wieder durch die Ausgrabungen zurück zu unserem Stellplatz gegangen. Heute Abend werden wir uns noch ansehen, wie das Gelände angestrahlt aussieht. Die Burg und auch ein Teil der Kolonnadenstraße waren sehr schön ausgeleuchtet.
82. Tag - Mittwoch 17.05.06
Heute ging es um 8 Uhr los und wir fuhren Richtung Homs. Es ging ca. 150 km über eine Hochebene, die nur aus Sand und Steinen bestand. Das war eine Militärzone, überall standen Panzer und Kanonen rum. Überall waren Unterstände und Soldaten. Dann kamen wir nach Homs und 30 km dahinter liegt die Burg Crac des Chevaliers, eine ehemalige Kreuzritterburg. Wir sind im Konvoi gefahren und zur Burg ging es ganz schön steil und eng hoch, aber wir sind ja schon wie die Bergziegen und haben es geschafft.
Jetzt stehen wir am Abhang und haben wieder einen herrlichen Blick, der weit über das Land geht, die Enge von Homs, die schon damals von den Kreuzrittern kontrolliert wurde. Heute weht ein ganz schön starker Wind und es ist richtig kalt. Unsere Winteranoraks kommen bei der Burgbesichtigung zum Einsatz. Wir sind durch die Burg gegangen, es hat sich aber nicht wirklich gelohnt. Einzig der Blick über das Land ist schön, wenn man nicht wie heute, vom Turm geweht wird. So haben wir nur eine Stunde gebraucht und sind dann schnell wieder zum Wagen zurückgegangen. Heute Abend gibt es wieder ein Essen von Perestroika.
83. Tag - Donnerstag 18.05.06
Es geht heute früh um 8 Uhr wieder los. Wir fahren Richtung Hama, einer kleinen Stadt. Hier ist ein Riesenverkehr und es ist nicht einfach für 9 Wohnis einen Parkplatz zu finden.
Aber schließlich haben wir uns verteilt und sind zu den großen Wasserrädern, den Norias, gegangen. Früher wurde von den Wasserrädern das Wasser in das Aquädukt transportiert, heute laufen die Räder nur noch so.
Wir haben uns das kurz angesehen, denn wir wollten noch nach Apameia fahren. Harald fuhr wieder mit seinem Dickschiff vor und wir immer hinterher. Einmal haben wir uns verfahren und dann aber haben wir die Ausgrabungsstätte gefunden. Es war wunderbar, denn wir waren ganz allein und haben uns auf die Besichtigung gemacht. Es gab wie in Palmyra eine große Kolonnadenstraße. Hier sogar noch breiter und länger als in Palmyra. Wir sind bis zum Ende gegangen und haben uns rechts und links verschiedene Gebäudereste angesehen. Leider war es nicht möglich weiter ins Gelände vorzudringen, denn es waren entweder Kornfelder oder aber jede Menge Disteln, so dass wir dort nicht eindringen konnten. Aber es war auch so sehr eindrucksvoll.
Wir sind dann abgefahren, um dann in Richtung Aleppo zu fahren. Wir sind Autobahn gefahren und waren dann schnell an der Ausfahrt Bab al Hawa. Von hier sollte es dann nicht mehr weit zum Campingplatz sein. Aber wir haben über eine Stunde gesucht und ihn nicht gefunden. Dann habe ich über Handy Peter angerufen, der uns dann abgeholt hat und zum Platz vorgefahren ist. Jetzt stehen wir hier auf einem Platz mit vielen Olivenbäumen. Wir waren ganz schön kaputt, vor allem von der Sucherei, so dass wir früh schlafen gegangen sind.
84. Tag - Freitag 19.05.06
Der Bus für die Stadtbesichtigung kam um 9 Uhr und dann ging es schon los. Wir sind in die Stadt gefahren und haben am Nationalmuseum gehalten. Wir waren dann mit unserem Führer im Museum und haben dort fast zwei Stunden zu gebracht. Es war sehr informativ und hat uns nur auf die Idee gebracht, noch mal nach Syrien zu fahren, um all die Städte zu sehen, von denen hier die Kunstwerke ausgestellt waren. Es gibt noch so viel zu sehen. Leider waren die 7 Tage viel zu kurz.
Nach dem Museumsbesuch sind wir durch den Suq gegangen. Doch es war alles zu, da heute Freitag ist. So konnten wir auch kein Geld ausgeben.
Vom Suq sind wir dann zur Zitadelle gefahren. Wir sind hineingegangen und haben uns die verschiedenen Räumlichkeiten angesehen. Es gab eine Moschee zu sehen, einen Palast mit eigenem Hammam, der noch sehr gut erhalten war und Kellerräumlichkeiten, die als Kerker genutzt wurden.
Es war sehr heiß oben auf der Zitadelle und wir waren alle sehr hungrig, so dass wir unseren Führer etwas antreiben mussten, damit wir in das Lokal unterhalb der Zitadelle gehen konnten, und hier zu essen und zu trinken bekamen. Nach der wohlverdienten Pause sind wir dann noch in das armenische Viertel gefahren und haben dort eine kleine Kirche besichtigt. Der Küster hat uns dann in armenischer Sprache das Vater Unser aufgesagt und zwei Lieder gesungen. Im Suq des Viertels waren ein paar Geschäfte geöffnet, aber wir haben nichts gekauft. Unser letztes syrisches Geld war für das Essen.
Leider ist die Zeit für Syrien sehr kurz gewesen, denn Syrien ist sehr schön, die Landschaft und vor allem die kulturellen Dinge, die zusehen sind. Es ist sicher in Syrien und die Menschen sind sehr freundlich, vor allem die jungen Leute sprechen Englisch, so dass wir immer Hilfe beim Wege suchen bekamen, denn die Schilder waren nicht immer in unserer Schrift, vor allem als wir uns abseits bewegten, wie nach Apameia.
Wir sind knapp 30 km von der türkischen Grenze entfernt und morgen geht es dann rüber.
Leider klappt es hier ueberhaupt nicht mit den Fotos = schade
Aufbruch: | 20.02.2006 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 26.06.2006 |
Tunesien
Libyen / Libysch-Arabische Dschamahirija
Ägypten
Jordanien
Syrien
Türkei
Griechenland