Wohnmobilreise rund um das Mittelmeer
Ägypten - Kairo bis Luxor
42. Tag - Freitag 7.04.06 Kairo - koptisches Viertel
Heute ist der Tag zur freien Verfügung, und wir sind mit dem Taxi nach Kairo Innenstadt ins Koptische Viertel gefahren. Wir sind durch die kleinen Gassen gegangen und haben uns verschiedene kleine koptische Kirchen angesehen, wie z. B. El-Moallaqa, die Sergiuskirche und die St. Barbarakirche.
Eindrücke im koptischen Viertel
Da ja heute wieder Freitag ist, wurde auch in den Kirchen überall gebetet und Gottesdienste gefeiert.
St. Barbara
Leider war das Koptische Museum wegen Restaurierungen geschlossen. Die große Moschee konnten wir nicht besichtigen, da das Freitagsgebet in vollem Gange war. Außerhalb des Platzes war jede Menge Militär und Polizei aufgefahren, um eventuelle Ausschreitungen gleich zu stoppen. Die Stimme des Imam wurde mittels Lautsprecher nach außen übertragen. Er wurde während seiner Predigt immer lauter und eindringlicher. Auch wenn man nichts verstand, wurde klar, daß er seine Leute gegen die koptischen Christen des Viertels aufputschte. Während wir auf unser Taxi warteten, beschlich uns dann doch so ein komisches Gefühl, und wir waren froh, als es endlich kam, und wir noch vor Ende des Gebets zum Platz zurück fahren konnten.
die große Moschee in Kairo, ganz in der Nähe des koptischen Viertels
Heute ist es um die 30° warm und auch sehr angenehm. Am Wagen haben wir dann zu Mittag gegessen und sind später noch Richtung Gizeh ins Internetcafe gefahren. Leider klappt es immer noch nicht so richtig mit den Bildern, ich schaff das irgendwie nicht so gut. Aber die Reise ist ja noch nicht zu Ende. - Jetzt bei der Überarbeitung des Berichts habe gelernt, wie man die Fotos einbringt. -
Den Rest des Nachmittags haben wir dann in der Sonne verbracht und auf den Wasserwagen gewartet. Der Pferdewagenkam mit seinem großen Wasserkanistern, und alle Wagen wurden befüllt, da wir ja morgen in die Wüste fahren, denn dort gibt es dann kein Wasser mehr.
wir bekommen Frischwasser
43. Tag - Samstag 8.04.06 Oase Bahariya
Heute verlassen wir endlich diesen hässlichen, stinkenden Platz in Kairo. Alle sind total zerstochen von Mücken, denn den Kampf dagegen haben wir verloren. Der ägyptische Führer fuhr vor uns her, damit wir den richtigen Weg auch finden, der in Richtung Libysche Wüste zur Oase führt. Wir haben ungefähr 370 km vor uns. Am frühen Nachmittag sind wir dann alle in der Oase Bahariya in Ahmed Camp. Es sind kuschelige 34° im Schatten, und der ist nur unterm dem Auto.
Oase Bahariya - Ahmed Camp
Mir geht es gar nicht gut, und ich lege mich hin. Dann geht es los, das Spiel mit Erbrechen und Durchfall. Da an diesem Nachmittag nichts stattfindet, ist das nicht so schlimm. Am Abend geht Achim mit ein paar anderen Reisefreunden bei Ahmed zum Essen. In der Nacht ist es dann auch nicht so schön, und am nächsten Tag bleibe ich im Bett.
44. Tag - Sonntag 9.04.06 Schwarze und weiße Wüste
Da heute nur 150 km zu fahren sind, macht Achim das. Die Fahrt geht los zunächst in die schwarze Wüste. Es ist ein herrlich blauer Himmel und es gibt hier Berge aus schwarzen Basaltsteinen. Achim berichtet: Diese ragen aus der Wüste heraus.
die schwarze Wüste
Dann ging es wieder ein paar Kilometer weiter, jetzt ist es die Weiße Wüste. Die Jeeps, die uns begleiten, nehmen die Gruppe als Passagiere mit, und wir fahren von der Straße weg in die Wüste hinein. Hier finden wir Drusen, die teilweise aus einer Schicht von Kohle und durchsichtigen Kristallen bestanden. Wir nehmen alle welche mit.
die Weite der Wüste
Nach einigen Kilometern gibt es wieder einen Stopp und die gleiche Prozedur ging wieder los, dieses Mal fanden wir Flower-stones. Auch diese haben wir mitgenommen. Einige haben eine ganze Sammlung eröffnet.
Fundstelle der Flower-stones
Hier in der Weißen Wüste gleißt das Licht und man kaum sehen, so hell ist es. Der Boden besteht aus weißem Kalkstein, und einige der Gruppe laufen los, um die schönsten Blumensteinen zu finden.
Harald sucht und fiindet weit ab die schönsten Flower-stones
Wir sind von der großen Straße in die Wüste mit unseren Wohnis abgebogen, um den Übernachtungsplatz anzufahren, den die Jeepfahrer, die uns von Beginn an in die Wüste begkleiten, ausgesucht haben. Hier wollten wir übernachten.
unser Übernachtungsplatz in der weissen Wüste
Unsere Begleiter bauen ein Camp auf, in dem sie das Abendessen für die Gruppe zubereiten.
in diesem Camp wird heute Abend gegessen, und die Jeepfahre übernachten auch darin
Während dieser Zeit gab es noch einmal einen Ausflug mit dem Jeep in die Wüste. Da sahen wir dann eine ganz andere Landschaft, immer noch weiß und mit verschieden Formationen aus weißem Kalkstein gestaltet. Es gibt große und kleine Pilze, bei den Gebilden sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Wir sind alle begeistert.
Prost - die lustige Runde im "Schatten" eines großen Pilzes
Da es mir noch zu schlecht ging, habe ich diesen Ausflug ersth am nächsten Morgen machen können, so dass ich hier mitreden kann. Wir waren alle begeistert von dieser traumhaften Landschaft.
große und kleine Pilze
Als die Gruppe zurückkam, war das Essen fast fertig und wir nahmen am niedrigen Tisch, der für uns bereitet war, hin. Es wurde dunkel und das Feuer brannte, auf dem Hähnchen gegrillt wurden Jeder brachte einen Teller und entsprechendes Werkzeug mit, so dass das Mahl losgehen konnte. Es war eine wunderbare Luft, es gab keine Mücken und die Gruppe hat noch lange dort bei fast Vollmond gesessen und gegessen, geklönt und gelacht, und ich habe im Bett gelegen, denn zum Essen war mir nicht zu Mute, obwohl es schon besser ging.
45. Tag - Montag 10.04.06 Oase Dakhla
Heute geht es dann fort aus dieser schönen Landschaft Richtung Oase Dakhla. Es waren 340 km zu fahren und Achim musste wieder ran. Ich konnte aber schon wieder vorne sitzen und alles verfolgen und mir auch die Gegend ansehen. Es ging wieder durch die Wüste, die sich jetzt stark veränderte, jetzt kam die Landschaft so, wie man sich die Wüste vorstellt. Nur Sand, weit und breit nur Sand, keine Vegetation und man kann sich gut vorstellen, dass man darin die Orientierung verlieren kann.
das ist die Wüste, so wie man sie sich vorstellt, daß man sich total verirren kann
An jeder Polizeisperre wurden auch die Autonummern notiert, die dann wieder an der nächsten Kontrollestelle notiert wurden, so war man immer unter Kontrolle und konnte nicht verloren gehen.
Dann hatten wir es auch geschafft und kamen am späten Nachmittag im Beduinencamp in der Oase Dakhla an. Hier stand für uns ein etwas erhöhter Platz zur Verfügung, von dem wir über die Landschaft blicken konnten.
Oase Dakhla
Da wir vor unserem Bett nun ein Mückengitter angebracht haben, hatten wir in dieser Nacht keine Probleme mit Krabbelzeug und haben eine wunderbar ruhige Nacht verbracht und sehr gut geschlafen.
46. Tag - Dienstag 11.04.06 Oase Dakhla
Heute Morgen geht es mir wieder besser, und ich habe fast normal gefrühstückt. Aber als um 10 Uhr die Besichtigungsfahrt losgehen sollte, fühlte ich mich doch etwas zu schwach und bin dann am Wagen geblieben. 12 Leute der Gruppe sind dann gefahren und die anderen haben entweder am Wagen gesessen, geschlafen oder weiter ihre Krankheit auskuriert. Ich habe viel gelesen und geruht. Da die Fahrt drei Stunden dauern sollte, habe ich ein schönes Mittagessen gekocht und darauf gewartet, dass Achim von der "Arbeit" kommt. Der Bus kam aber erst um 2 Uhr zurück. Nach einem Mittagsschlaf haben wir dann faul in der Sonne gesessen, danach noch ein wenig das Beduinencamp erkundet.
ein Dromedarstall in unserer Oase
Dann war auch schon die Fahrerbesprechung anberaumt, und wir haben den nächsten Fahrtag besprochen.
Dann war es noch so schön draußen, der Mond ist schon fast voll und die Sterne blinzelten, dass wir noch draußen gesessen haben.
Über den Ausflug nun Achims Bericht: Zuerst fuhren wir zu dem alten Dorf Qoramun, dass im 12. Jh. von den Mamelucken erbaut wurde und noch heute teilweise bewohnt ist.
das alte Dorf Qoramun
Dann ging die Fahrt weiter zu dem Friedhof aus der Mameluckenzeit. Es gab überwiegend Einzelgräber und der Friedhof wird auch heute noch benutzt für Beisetzungen.
Gräber
Der nächste Besichtigungspunkt war die Burg Al-Qasr, die auch ab dem 12. Jh. erbaut wurde, als Schutz gegen die Eindringlinge und Eroberer. Zeitweise war sie die Hauptstadt der Region. Sie ist heute nur noch partiell bewohnt und ein großes Freilichtmuseum.
Burg Al-Qasr
An den Häusern gibt es noch alte Malereien zu sehen, die z. B. eine Moschee zeigen.
alte Malereien an den Häusern
47. Tag - Mittwoch 12.04.06 Oase El-Kharga
Wir fahren um 9 Uhr am Beduinencamp ab und weiter durch die Wüste Richtung Oase El-Kharga. Heute ist es wieder nur eine kurze Strecke von 200 km, und schon sind wir dort. Wir stehen hier auf dem Parkplatz der Nekropole von Bagawat unter Palmen und die Polizei bewacht uns wieder die ganze Nacht.
unter Palmen schlafen wir heute Nacht
Da es nicht weit zu einem Tempel der Perser war, haben wir noch mal unser Wohni startklar gemacht, um dort hinzufahren. Aber wir mussten einen Polizeioffizier im Wagen mitnehmen. Da es uns nämlich zu heiß war, kuschelige 32°, sind wir nicht zu Fuß gegangen.
der Tempel, von den Persern im 6. Jh. erbaut, wird jetzt restauriert
Am Tempel angekommen, mussten wir wieder mal feststellen, dass gerade restauriert wird. Wir durften aber trotzdem etwa näher heran, aber leider nicht herein. So hatten wir hier nur den Blick von außen. Der Tempel ist aus dem 6. Jh. v. Chr. von den Persern erbaut und wir hätten schöne Reliefs von König Darius sehen können.
das große Tor mit den Malereien
Ich bin dann aber noch das Tor gegangen, in dem wunderschöne Malereien auf Reliefs von ägyptischen Gottheiten zu sehen waren. Die Malereien waren mit Hieroglyphen versehen, die ich deutlich erkennen konnte.
Die ganze Besichtigung hat nur etwa eine halbe Stunde gedauert und wir sind zurück gefahren.
wunderschöne Malereien und Reliefs aus dem 6. Jh. n. Chr.
Dann sind wir gleich in das Gräberfeld gegangen.
die Totenstadt
Ein Wärter hat uns herumgeführt und uns in die wichtigsten Gräber mit den Malereien gelassen. Die Nekropole stammt aus dem 2. Jh. und wurde noch bis zum 6. Jh. benutzt. Es gibt ca. 250 Kapellen aus Lehmziegeln. Zwei haben wir uns angesehen und die Malereien gedeutet. In der Friedenskapellen war u. a. die Arche Noah zu erkennen.
Noah und seine Familie in der Arche
Die Malereien in der Exodus-Kapelle über den Auszug der Israeliten aus Ägypten waren noch älter und viel naiver auch hier gab es eine Arche Noah.
zum Vergleich, die ältere und naivere Malerei - ebenfalls Arche Noah
Aber auch deutlich der Erzählung aus dem alten Testament. Zuzuschreiben. Da es so heiß war haben wir uns langsam bewegt und sind wieder zurück zum Wagen gegangen, wo wir noch gesessen haben und den Wind am Abend genießen konnten.
48. Tag - Donnerstag 13.04.06
Heute verlassen wir die Oase Kharga, den Platz vor dem Gräberfeld, und fahren in Richtung Luxor. Es geht wieder in die Wüste hinein, und wir haben ungefähr 360 km heute zu bewältigen. Da wir um 8 Uhr abgefahren sind, haben wir viel Zeit.
Ich muss noch nachtragen, dass das Auto von Peter, unserem Reiseleiter, inzwischen repariert wurde, und zwar waren die Ersatzteile nach Kairo geschickt und dort in einer sehr großen Werkstatt, nämlich auf der Straße, eingebaut worden sind. Und dies zur vollsten Zufriedenheit von Peter, der jetzt wieder im 5. Gang fahren kann, ausgeführt wurde. Harald hat immer größere Probleme mit seiner kaputten Frontscheibe. Er wird eine neue bekommen, die auch nach Kairo mit dem Flugzeug kommen soll. Wie das dann weiter geht, werde ich dann zu gegebener Zeit berichten.
Also zurück zu Wüste, wir sind jetzt schon 1.360 km nur durch Wüste gefahren und haben fast schon einen kleinen Wüstenkoller. Die Straße ist sehr gut und sieht ziemlich neu aus. Sie verläuft etwas anders, als die alte, die teilweise von Wanderdünen überlagert ist, Felsen wurden gesprengt, um die neue Straße anzulegen.
jetzt donnert Peter vor uns her im fünften Gang durch die Wüste
Wir kommen gut voran und sind am frühen Nachmittag schon in den Vororten vor Luxor. Hier verlässt uns die Polizei, die uns die gesamte Strecke begleitet hat, und wir fahren allein weiter an einem Kanal Richtung Luxor. Hier an diesem Kanal stehen Lehmziegelhäuser, in denen die Menschen wohnen und arbeiten. Ihre Lasttiere, die Esel stehen herum und fressen das Gras. Der Esel ist hier der VW des kleinen Mannes, und er wird überall eingesetzt. Die Kinder baden und schwimmen in diesem dreckigen Kanal und winken und fröhlich zu.
die badenden Kinder winken uns fröhlich zu
In Luxor fahren wir die Promenade entlang, an der die Hotels liegen und gegenüber im Nil die Kreuzfahrtschiffe.
wir fahren am Nil entlang, vorbei an den Kreuzfahrtschiff
Es geht direkt am Luxortempel und am Museum vorbei zu unserem Campingplatz, den wir um 15 Uhr erreichen. Da es sehr muckelige 35° sind, verbringen wir den Nachmittag im Stuhl am Wagen. Am Abend gehen wir essen und sitzen später noch draußen, weil es kühler wird.
49. Tag - Freitag 14.04.06 Luxor
Der Bus kommt heute Morgen um 8.30 Uhr, und wir fahren auf die andere Seite des Nils über eine Brücke, die erst 1996 gebaut worden ist. Als erstes wollen wir ins Tal der Könige, um uns dort die Königsgräber anzusehen. Wir hatten die Möglichkeit drei Gräber zu sehen.
Die Wandmalereien mit den vielen Hieroglyphen sind noch gut erhalten und zeigen meist die Totengötter.
Wandmalereien aus einem Pharaonengrab
Es war heute schon sehr warm, die Luft stand im Tal, und wir haben mächtig geschwitzt. Eigentlich wollte ich ja nicht meckern, aber jetzt ist es inzwischen schon um die 40°, und das ist ganz schön warm. Das Grab von Tut-Ench-Amun hat sich niemand angesehen, da musste nochmals extra bezahlt werden.
Dann ging es weiter mit dem Bus zum Hatschepsuttempel. Puh, hier war es erst recht heiß, ohne Erbarmen knallte die Sonne auf uns, so dass unsere Aktivitäten stark eingeschränkt wurden.
Tempel der Hatschepsut
Wir haben uns die Reliefs der mittleren Etage angesehen. Die Reliefs wurden uns von unserem Guide erklärt, aber wir waren so k o, dass wir nicht so wirklich folgen konnten.
Auch der Besuch der obersten Terrasse fiel der Hitze zum Opfer.
Reliefs über die Kriegszüge von Hatschepsut
Zum Glück war der Bus klimatisiert, und wir konnten uns erstmal wieder erholen.
Wir fuhren noch an einer Alabaster-Werkstatt vorbei, aber niemand hat etwas gekauft.
Mit dem Bus ging es dann weiter zu den Memnonkolossen.Es heißt, die Kolosse singen am Morgen. Dies wird auf die Temperaturschwanungen und Risse im Gestein, durch die der Wind pfeift, zurückgeführt. Wir konnten von dem Gesamg aber nichts hören. Es gab nur eine kurze Pause zum Fotografieren und dann ging es zurück zum Campingplatz.
die Memnonkolosse
Auch hier herrschte eine Hitze, und wir konnten die Heizung im Auto endlich ausmachen . So haben wir uns nach draußen gesetzt und Obst gegessen, und dann noch geruht. Heute Abend gibt es ein Buffet, zum dem Perestroika einlädt, danach soll es dann Bauchtanz geben. Mal sehen. Hoffentlich kriegen wir das Wohni zum Schlafen kühl.
Aufbruch: | 20.02.2006 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 26.06.2006 |
Tunesien
Libyen / Libysch-Arabische Dschamahirija
Ägypten
Jordanien
Syrien
Türkei
Griechenland