Oman zum Zweiten und ....
Ubar und an den Rand der Rub-al-Khali Wüste
Mittwoch, 3. Januar 2007 - 14. Reisetag
Wir verlassen Salalah nach Norden und steigen zunächst recht steil und schnell zunächst auf ca. 400 m - danach erscheint die Landschaft wie ein Hochplateau, doch wir steigen allmählich weiter bis (nach ca. 30 km) auf 800 m. Immer wieder bieten sich Blicke in tolle Canyons bzw. Wadis. Nach einer guten Stunde erreichen wir dann die Shell-Tankstelle in Thumrait (17° 36,650' N // 54° 02,107' E) - 70 km nördlich Salalah. Volltanken und dann noch 16 km geteerte Straße, dann folgt der Abzweig (17° 43,946' N // 54° 01,284 E) auf die Piste.
Die am Straßenrand verstreut liegenden kaputten Reifen können einem ganz schön den Mut nehmen!
Von dort 72 km bis Shisr (shisar oder shasar oder shisur) - 18° 15,050' N // 53° 38,718' E) - 270 m
Die zunächst helle Piste verändert sich: Oberfläche der Geröllwüste ist nach ca. 30 km ganz von kleinen schwarzen Basaltsteinen überzogen.
Nach 50 km begegnet uns das erste Auto - Fata morgana haben wir dauernd - auch glauben wir nicht, als wir große auf Rädern fahrbare Bewässerungsanlagen sehen, aber direkt bei Shisr haben sie einige kreisrunde 'knatsch'-grüne Flecken geschaffen mit Gras für die Kamele.
Shisr soll ja das alte Ubar - das versunkene "Atlantis der Wüste" sein: Eine kurze Abhandlung findet sich in Franzisky: Know-how-Reiseführer Oman S.521ff
Von meinen Recherchen her wußte ich, dass wir nach Mr.Mabrouk fragen sollten. Dieser zeigt uns dann auch ausführlich die Ausgrabungsstätte.
Inzwischen ist auch ein weiterer Landcruiser mit einem netten schweizerischen Pärchen angekommen. Ich frage den Fahrer Ahmed* nach seinem Programm und auch er fährt noch weiter Richtung Wüste Rub-al-Khali (das leere Viertel)(KnowHow S. 526ff.) - wir dürfen uns anschließen - aus Sicherheitsgründen.
* näheres zu Ahmed siehe am Ende des Kapitels
Doch zuvor zeigt Mr. Mabrouk uns den einzigen Weihrauchbaum in Shisr, damit wir überhaupt welche erkennen können.
Und wir müssen noch in das winzige Museum.
Dann geht es an einem Kamelzaungehege vorbei weiter Richtung Westen - ein Abzweig nach Khad zeigt 23 km - den nimmt Ahmed und fährt die Piste mit 110 - 120 km/h.
Irgendwo zweigt er dann von der Piste ab und fährt querfeldein - durch Tiefsand und einen Hügel rauf, ich hinter her und Ulrike hat Bedenken. Doch bald haben wir das Camp erreicht (18° 2,156' N // 53° 30,255' E) , wo wir quawah (= omanischer Kaffee mit Kardamomkapsel aufgebrüht) und Datteln bekommen.
Ich frage Ahmed nach Geoden, von denen ich gelesen hatte. Auf einmal hat er zwei, aber dann zeigt er uns ganz in der Nähe des Camps eine Stelle, wo wir zwischen den Dünen auch selbst fündig werden.
Eine Besonderheit hat er sich noch aufgehoben. Ein wenig weiter querfeldein (18° 17,362' N // 53° 35,739' E) zeigt er uns 'Zahnsteine', die auf einer Seite vom Sand ganz glatt geschliffen sind und auf der anderen so eine Art Zähne haben.
Die Rückfahrt gestaltet sich dann erheblich schneller, da er durchschnittlich mit 120 km/h über die Piste 'fliegt'. Zurück in Thumrait nehmen wir noch einen Tee und fahren dann zurück über die geteerte Straße nach Salalah.
Kurz vor dem Observatorium auf einem Berg (in Südrichtung) biegen wir noch über eine abenteuerlich Piste nach rechts ins Wadi Dhowhar ab, wo die UNESCO die Weihrauchbäume inzwischen als Weltkulturerbe gekennzeichnet, d.h. nummeriert hat. ( 17° 20,641 ' N // 54° 04,399' E)
Wir schauen uns ausführlich um, ritzen einen Ast an, der recht bald zu 'bluten' anfängt. Das flüssige weiße Harz riecht kaum; erst wenn es nach einiger Zeit (ein paar Tage?) fest geworden ist, reicht man den typischen Geruch für Weihrauch.
"Weihrauch kann in Wasser gelegt und als Medizin für/gegen nahezu alles getrunken werden (Hals, Magen, Nieren ....)", sagt Ahmed.
Zum Abschluss zeigt er uns noch die Lagune von Dahariz (praktisch am Hotel Beach Villas), wo zahlreiche Flamingos stehen und der ganze Strand voller Möwen ist, die nach Farben geordnet(erst schwarze, dann weiße) aufgereiht dort stehen.
An den Beach Villas verteilen wir noch unseren heute verschmähten Kaffee aus der Thermoskanne, bevor wir uns für morgen abend mit den Schweizern und Ahmed* für 19.30 Uhr am Goldsouk verabreden, um Kamelfleisch zu essen.
* Ahmed Musallam Ahmed Al Kathiri - (0968)- 99285595 Fax (0968)-23291644
ist ein recht gut englisch sprechender Omani, der als Tourguide arbeitet, wohl von einigen Reisebüros in Europa Aufträge erhält, aber sich auch froh ist, vor Ort privat gebucht zu werden. Er ist ein auf die Menschen zugehender, sehr guter Beobachter und weiß Touristen zu nehmen. Wir können ihn wirklich nur empfehlen.
Aufbruch: | 21.12.2006 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.01.2007 |
Vereinigte Arabische Emirate