Licht der Provence
Departement Drôme
Das Département La Drôme liegt im Südosten Frankreichs, in der Region Rhônes-Alpes, und grenzt im Süden an die Provence. Rund 414.000 Menschen leben hier. Berge, Wälder und einen Hauch von Provence, gepaart mit allem, was den Gaumen erfreut - so könnte man das französische Departement Drôme beschreiben.
Wir bereisten eigentlich nur den südlichen Teil - drôme provencale.
Vielfältig wie die Landschaften sind auch die Genüsse:
In den Bergen der Drôme ist der Picodon zu Hause, der berühmte Ziegenkäse. Montélimar ist die Heimat des nicht minder berühmten Nougat. Und im Süden findet man kräftige Weine des AOC Côtes du Rhône, Trüffel und Oliven von Nyons .
Die Schlösser der Provinz sind alle sehenswert:
So in Grignan, der Trüffelstadt in der Provinz Drôme das Renaissance-Schloss. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist eines der größten Renaissance-Schlösser Frankreichs. Rund um Grignan sind die Tricastin-Trüffel zu Hause. Von Anfang November bis Ende März werden in Frankreich Jahr für Jahr 20 bis 40 Tonnen geerntet. Direkt kaufen kann man die Trüffel zum Beispiel bei der Familie Aymé auf der Domaine de Bramarel. 16 Gramm kosten rund 12 Euro.
Aymé Pierre et Gilles
Sarl Ayme Truffe
Domaine de Bramarel - B.P8
26230 Grignan, France
Tel.: (+33) 04 - 75 46 52 20
Fax: (+33) 04 - 75 46 90 24
info@ayme-truffe.com
www.ayme-truffe.com
In Suze-la-Rousse befindet sich die Université du Vin. Önologen und Weinkenner residieren heute in dem aus dem 12. Jahrhundert stammenden Schloss. Die Weinuniversität steht jedoch nicht nur den Studenden offen, sondern auch den so genannten Amateuren. Bis zum Sommer bietet sie an acht Wochenenden zweitägige Einführungsseminare in die Welt des Weinverkostens an (Preis: 320 Euro). Kosten für Unterkunft und Verpflegung kommen noch dazu.
Université du Vin
Le Château
26790 Suze-la-Rousse, France
Tel.: (+33) 04 - 75 97 21 30
Fax: (+33) 04 - 75 98 24 20
universite.du.vin@wanadoo.fr
www.universite-du-vin.com
Neben Wein gehören Oliven zu den Reichtümern der Drôme. Rund um Nyons, der Olivenstadt, tragen rund 260.000 Bäume die Früchte dieses Baumes, der seit der giechischen Zeit in der Provence heimisch ist. Die Oliven von Nyons haben eine eigene AOC, die kontrollierte Herkunftsbezeichnung. Bis zu 400 Tonnen Oliven werden im Jahr geerntet - die Ölmenge ist deutlich geringer. Ein Baum trägt 15 bis 25 Kilogramm Oliven, das ergibt gerade einen bis zweieinhalb Liter Olivenöl.
Nach der Ernte werden die Oliven einige Tage getrocknet. Dann werden sie unter einem Mühlstein gemahlen und gepresst, bis eine dicke Paste entsteht. Erst dann erfolgt die zweite, die hydraulische Pressung. Nur aus den kleinen Oliven wird das kostbare "Huile d'Olives de Nyons" gemacht. Die großen Oliven sind zum Essen bestimmt.
Vignolis
Société Coopérative Agricole du Nyonsais
Place Olivier de Serres BP 9
26111 Nyons Cedex, France
Tel.: (+33) 04 - 75 26 95 00
Fax: (+33) 04 - 75 26 23 16
coop-du-nyonsais@wanadoo.fr
www.coop-du-nyonsais.fr
Oliven gehören zu den Reichtümern der Drôme. Wer mit dem eigenen Auto anreisen möchte, benötigt rund siebeneinhalb Stunden reine Fahrzeit von Frankfurt nach Valence. Die Strecke führt über Besançon und Lyon. Die Autobahngebühren betragen für die einfache Strecke rund 30 Euro. Wer die Strecke lieber ohne Gebühren auf der Route National zurücklegen will, erreicht Valence in rund zehneinhalb Stunden Fahrzeit.
In der schroffen Berglandschaft der Montagne de la Drôme ist der Picodon zu Hause - ein kleiner, runder, weicher Ziegenkäse. Der Name des salzig-milden Käses stammt aus dem Languedoc und bedeutet so viel wie "würzig". Auch der Picoden verfügt über eine eigene kontrollierte Herkunftsbezeichnung, die AOC. Diese besagt, dass der Käse mindestens zwölf Tage reifen muss. Üblich sind jedoch drei bis vier Wochen.
Bei der Familie Blanc, am nördlichen Ende der Schlucht der "Trente Pas", wird auch heute noch alles von Hand gemacht.
Ferme du Vesc
Monsieur Hervé Blanc
Le Plas, quartier les Audrans
Tel.: (+33) 04 - 75 46 42 06
Tipp: Am 7. August 2005 findet in Dieulefit das "Fête du Picodon" statt.
Über der Nougatmetropole Montélimar thront das Château des Adhémar. Die Burg gehört zu den wenigen erhaltenen mittelalterlichen Wehrbauten im Rhônetal. Die Familie Adhémar errichtete das Schloss im 11. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde es dann in eine moderne Festungsbastion verwandelt und diente lange Zeit als Gefängnis. Seit dem Jahr 2000 beherbergt das Schloss ein Zentrum für zeitgenössische Kunst. Der Schlossberg ist auch Namensgeber der Stadt: Montélimar ist abgeleitet von "Petit Mont d'Adhémar".
Im 16. Jahrhundert hielten im Tal der Rhône die Mandelbäume Einzug. Sie verdrängten die Walnussbäume und die Obstbauern der Region probieten etwas Neues aus. Der Nougo (Nusskuchen) wurde von dem Nougat verdrängt. In offiziellen Akten wird der Nougat 1701 erstmals erwähnt. Die Ingredienzen sind - damals wie heute - Zucker, Honig, Eiweiß, Vanille, Pistazien und Mandeln. Jedes Jahr werden insgesamt rund 4.000 Tonnen Nougat produziert. Auch der Nougat hat seine eigene AOC.
Zu den führenden Nougatiers gehört das Haus Arnaud Soubeyran. Hier kann man bei einer Führung den Ablauf der Nougatproduktion kennenlernen und anschließend im Laden der süßen Verführung verfallen.
Arnaud Soubeyran
Route nationale 7
Zone commerciale Sud
26200 Môntelimar, France
Tel.: (+33) 04 - 75 51 01 35
Fax: (+33) 04 - 75 01 92 49
www.nougatsoubeyran.com
Cliousclat gehört zu den "villages perchés". Wie an einer Perlenkette reihen sich die Häuser entlang der Hauptstraße auf. Seit dem 11. Und 12. Jahrhundert bauten die Menschen ihre Häuser "pour se percher", d.h. im Schutze der Schlösser und Burgen zu wohnen. In Cliousclat ist das Töpferhandwerk zu Hause. Wohl seit dem 10. Jahrhundert formten hier die Menschen aus dem Lehmboden Tassen, Teller, Krüge oder Schüsseln. Der erste schriftliche Beweis für die Töpferkunst ist eine Bestellung aus dem Jahre 1612.
Poterie de Cliousclat
26270 Cliousclat, France
Tel.: (+33) 04 - 75 63 05 69
Fax: (+33) 04 - 75 63 05 13
Tipp: An Pfingsten (15. - 16. Mai 2005) findet in Dieulefit ein großer Töpfermarkt statt.
Die Gegend um Rochebaudin war von 1940 bis 1944 eines der Zentren der Résistence, des französischen Widerstandes gegen die deutschen Besatzer. In den Dörfern waren viele Verfolgte untergetaucht. Hier in Rochebaudin gibt es ein einziges Restaurant: das "la Tarantelle" geführt von Jocelyne d'Agate. Jeden Monat lädt sie zum "Repas découverte" ein. Das sind Themenabende rund um ein Produkt wie Kräuter, Schokolade oder Wein. Außerdem gibt Jocelyne d'Agate Kochkurse.
Restaurant "la Tarantelle"
Jocelyne d'Agate cuisinière d'arômes
26160 Rochebaudin, France
Tel. + Fax: (+33) 04 - 75 90 18 80 oder (+33) 06 - 87 88 17 41
latarantelle@wanadoo.fr
www.guideweb.com/latarantelle
Picodon, der würzige Ziegenkäse aus der Montagne de la Drôme Wer lieber organisiert reist, findet fast alle unsere vorgestellten Themen in der Reise "Trüffel in Frankreich" wieder. Das Forum für Geniesser von Zeitreisen bietet eine viertägige Gourmetreise in diese Region an. Kostenpunkt: ab 780 Euro pro Person.
DIE ZEIT-REISEN und ZEIT FORUM für Genießer
Bernd Loppow
20079 Hamburg
Tel.: 040 / 3280-328 oder -455
Fax: 040 / 3280-105
zeitreisen@zeit.de
www.zeit.de/zeitreisen/geniesserforum
Auf diversen Reiserouten, den Circuits des Metiers d'Art, erreichen Sie die vielen Dörfer der verschiedenen Kunsthandwerker und Künstler der Drôme. Bei einem Besuch im Atelier oder auf einem der Märkte, die die Töpfer von St. Uze, Cliousclat und Dieulefit gemeinsam veranstalten, findet man sicherlich das ein oder andere gewichtige Mitbringsel!
Valence, die Hauptstadt des Département Drôme, gilt als Eingangspforte zum Midi. Ein französisches Sprichwort sagt: "C'est à Valence, que le Midi commence". Hier stehen die ersten Olivenbäume am Wegesrand und es duftet nach Lavendel und Thymian. Von der römischen Vergangenheit, der Kolonie Valentia, sind kaum mehr Spuren vorhanden.
Das wohl berühmteste Gebäude der Stadt ist das Maison des Têtes. Es wurde 1530 von Antoine de Dorme, Konsul von Valence, errichtet. Seinen Namen verdankt es den zahlreichen Köpfen an der Fassade. Sie symbolisieren die Winde, Fortuna oder die Zeit. Heute befindet sich hier das Kulturamt der Stadt.
Zwischen der Stadtmitte und dem Ufer der Rhône erstreckt sich der Parc Jouvet. Über 700 Bäume, darunter seltene Zypressen, die eigens aus Luisiana nach Valence gebracht wurden, machen den Park zu einer grünen Oase.
In Tain l'Hermitage ist seit 1924 eine der bekanntesten Chocolaterien Frankreichs zu Hause: Valrhona. Die dunkle Schokolade besteht zu mindestens 54 Prozent aus Kakao, der Rest sind Zucker und Spuren von Vanille.
Die Confiserie Valrhona bietet Kurse auf Englisch an, bei denen Sie alles rund um die Schokoladenzubereitung lernen können. Der viertägige Kurs vom 21. bis 24. März kostet 822 Euro. Drei Tage im November kosten 632 Euro. Die Kurse sind jeweils auf acht Teilnehmer begrenzt.
Produktion und Ladengeschäft von Valrhona
14 avenue du Président Roosevelt - B.P. 40
26601 Tain l'Hermitage Cedex, France
Tel.: (+33) 04 - 75 07 90 90
Fax: (+33) 04 - 75 07 10 49
info@valrhona.com
www.valrhona.com
Der Palais Idéal wurde von dem Landbriefträger Ferdinand Cheval von 1879 bis 1912 erbaut. Bei seinem täglichen Rundgang von immerhin 32 Kilometern sammelte er Steine, um seinen Traum in die Tat umzusetzen.
Le Palais Idéal de Facteur Cheval
26390 Hauterives, France
Tel.: (+33) 04 - 75 68 81 19
Fax: (+33) 04 - 75 68 88 15
www.facteurcheval.com
Aufbruch: | 30.03.2007 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 14.04.2007 |